SCHONUNGEN – Wo gibt’s denn sowas? Ein Großprojekt, das günstiger als geschätzt realisiert wird? Wo die Bauzeit nahezu eingehalten und für das es keinerlei Kreditaufnahmen braucht? Auf den Grundschulneubau können alle Beteiligte zurecht stolz sein.
Jetzt war es so weit und der Gebäudekomplex konnte feierlich im Rahmen eines Schulfests übergeben werden. Etwa 15 Mio. Euro hat das Schulhaus der Zukunft gekostet. Die Schule setzt neue Maßstäbe: Sie ist digital und klimafreundlich. Die PV-Anlage auf dem Dach produziert Strom, das Regenwasser wird für die Bewässerung in Zisternen aufgefangen, Wärme wird im Winter unter anderem durch Hackschnitzel aus Gemeindewäldern erzeugt und im Sommer kühlt die zentrale Lüftungsanlage die Klassenzimmer.
Jetzt ist auch die neue Grundschule in direkter Nachbarschaft zur Schwimm- und Turnhalle, Realschule, Kindergarten mit Kinderkrippe, Energiezentrale, Freisportgelände, Waldkindergarten und Ringersporthalle sind alle in direkter Nähe. In wenigen Wochen schon wird dort auch noch der Mehrgenerationenspielplatz dank großzügiger LEADER-Förderung auf dem Gelände der Naturfreunde fertiggestellt.
Die offizielle Schulhauseröffnung mit Segnung vergangene Woche wird allen Beteiligten sicher noch lange in besonderer Erinnerung bleiben. Der Pausenhof verwandelte sich in ein Festgelände, und tatsächlich sind viele Bürgerinnen und Bürger, Familien, Opa, Oma, Eltern und Kinder der Einladung gefolgt.
Bürgermeister Stefan Rottmann eröffnete den Festtag und durfte zur Feierstunde auch zahlreiche geladene Gäste begrüßen. Darunter ehemalige Rektoren und Lehrer, Vertreter des Schulamtes und benachbarter Schulen, beteiligte Planer, Handwerksbetriebe und Baufirmen und natürlich das Architekturbüro Holger Philipp, das den Neubau federführend gemeinsam mit Lutz Brückner von Seiten der Bauverwaltung begleitet hatte.
In seiner Ansprache gab Holger Philipp einen kurzen Abriss über die Entwicklungen und Meilensteine des Projekts. Landrat Florian Töpper zeigte sich beeindruckt vom Ergebnis und lobte die Aktivitäten der Großgemeinde, gerade auch im Hinblick auf Bildung und Kinderbetreuung. Die Einweihung der Grundschule übernahmen Pfarrer Andreas Heck und Andreas Duft. Sie bezogen auch die Schüler in ihre Segnung mit ein.
Zu den Rednern gehörten auch Schulamtsdirektorin Stefanie Schiffer, Schulleiterin Jana Niedermeyer und die Leiterin der Musikschule Andrea Schärringer. Im kommenden Jahr soll an der Grundschule auch eine Bläserklasse starten, die von der Robert-Hofmann-Stiftung und der Musikschule unterstützt wird. Das nahmen die Blaskapellen der Großgemeinde zum Anlass um zur Grundschuleröffnung ein exklusives Gemeinschaftskonzert zu geben. Aber auch der Chor der Grundschule, die Trommlerklasse unter Leitung von Carmen Thiergärtner und die Band der Realschule sind zur Eröffnung aufgetreten.
Insgesamt gab es für die Kinder allerhand zu entdecken im Rahmen des Schulfests: Da gab es eine Riesenhüpfburg in der Turnhalle, die rollende Spielkiste und viele Mitmachstationen. Neben heimischen Bier und Getränke von der Brauerei Martin aus Hausen bei Schonungen gab es auch Bratwürste und Pizza von den Ringern und Andre Hubert.
Digital und klimafreundlich, funktional und modern präsentiert sich die neue Grundschule. Symbolisch zogen die über 300 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern Ende letzten Jahres von der Alten Grundschule durch den Ort mit Sprechchören und Bannern hinauf in die neue Grundschule. Neben Bürgermeister Stefan Rottmann und Schulleiterin Jana Niedermeyer waren auch Landrat Florian Töpper und Schulrat Frank Hagen sowie viele Eltern, Gemeinderäte, Nachbarn und Bürger gekommen um diesem besonderen Ereignis beizuwohnen.
Der neue Standort am Schulzentrum bietet dabei viele Synergien und Vorteile: Die Grundschule ist an der neuen Energiezentrale angeschlossen, die Wärme durch Hackschnitzel aus eigenen heimischen Waldbeständen liefert. Schwimm- und Turnhalle sind quasi mit dem neuen Schulhaus verbunden.
In den letzten Jahren investierte Schonungen Millionenbeträge in das Umfeld des Schulzentrums: Der alte Betonweg wurde abgetragen und eine neue Straßenumfahrung mit weiteren Parkplätzen, Haltestellenmöglichkeit und Gehwegen geschaffen. Eine neue Kinderkrippe für etwa 2,5 Millionen Euro wurde erst vor wenigen Jahren eingeweiht, ebenso die neue Energiezentrale mit Nahwärmeverbund, wie Bürgermeister Stefan Rottmann erinnert.
Neu ist auch die ganze Infrastruktur im Untergrund: Kanäle, Glasfaser, Wasser, Strom und auch die Straßenbeleuchtung. In direkter Nachbarschaft wird durch die Naturfreunde noch ein Mehrgenerationenplatz für weit über hunderttausend Euro geschaffen. Neu sind auch der Waldkindergarten und Ringsporthalle in direkter Nachbarschaft. Und auch das Freisportgelände ist jetzt fußläufig für die Grundschulkinder zu erreichen.
Insgesamt etwa 350 Schülerinnen und Schülern wird der neue Gebäudekomplex Platz bieten. Das Raumangebot der Schule erstreckt sich über 12 Klassenzimmer, mehrere Gruppenräume, Multifunktionsräume, eine großzügige Pausenhalle mit angegliederter Mensa und Ausgabeküche. Dazu kommt der Verwaltungstrakt, Räume für den Ganztagsbereich sowie Mehrzweckräume, Werk- und Musiksaal.
Durch den direkten Anbau an die bestehende Schwimm- und Turnhalle ergab sich vor allem im Kellerbereich die Möglichkeit der Erweiterung um Geräteräume und Abstellflächen gerade für den Schwimm- und Turnunterricht. Richtung Osten eingebettet in Streuobstwiesen erstreckt sich ein großzügiger Pausenhof, in dem es auch vorgesehene Bereiche für Theateraufführungen oder Unterrichtsstunden gibt. Das Gebäude wurde mit neuester Gebäudetechnik ausgestattet, dazu zählt auch eine zeitgemäße, digitale Schulausstattung.
Insgesamt orientiert sich der Neubau in seiner Architektur an die benachbarten Bestandsgebäude aber auch an der bestehenden Topographie. Auffällig viel Glas sorgen für lichtdurchflutete Räume aber auch für eine freundliche und moderne Gebäudearchitektur.
Das Gebäude wird nach modernsten energetischen Standards ausgeführt und erfüllt sogar Passivhausstandard. Tatsächlich erreicht das neue Schulhaus einen Effizienzhaus-Standard von unter 40, was mit einem KFW-Zuschuss von weit über eine Million Euro belohnt wird.
Das Dach wurde extensiv begrünt und mit einer 80 KW- Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Es entsteht aber nicht nur ein energetisches Vorzeigeprojekt: Das Gebäude verfügt über ein ausgeklügeltes Lüftungssystem, das im Sommer die Raumtemperaturen sogar deutlich kühlen wird. Auch eine nachhaltige Regenwassernutzung mit Zisternen im Pausenhof für die Bewässerung von Außenanlagen in den Sommermonaten ist realisiert.
Neben der KFW-Förderung in Höhe von 1,25 Millionen Euro erhält Schonungen einen staatlichen Zuschuss von etwa 7 Mio. Euro.
Dankbar zeigte sich Bürgermeister Stefan Rottmann für die geleistete Arbeit bei allen Planern, Bauunternehmen und Handwerkern, insbesondere dem Architekturbüro Holger Philipp für die verlässliche und ausgezeichnete Arbeit. Nicht zu vergessen sei das große Engagement der Rathaus- und Bauverwaltung, vor allem des zuständigen Bautechnikers Lutz Brückner, lobte Bürgermeister Stefan Rottmann. Während sich Lehrer und Schüler an das neue Schulhaus gewöhnen müssen, gibt Rottmann den Startschuss für das nächste Großprojekt: Für annähernd 10 Millionen Euro soll die Alte Grundschule zu einem modernen Wohnquartier umgebaut werden.
Das Gruppenfoto zeigt von links: Bautechniker Lutz Brückner, die ehemalige Rektorin Maria Scheuring, Pfarrer Andreas Duft, Bürgermeister Stefan Rottmann, Landrat Florian Töpper, Schulleiterin Jana Niedermeyer, Architekt Holger Philipp und Schulamtsdirektorin Stefanie Schiffer.
Foto Arnold Kossner





