Kein Monatsticket mehr für Inhabende des Schweinfurter Sozialausweises? Die Linke ist eiligst dagegen!

SCHWEINFURT – Die aus Andrea C. Grebner, Robert Striesow und Frank Firsching bestehenden Fraktion der Linken im Schweinfurt Stadtrat hat einen Eilantrag eingereicht, der bereits in der jahresabschließenden Sitzung an diesem Dienstag behandelt werden soll.

Beim Dringlichkeitsantrag zur Stadtratssitzung am 17.12.25: Sozialticket 2025 heißt es wörtlich:

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Remelé,

in der Haupt- und Finanzausschusssitzung vom 10.12.25 wurde von Vertretern der Stadtwerke Schweinfurt berichtet und von Herrn Montag seitens der Stadt bestätigt, dass es ab dem 1.1.2025 kein Monatsticket mehr für Inhabende des Schweinfurter Sozialausweises geben soll. Stattdessen würde die Vergünstigung von 50 % auf das Einzelticket zum Preis von 2,40 Euro gewährt, sodass die Einzelfahrt 1,20 Euro kostet.

Diese Änderung widerspricht dem Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses zur Einführung eines Sozialtickets im Schweinfurter Busverkehrs, weil es dort zweifelsfrei um ein Monatsticket geht, nicht um eine Vergünstigung auf den Einzelfahrschein! Dieses Monatsticket existiert seit dem Jahr 2014 und wird von bis zu 1.000 Bürgerinnen und Bürger genutzt.

Da die Stadtratssitzung am 17.12.25 die letzte Möglichkeit bietet, den Willen des Stadtrats zur Geltung zu verhelfen, ist die Dringlichkeit des Antrags erklärt.

Warum ein Monatsticket?

Es bietet preisliche Vorteile für Nutzende, die regelmäßig auf die Busbeförderung angewiesen sind. Bei der Nutzung an 25 Tagen bei einer Hin- und Rückfahrt aus einem Stadtteil zu einem Ziel innerhalb der Stadt Schweinfurt ergeben sich Kosten von 60 Euro im Monat (1,20 x 2 x 25). Das Monatsticket hingegen soll 56 Euro kosten, das Sozialticket also 28 Euro. Der vergünstigte Einzelpreis wäre in diesem Beispiel wirkungslos!!

Die Abrechnung über den Einzelfahrschein würde auch der Stadt höhere Kosten bringen. Durch diese Art der Bezuschussung würden nicht nur die Inhabenden des Sozialausweises schlechter gestellt, sondern auch die Stadt, deren Aufwand sich in diesem Beispiel ebenfalls um 32 Euro im Monat erhöht. Insgesamt zahlen dann beide Beteiligten Stadt und Bürger je 60 Euro/Monat, zusammen 120 Euro statt 56 Euro. Die Stadtwerke freut es.

Die Mittel zur Finanzierung des Sozialtickets als Monatstickets sind im beschlossenen Haushalt 2025 der Stadt Schweinfurt enthalten!

Antrag:

  1. Das Angebot des zu 50 % rabattierten Monatstickets für Inhaber des Sozialausweises bleibt auch ab dem 1.1.25 bestehen.
  2. Die Stadtwerke verkaufen das Ticket wie bisher am Schalter am Rossmarkt.
  3. Falls die Stadtwerke Schweinfurt nicht in der Lage sind, beide Anforderungen zu erfüllen, wird übergangsweise das Deutschland-Ticket für 58 Euro zu 50 % bezuschusst. So lange, bis die Stadtwerke ihre Hausaufgaben erledigt haben. Zuständig für die Umsetzung ist die Stadtverwaltung..
  4. Die Einzelfahrkarten werden wie geplant ebenfalls in die Rabattierung aufgenommen.

Fazit:

Insgesamt zeigt sich, dass die Einführung des neuen Systems zum 1.1.25 übers Knie gebrochen ist und erhebliche Probleme im Betrieb auslösen wird. Das gilt für die neuen Bezahlsysteme ebenso, wie für die neuen Linien und Fahrpläne. Es ist zu erwarten, dass die Kunden einerseits sowie auch Busfahrer und Kontrolleure anderseits in den ersten Wochen und Monaten gute Nerven brauchen werden. Der Ärger wird spürbar werden.

Die Zeit der Kommunikation an die Bürgerinnen und Bürger von nur etwa drei Wochen ist viel zu kurz, um einen sicheren Übergang zu gewährleisten. Wir fragen uns, warum diese Eile plötzlich nötig sein soll, nachdem mindestens 10 Jahre der Vorbereitung des Verkehrsverbunds Mainfranken bereits vergangen sind.“

Foto Dominik Marx

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert