Endometriose: Die unterschätzte, zeithäufigste gynäkologische Erkrankung

MAINFRANKEN – Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Dabei siedelt sich Gewebe, das der Schleimhaut der Gebärmutter ähnelt, außerhalb der Gebärmutterhöhle an.

„Wie die Schleimhaut der Gebärmutter – Endometrium genannt – baut sich auch die Schleimhaut der Endometriose-Herde im Monatszyklus auf und wieder ab“, sagt Johannes Kiep von der AOK in Schweinfurt. Das abgelöste Gewebe kann aber nicht wie bei der normalen Regelblutung abfließen, was zu Entzündungen und in der Folge zu Narben, Verwachsungen und Zysten führen kann.

Wichtig: die Erkrankung erkennen

Manche Frauen spüren tatsächlich gar nichts von ihren Endometriose-Herden. Andere Frauen dagegen haben starke, krampfartige, manchmal brennende Schmerzen vor und während der Regelblutung. Die Schmerzen müssen nicht auf die Menstruation beschränkt sein, sondern können auch zwischendurch auftreten oder dauerhaft präsent sein.

„Für die Diagnostik und Symptomtherapie sind Gynäkologe beziehungsweise Gynäkologin die erste Anlaufstelle für betroffene Frauen“, so Johannes Kiep. Bisher fehlt es aber häufig noch am Bewusstsein und Wissen zu der Erkrankung. Daher wird die Diagnose erst sehr spät gestellt und es vergeht oft ein Zeitraum von bis zu zehn Jahren, in denen die Symptome schwerer und die Beschwerden chronisch werden können. „Viele Frauen nehmen dabei ihre Schmerzen während des Zyklus als normal hin und suchen keine ärztliche Hilfe“, sagt Johannes Kiep.

Web-Seminar zu Endometriose

Um mehr Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen, möchten AOK Bayern und Health Care Bayern e.V. mit einem Web-Seminar diese zweithäufigste gynäkologische Erkrankung beleuchten. Alle Interessierten sind zu diesem Webinar am Mittwoch, den 29. Januar 2025, von 17:00 – 18:30 Uhr eingeladen; die Teilnahme ist kostenfrei. Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach hält ein Grußwort.

Dazu gibt es ein Statement von Christina Ruckert, Geschäftsbereichsleiterin Ambulante Versorgung bei der AOK Bayern, und Prof. Dr. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik am Universitätsklinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, referiert zum Thema: „Endometriose: starke Regelschmerzen sind nicht normal“. Claudia Küng, Geschäftsführerin Health Care Bayern e.V., wird die Veranstaltung moderieren. Fragen der Teilnehmenden sind schriftlich über die Chat-Funktion möglich.

Anmeldung unter https://healthcare-bayern.de/de/anmeldung-zur-veranstaltung.html oder per E-Mail unter office@healthcare-bayern.de

Foto: © AOK-Bundesverband

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