SCHONUNGEN – Schonungen mit seinen Ortsteilen hat in den vergangenen Jahren in jeglicher Hinsicht eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Über die letzten Jahre konnten trotz Rekordinvestitionen in verschiedenste Großprojekte, die Schulden halbiert und beachtliche Rücklagen aufgebaut werden.
Und auch die Einwohnerzahl ist merklich gestiegen. Fast schon in Vergessenheit geraten sind da die enormen Aufwendungen und Anstrengungen für die Sanierung der Sattler-Altlast und die Umsetzung der großangelegten Kanalprojekte in den Ortsteilen.
Der Schlüssel zum Erfolg war letztlich die konsequente Umsetzung eines selbst auferlegten Haushaltskonsolidierungskonzepts. Erhöhungen, Einsparungen und der teilweise Verkauf von Immobilien- und Grundvermögen, für die es keine Verwendung gab, führten zu einer rasant positiven Entwicklung – gleichzeitig wurde Schonungen mit hohen Finanzzuweisungen belohnt. Allerdings: „Wir mussten enorm viel Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit leisten, am Ende hat es sich aber für Bürger und Gemeinde ausgezahlt!“, rechnet Bürgermeister Stefan Rottmann vor.
Ein Vielfaches sei in Form von Zuschüssen und Förderungen zurück in die Großgemeinde geflossen. Aufwendige Bewerbungen und Anträge wurden im Zusammenhang mit Stabilisierungshilfen, RZWAs- und FAG-Mittel, sowie Bedarfszuweisungen gestellt, was Schonungen in Summe zweistellige Millionenbeträge einbrachte.
Dafür hat sich Schonungen fast ausschließlich auf Pflichtaufgaben konzentriert und sich keinerlei Luxus gegönnt. Großprojekte wie Kanal, Straßensanierungen, Neubau von Bürger- und Feuerwehrhäuser, Dorferneuerungen und Städtebau konnten zügig angegangen und damit Baukostensteigerungen wie sie jetzt in anderen Kommunen auftreten, vermieden werden.
Einig war man sich im Ratsgremium darüber, dass im Rahmen der Grundsteuerreform die Hebesätze in Schonungen zum kommenden Jahr merklich reduziert werden sollen. Lediglich offen war, in welcher Höhe sich Schonungen eine Reserve vorbehält, weil sich abzeichnet, dass viele Grundsteuermessbescheide vom Finanzamt fehlerhaft sind und dies teilweise hohe Rückzahlungen zur Folge hat. Hier gibt es nur Hochrechnungen und Schätzungen, deswegen kalkulierte die Kämmerei vorsichtig und schlug Hebesätzen für A und B von 440 Punkten vor.
Letztlich gab es überparteilich eine große Mehrheit für einen einheitlichen Hebesatz und einer Senkung von bislang 510 Punkten bei der Grundsteuer A und 540 Punkten bei der Grundsteuer B auf 380 Punkten. Angesichts der vielen Aufgaben und Projekte, haben es sich die Ratsmitglieder nicht leichtgemacht und so soll im kommenden Jahr gegebenenfalls nachjustiert werden.
Schonungen setzt damit ein deutliches Zeichen und entlastet seine Bürgerinnen und Bürger. Zuletzt hat der Rat auch die freiwilligen Leistungen für Vereine und Verbände deutlich erhöht. Trotzdem müsse die Entwicklung der Ausgaben und Investitionen weiter im Blick behalten werden. Nach dem erfolgreichen Grundschulneubau, der nicht nur im Zeitplan sondern auch günstiger als geschätzt gebaut und umgesetzt werden konnte, folgen nun der Neubau des Bauhofs, sowie die Sanierung des Schwimmbads, der Turnhalle und des Feuerwehrhauses in Schonungen.
„Wir müssen am Ball bleiben, einen Investitionsstau für die Zukunft vermeiden und dürfen nicht ins Hintertreffen kommen!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann und dankte dem Gemeinderat für den Mut und weitsichtige Entscheidung in der Vergangenheit.
Abgewartet werden muss im kommenden Jahr, wie hoch tatsächlich das Grundsteueraufkommen in der Großgemeinde aufgrund der Grundsteuerreform ausfällt. Insgesamt sieht Bürgermeister Stefan Rottmann in der Grundsteuerreform massive Ungerechtigkeiten, weil Grundlage für die Grundsteuer einzig die Flächen von Haus und Grundstück sind. Damit werden Kommunen in Ballungsgebieten bevorzugt, weil die Verkehrswerte von Grundstücken und Immobilien dort höher ausfallen und in der Betrachtung diese Wertunterschiede außer Acht gelassen werden. Außerdem ergeben sich ganz individuelle Betroffenheiten, weil eine grundstücksscharfe Festlegung von Hebesätzen nicht möglich ist. So wird es trotz Senkung der Grundsteuerhebesätze bei manchen Steuerpflichtigen trotzdem zu höheren Belastungen kommen.
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