Neujahrsempfang der SPD Schweinfurt-Stadt und -Land: Gemeinsam für Demokratie und die demokratische Mitte kämpfen

Neujahrsempfang der SPD Schweinfurt-Stadt und -Land: Gemeinsam für Demokratie und die demokratische Mitte kämpfen
Bild: Elisabeth Braum

WERNECK – Rund 100 Gäste folgten der Einladung der SPD Schweinfurt-Stadt und -Land zum traditionellen Neujahrsempfang im Pfarrheim Werneck. Die Veranstaltung stand im Zeichen der aktuellen politischen Herausforderungen und war geprägt von klaren Worten für Demokratie, Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit.

Nach der Begrüßung durch Kreisvorsitzende Martina Braum ergriff Doris Schneider, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Werneck, das Wort. Sie erinnerte an die 100-jährige Geschichte der SPD in Werneck und betonte die Widerstandskraft des Ortsvereins, der selbst in dunklen Zeiten, wie während der NS-Diktatur, als die SPD verboten wurde, nicht aufgab.

Kathi Petersen als Vertreterin der SPD Schweinfurt-Stadt hob die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Engagements hervor. Sie verwies auf die zahlreichen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in der gesamten Bundesrepublik. Sie unterstrich, dass es in Deutschland keine Alleinherrschaft gebe und erinnerte daran, dass Friedrich Merz „keine Dekrete erlassen kann wie ein Präsident“.

Landrat Florian Töpper: Demokratische Grundfesten verteidigen

Landrat Florian Töpper lobte Markus Hümpfer als engagierten und effektiven Vertreter der Region im Bundestag. Er betonte die Bedeutung eines handlungsfähigen Staates, der die kommunale Ebene aktiv unterstützt: „Wir brauchen einen Staat, der uns stärkt.“ Gleichzeitig warnte er vor Kräften, die „an den Grundfesten der Demokratie rütteln“ und mahnte, dass die Union in der Vergangenheit klare Grenzen gegen Rechts gesetzt habe – eine Haltung, die auch heute für eine stabile demokratische Mitte unentbehrlich sei. Zudem verwies Töpper auf die regionalen Fortschritte: den Ausbau des ÖPNV, eine gesicherte Gesundheitsversorgung in den Krankenhäusern Werneck und Gerolzhofen sowie die erfolgreiche Gründung des Landschaftspflegeverbands.

Markus Hümpfer: „15 Tage noch – wir müssen unsere Demokratie verteidigen“

Der Höhepunkt des Nachmittags war die Rede von MdB Markus Hümpfer, der eine Bilanz der Regierungsarbeit zog und einen eindringlichen Appell an die demokratischen Kräfte richtete. Er erinnerte an die zahlreichen Errungenschaften der letzten Jahre: die Erhöhung des Mindestlohns, das Deutschlandticket, die höchsten Rentenerhöhungen in der Geschichte der Bundesrepublik, die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, die gesunkene Inflationsrate, das modernste Einwanderungsrecht der Welt und Verschärfungen im Asylrecht, die zu einem Rückgang der Asylanträge um 34 Prozent geführt haben. „Wir haben dieses Land gut durch die Krisen geführt und in vielen Bereichen Fortschritte erzielt“, so Hümpfer. Gleichzeitig warnte er vor einer zunehmenden politischen Radikalisierung und kritisierte die Zusammenarbeit von CDU/CSU mit der AfD. Besonders erschüttert zeigte er sich über das Abstimmungsverhalten im Bundestag, als die Union gemeinsam mit der AfD einen Migrationsantrag verabschiedete – nur zwei Stunden nach dem Holocaust-Gedenken.

Hümpfer machte deutlich, dass Deutschland vor einer gewaltigen Transformation stehe: „Die Welt, wie wir sie heute kennen, ist nicht die Welt von morgen.“ Er sprach sich für gezielte Investitionen in die Infrastruktur, eine starke Wirtschaft und eine kluge Migrationspolitik aus. Abschottung sei keine Lösung – stattdessen brauche es Integrationsmaßnahmen und eine effizientere Verwaltung.

Besonders hart kritisierte er Friedrich Merz: „Wir brauchen keinen Kanzler, der impulsiv handelt, mit Rechtsextremen paktiert und den Menschen vorwirft, sie würden zu wenig arbeiten.“ Stattdessen forderte er eine besonnene, zukunftsorientierte Politik: „Ich will, dass das Deutschland von morgen besser ist als das Deutschland von heute.“

Martina Braum: „Wir müssen für unsere Demokratie kämpfen“

Zum Abschluss warnte Kreisvorsitzende Martina Braum eindringlich vor einer politischen Entwicklung, in der die Union die Zusammenarbeit mit der AfD nicht mehr ausschließe und stattdessen andere demokratische Parteien ausgrenze. „Demokratie lebt von Kompromissen. Wir müssen gemeinsam für ihren Fortbestand kämpfen!“ rief sie den Anwesenden zu.

Der Neujahrsempfang machte deutlich: Die SPD in der Region steht geschlossen für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und eine solidarische Gesellschaft. In den kommenden Wochen wird es darauf ankommen, dieses Engagement auch in die breite Bevölkerung zu tragen.

Auf dem Foto von links nach rechts: Ortsvereinsvorsitzende SPD Werneck Doris Schneider, Landrat Florian Töpper, Kreisvorsitzende SPD Schweinfurt-Land Martina Braum, MdB Markus Hümpfer und Kathi Petersen, Vorstand SPD Schweinfurt-Stadt
Bild: Elisabeth Braum

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