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Halbzeit beim FC Untererthal: „Wir sind eine Truppe, die jedes Sportheim gerne sieht!“

UNTERERTHAL – Zuhause noch ungeschlagen überwintert der FC Untererthal auf einem sehr guten fünften Platz in der Rhöner Fußball-Kreisliga. 33 Punkte bedeuten bei einer Partie in der Hinterhand nur zwei Zähler Abstand zum Dritten aus Riedenberg.

Und Platz drei berechtigt ja kommenden Mai zu Aufstiegsspielen zur Bezirksliga. Ob der FC das nach zuletzt drei Mal Rang sechs erreichen kann? Durchaus denkbar nach nur einer Niederlage in den letzten zehn Partien im alten Jahr.

Für Trainer Frank Halbig, der auch Oerlenbach/ Ebenhausen kam und der Nachfolger ist des Duos Michael Hammer / Sebastian Heinlein, stellte sich Philipp Schmidt den Halbzeit-Fragken. Er wechselte zu dieser Saison vom Kreisliga-Rückzieher DJK Wülfershausen/ Burghausen nach Untererthal, wo man sich jetzt schon auf März 2025 freut. Denn die Restserie bringt gleich im ersten Monat die drei Derbys gegen Schondra, Riedenberg und Thulba.

10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Philipp Schmidt: Ich denke, 7 bis 8 kann man für die Halbserie sicher verteilen. Wir stehen natürlich super da mit Anschluss an die Aufstiegsplätze, aber haben auch ein paar Spiele wahnsinnig verdummt, wie das Hinspiel Steinach, Rottershausen und auch das Rückspiel bei Rannungen. Außerdem muss man aber auch sagen, dass uns gegen die Mannschaften um uns herum bisher nur ein Sieg geglückt ist. Wenn wir uns bis zum Ende da oben halten wollen, müssen auch gegen solche Gegner nunmal mehr Siege als Unentschieden her.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Philipp Schmidt: Das schlechteste Spiel in der laufenden Runde war sicher das Hinspiel am 2. Spieltag in Steinach, bei dem der Gegner uns über 90 Minuten bespielt hat und den Sieg sicher auch hätte höher gestalten können, wenn sie es denn besser ausgespielt hätten. Das beste Spiel finde ich, haben wir gegen Rödelmaier gemacht. Wir verlieren nach nichtmal zwei Minuten unseren Kapitän und Topstürmer Lukas Tartler durch eine Verletzung, machen das 1:0 durch Thilo Brunner und spielen es dann richtig gut runter und lassen quasi nichts zu. Das war schon eine riesige Mannschaftsleistung.

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Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Philipp Schmidt: Am meisten überrascht hat mich in der Liga bisher der FC Eibstadt, da sie bei uns richtig geil aufgezockt haben und man das auf jeden Fall auch als gegnerischer Spieler anerkennen muss. Ich für meinen Teil kann auch nicht nachvollziehen, warum sie aktuell nur so knapp über den Relegationsplätzen stehen. Ich denke aber auch, dass sie sich auf jeden Fall nich fangen werden und sicher am Ende in der oberen Tabellenhälfte zu finden sind.

Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Philipp Schmidt: Bei uns gibt es mehrere offensichtliche Kandidaten, natürlich unsere beiden treffsichersten Stürmer Matze und Luks Tartler oder auch Niklas Gerlach, der einen wahnsinnigen Lauf, was Torbeteiligungen angeht, hingelegt hat. Aber ich glaube für mich ist es Elias Schneider, der meine ich jedes Spiel von Anfang an bestritten hat und für sein Alter wahnsinnig konstant spielt und mittlerweile einfach auf einem wahnsinnig hohen Level performt. Es ist auch egal, wer bisher schon neben ihm gespielt hat, er macht sein Ding und lässt sich da auch nicht verunsichern.
Da ich neu bin in der Liga kenne ich mich natürlich noch nicht so gut aus und ich denke, wir haben einige Spieler drinnen die vermutlich auch ein, zwei Ligen höher performen könnten – und da einen rauszunehmen ist wahnsinnig schwer. Ich denke aber, Daniel Fürst und Tim Stecklein stehen nicht umsonst weit oben in der Torschützenliste und ihren Einfluss darauf, wie verteidigt werden muss ,aber sie trotzdem gefährlich bleiben, muss in diesem Kontext schon genannt werden.

Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Philipp Schmidt: Ich gehe davon aus, dass wir am Ende der Saison irgendwo zwischen Platz 1 und 5 stehen. Je höher wir stehen, kommt darauf an, wie hart wir in der Vorbereitung arbeiten und ob wir als Mannschaft den nächsten Schritt machen und im Vergleich zur Hinrunde einfach unser Ding machen, auch wenn es mal Phasen gibt, die gegen uns laufen. Wir haben da schon einen großen Schritt nach vorne gemacht und fahren auch zu jedem Spiel mit dem gewissen Selbstverständnis, wir holen hier drei Punkte. Aber wir haben immer wieder Phasen in unserem Spiel, in denen wir uns kleiner machen, als wir wirklich sind – und diese kosten uns wichtige Punkte.

Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Philipp Schmidt: Der kam, denke ich, direkt in der Vorbereitung, als ich als neuer Spieler das erste Mal mittrainiert habe und dementsprechend auch ein wenig aufgeregt war. Der erste Eindruck zählt ja bekanntlich am meisten. Ich wurde aufgenommen, als wäre ich schon zehn Jahre im Verein. Auch dass ich in der Vorbereitung aufgrund der Uni EM in Ungarn einige Einheiten und Spiele verpasst habe, hat da niemanden gestört sondern eher „Geil du bist wieder da, jetzt lass uns mal durchstarten“. Diesen Zusammenhalt und diese Offenheit habe ich bisher bei kaum einer Mannschaft gespürt.

Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Philipp Schmidt: Ich denke, wir sind eine Truppe, die fast jedes Sportheim gerne sieht, weil wir doch teils sehr lange sitzen bleiben und den Umsatz ankurbeln. Deswegen denke ich, es freuen sich bis auf einen fast alle Vereine, wenn wir kommen. Bei unseren Heimspielen sind vor alle drei Gegner lange da geblieben, das waren Eibstadt, Thulba und Oerlenbach.

Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Philipp Schmidt: Leider wird uns Markus Herrlein im Winter verlassen, da sich sein Wohnort geändert hat und er den Aufwand nicht weiter stemmen kann/will.

Wird Eeuer Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen?
Philipp Schmidt: Soweit ich weiß macht unser Coach nächstes Jahr weiter. Ich hab jetzt nichts Gegenteiliges gehört, und der Erfolg gibt ihm ja auch Recht.

Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Philipp Schmidt: Ich denke, sie spielen wieder einen ansehnlichen Fußball, bei dem die Länderspielpause auch mal wieder Spaß macht zuzuschauen. Ob es dann für dem Titel reicht, wird man sehen ,ich bin da entspannt. Ist ja nicht so, als ob Julian Nagelsmann mich ins Tor stellt, deswegen betrifft mich das ja nicht so sehr.

Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Philipp Schmidt: Der Profi-Fußball in Deutschland hat sich durch Leverkusens Saison letztes Jahr wahnsinnig verändert und verbessert, ich glaube, das ist schon schön anzuschauen.

Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Philipp Schmidt: Wieso nicht? Solange eine Person Ahnung hat von Fußball und uns trainieren will, sehe ich da kein Problem. Ich bin da offen gegenüber weiblichen Trainerinnen. Ich würde gerne irgendwann später selber mal coachen, ob das dann eine Herrenmannschaft ist oder eine Frauenmannschaft oder nur die Torhüter eines Vereins ist eigentlich relativ egal. Im Frauenfußball gibt es Spielerinnen, die gut aufzocken können, genauso wie es das Gleiche bei den Männern gibt. Ich denke, da sollte man keine Unterschiede machen und sagen, nur weil das Frauen sind will ich sie nicht trainieren!

Wir danken für das Gespräch und wünschen auch für 2025 alles Gute!

www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.

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