25 Jahre freiwillig aktiv für Menschen mit Behinderung: Zwei freiwillige Mitarbeiter erzählen von ihrem Einsatz bei den Offenen Hilfen

25 Jahre freiwillig aktiv für Menschen mit Behinderung: Zwei freiwillige Mitarbeiter erzählen von ihrem Einsatz bei den Offenen Hilfen

SCHWEINFURT – Die Offenen Hilfen mit ihrem Familienentlastenden Dienst sind ohne ihre derzeit rund 180 freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter undenkbar. Laut Rita Weber, der Leiterin der Offenen Hilfen, sind sie das wichtigste Standbein der zur Lebenshilfe Schweinfurt gehörenden Einrichtung.

Unentgeltlich oder gegen eine Aufwandsentschädigung von aktuell 9 € pro Stunde begleiten und unterstützen sie Menschen mit Behinderung in Alltag und Freizeit und entlasten so deren Angehörige. Und das zum Teil über Jahrzehnte hinweg. Ingrid Lauer und Reiner Rauschmann sind zwei davon. Beide sind seit über 25 Jahren als freiwillige Mitarbeiter bei den Offenen Hilfen aktiv. Für ihr soziales Engagement sind sie kürzlich geehrt worden.

„Euer Ehrenamt ist nicht nur eine unschätzbare Hilfe, sie zeugt auch von einer bemerkenswerten Haltung“, sagte Weber während der Ehrung an Lauer und Rauschmann gewandt. Martin Groove, Geschäftsführer der Lebenshilfe Schweinfurt, sprach den beiden im Namen des gemeinnützigen Vereins und dessen Vorstand seinen Dank aus. „Die Lebenshilfe Schweinfurt steht für soziale Teilhabe von Menschen mit Behinderung“, so Groove, „und als Freiwillige gehören Sie zu jenen, die diese ganz praktisch ermöglichen.“

Der 63-jährige Reiner Rauschmann ist seit Juli 2000 bei den Offenen Hilfen aktiv. Der ehemalige Stahlbau-Arbeiter ist hauptberuflich seit 1994 als Pflegehelfer in der Schule am Bach in Schonungen, die ebenfalls zur Lebenshilfe Schweinfurt gehört, tätig. Auf die Frage, was ihn motiviert, sich seit so vielen Jahren zusätzlich bei den Offenen Hilfen zu engagieren, hat er eine klare Antwort: „Weil ich es gern mache.“

Aktuell begleitet Rauschmann in seiner Freizeit drei Menschen mit Behinderung ganz individuell. So auch den mehrfachbehinderten, 32 Jahre alten Maximilian Müller, der die Förderstätte der Werkstatt für behinderte Menschen Augsfeld besucht. Max sagt, dass er die gemeinsamen Ausflüge mit Rauschmann liebt. Er ist blind und genießt besonders die Besuche in Kirchen, da ihn die dortige Akustik und die Orgelmusik faszinieren. Auch für die verwitwete Mutter von Max ist Rauschmann seit Jahren eine wichtige Stütze im Leben. „Ich weiß Max bei ihm in sicheren Händen und habe den Kopf frei für Berufliches.“

Auch Ingrid Lauer, 71 Jahre, ist bereits seit 25 Jahren bei den Offenen Hilfen tätig und beschreibt ihre Arbeit als „schöne Zeit mit einer Freundin“. Damit meint Lauer die Unterstützung von Elisabeth Pfennig. Die 75-jährige hat verschiedene körperliche Beeinträchtigungen, ist dankbar über die Verbindung mit Lauer, eine Verbindung, die nach 25 Jahren ein starkes gegenseitiges Vertrauen geschaffen hat. Die beiden Frauen erledigen gemeinsam zum Beispiel verschiedene Gänge in der Stadt oder Einkäufe, und das Ganze mit einer guten Portion Humor. Lauer merkt genau, wann ihr Gegenüber an ihre körperlichen Grenzen stößt, und weiß damit umzugehen. Beim gemeinsamen Kaffee trinken schwelgen die beiden Frauen in Erinnerungen, was sie bereits alles gemeinsam erlebt haben.

Auf den Bildern:

Glückliches Strahlen bei der freiwilligen Mitarbeit in den Offenen Hilfen der Lebenshilfe Schweinfurt: (v. l.) Maximilian Müller liebt die Besuche bei seinem Freizeitbegleiter Reiner Rauschmann. Gemeinsames Kaffee trinken ist nur eine Aktivität, die die beiden gerne zusammen machen.
Foto: Reiner Rauschmann

Zwischen den Nutzern und freiwilligen Mitarbeitern der Offenen Hilfen der Lebenshilfe Schweinfurt entstehen manchmal Freundschaften fürs Leben: (v. l.) Elisabeth Pfennig und Ingrid Lauer verbindet nach 25 Jahren eine tiefe Vertrautheit. Die strahlenden Gesichter der beiden sprechen für sich.
Foto: Jessica Teuschler

Seit 25 Jahren freiwillig für Menschen mit Behinderung aktiv: Ingrid Lauer (2. v. l.) und Reiner Rauschmann (4. v. l.) werden von Martin Groove, dem Geschäftsführer der Lebenshilfe Schweinfurt, Rita Weber (r.), der Leiterin der Offenen Hilfen, und Bettina Fünkner-Kraus, Sozialpädagogin bei den Offenen Hilfen, für ihr außergewöhnliches soziales Engagement geehrt.
Foto: Reto Glemser

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