SCHWEINFURT – Nun geht auch Dr. Ulrike Schneider ins Rennen um das oberste Amt ins Schweinfurter Rathaus und kämpft gegen die Vielzahl an männlichen Bewerbern an. Die Initiative ZUKUNFT.ödp schickt die langjährige Stadträtin als OB-Kandidatin ins Rennen.
www.mainfranken hat das persönliche Statement von Ulrike Schneider (Foto: Johannes Wacker), weshalb nun auch sie Nachfolgerin von Sebastian Remelé werden will.
„Ich kündige meine Kandidatur für das Oberbürgermeisteramt an – später als andere, aber rechtzeitig!
Meine Beweggründe?
Den Ausschlag gab am Ende die OB-Kandidatur der AfD. Sie schickt einen Kandidaten ins Rennen, der die Fehlentwicklungen in dieser Stadt anprangert und dabei völlig außer Acht lässt, dass es seine Partei war, die über all die Jahre bei so gut wie allen Themen hier in Schweinfurt im Gleichschritt mit der CSU unterwegs war und somit alle Fehlentscheidungen mit zu verantworten hat.
Vor allem aber möchte ich nicht mehr länger von außen korrigierend eingreifen müssen, wenn die Stadt bzw. der Stadtrat falsche Wege einschlagen. Ich möchte Ver-antwortung übernehmen, lenkend und nicht korrigierend. Die Bürgerbegehren, die nötig wurden, um Fehlentscheidungen zu korrigieren, haben viel Zeit gekostet:
„Natur statt Beton“ – für den Erhalt wertvoller Ackerfläche statt Versiegelung durch ein überflüssige Einkaufszentrum in Oberndorf. „Stadtwald statt Landesgartenschau“ – gegen die überteuerten Pläne für die Landesgartenschau, die von Anfang an ein fi-nanzielles Risiko dargestellt haben. „Zurück zum alten Stadtbussystem“ – auch das Debakel der ÖPNV Reform bewegt mich sehr. Dass beim Bürgerbegehren fast 6.000 Unterschriften zusammenkamen und die Verantwortungsträger der Stadt nach wie vor kein wirkliches Einsehen zeigen, lässt mir keine Ruhe. Den Rücken gestärkt haben mir in all den Jahren die Menschen, die Bürger dieser Stadt. Zuspruch wie „Wir bauen auf Sie – Sie setzen sich wirklich für uns ein“ kann einen schon mal durch eine ganze Woche tragen und eine ganz besonders harte Stadtratssitzung vergessen machen.“
Luftschlösser statt Nachhaltigkeit
Für die OB Kandidatur entscheidend ist für Ulrike Schneider die fehlende Nachhaltigkeit im Tun der Stadt und ihrer Verantwortlichen. Seit 2019 ist klar, dass die Gewerbesteuer einbricht – und das auf Dauer. Und dennoch wurden weiter kostspielige Luftschlösser gebaut – Multifunktions-Arena, Kulturforum, Bürgerpark. „Auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände sind inzwischen mehrere Millionen Euro vergraben, allein für die Planungen, da ist kein einziger Baum, keine einzige Wiese angelegt“, so Schneiders nüchterne Bilanz.
„Die größte Umweltschutzmaßnahme seit dem zweiten Weltkrieg“ – so hatte der OB die Entwicklung des Geländes PR-wirksam genannt. Hätte die CSU dies wirklich ernst gemeint, so würde sie nicht weiter an einem ähnlich teuren Bürgerpark festhalten, nur um ihr Gesicht zu wahren. Der deutlich größere ökologische Nutzen für einen Bruchteil des Geldes wäre durch die Anlage eines Stadtwaldes und einfacher Blühwiesen zu erreichen.
Städtischer Haushalt
„Ich habe als einzige Stadträtin seit dem Einbruch der Gewerbesteuer den städtischen Haushalt durchgehend abgelehnt – weil er nicht nachhaltig ist, weder aus finanzieller noch aus ökologischer Sicht. Es war absehbar, dass unsere Rücklagen spätestens 2025 aufgebraucht sind und wir anschließend auf Pump leben… Aber die Verwaltung baute mit der Mehrheit des Stadtrates lieber öffentlichkeitswirksame Luftschlösser, als auf dem Boden zu bleiben und seriös zu haushalten.“ Die Politikerin wünscht sich, dass die Wähler auch die Vergangenheitim Blick haben und Wahlkampfversprechen mit der Realität und den Taten der Vergangenheit abgeglichen werden.
Berufliche Qualifikation
„Mein beruflicher Weg hat mich in führende Positionen im öffentlichen Dienst, in der freien Wirtschaft und im Stiftungswesen geführt. Ein Weg, der mich viel Erfahrung hat sammeln lassen und der bei der Beurteilung politischer Sachverhalte sehr hilfreich ist. Vor allem aber verlief dieser Weg stets fernab des politischen Betriebs. Das sichert eine enorme Unabhängigkeit – sowohl beruflich wie auch politisch: Marketingleiterin bei Bosch Rexroth I Public Affairs Director für BOSCH in Berlin I Kommunikationsleitung bei der Else Kröner Fresenius Stiftung I jetzt Geschäftsführerin des EKFZ für Ernährungsmedizin an der TU München. Ich habe über den Tellerrand geschaut, habe im Ausland und in anderen Großstädten studiert und gearbeitet. Und bin doch immer wieder nach Schweinfurt zurückgekehrt – vielleicht ist das der größte Liebesbeweis.“
Unabhängigkeit
„Ich bin niemandem verpflichtet – keinem Verein, keinem Geschäft, keiner Gruppierung. Ich habe meine Wählerstimmen ausschließlich durch politische Arbeit und nicht durch Ämterhäufung im vorpolitischen Raum gewonnen.“ Ob das ausreicht? Urlike Schneider ist nachdenklich: „Wenn die Menschen sich nicht durch die sozialen Medien manipulieren lassen, wo sich gestylte Politiker Reichweite erkaufen und oberflächliche Bilder posten, wo Schein das Sein überlagert und aus Populismus falsche Stimmung wird… dann ja!“
Transparenz
Transparenz sei eine unglaublich wichtige Grundlage für den Erhalt der Demokratie. Sie vermittelt Wissen, sie ermöglicht Einblick, sie macht Kontrolle durch die Bürger erst möglich. „Vor diesem Hintergrund ist es völlig unverständlich und auch nicht vermittelbar, dass eine ganze Reihe von CSU und AfD-Stadträten und selbst der Pressesprecher (!) der Stadt Schweinfurt von ihrem Recht Gebrauch machen, sich und ihre Redebeiträge in den Ratssitzungen nicht aufnehmen zu lassen. Die Initiative ZUKUNFT.ödp hat wie keine andere Partei darum gekämpft, dass es einen Livestream gibt, der es den Bürgern zumindest während der laufenden Sitzung ermöglicht, sich auf digitalem Wege zuzuschalten. Sie hat auch durch zweimalige Anträge versucht, diese Aufnahme auch für berufstätige Bürger im Nachgang zur Verfügung zu stellen, die mitten am Nachmittag nicht zuschauen können. Es wäre ein Knopfdruck, die Mehrkosten würden kaum ins Gewicht fallen – und dennoch haben CSU, AfD und am Ende auch die SPD dagegen gestimmt. Auch hier werden wir einen erneuten Anlauf nehmen.“
Zum Programm der Initiative ZUKUNFT.ÖDP siehe www.zukunft-schweinfurt.de
Zur Website der OB-Kandidatin siehe www.ulrike-schneider.com


Ulrike Schneider ➔ die Beste Wahl, die schon längst fällig gewesen wäre!