Buchbach – extrem im Flow – spielt nun Fußball – und Luca Trslic ist für die Schnüdel hinten wie vorne wichtig

BUCHBACH / SCHWEINFURT – Das wird am Samstag nun womöglich eine echte „Meisterprüfung“ für die Schnüdel. Nach dem so toll gelaufenen letzten Wochenende – alle Verfolger patzten – steht nun jedoch eine Aufgabe auswärts an, die kniffeliger kaum sein könnte.

Einerseits, weil der Gastgeber des Regionalliga-Tabellenführers mächtig gut drauf ist: Nur zwei der letzten 14 Partien verlor der TSV Buchbach, rückte durch sieben Siege seit Mitte August bis auf Platz sechs vor. Andererseits ist die Bilanz der zwei Mannschaften seit dem Aufstieg in die 4. Liga komplett ausgeglichen: Jeweils sechs Mal siegten beide Teams, dazu gab es sieben Unentschieden.

Das Hinspiel gewann der FC 05 mit 3:1, dafür verloren die Schweinfurter vor genau einam Jahr mit 1:4 in Oberbayern, wo sie vor exakt 24 Monaten immerhin ein 2:2 schafften. Immer im November geht´s also in die nur knapp 3300 Einwohner zählende Marktgemeinde im Landkreis Mühldorf am Inn, wo sich die Grün-Weißen schon immer schwer taten.

Für die rund 300 Kilometer braucht man mit dem Auto dreieinhalb Stunden. Mit dem Bus entsprechend länger. Also steht auch diesbezüglich eine Mammutaufgabe an. Bei einem Gegner, „der nicht mehr den typischen Buchbach-Fußball spielt“, weiß Victor Kleinhenz spätestens nach dem Studium des 4:1-Heimsieges gegen Bayreuth. Unter seinen seit knapp einem Jahr tätigen Trainerkolegen Aleksandro Petrovic spielt der TSV einen gepflegten Ball. 40 bis 50 Fans, die den FC 05 wohl begleiten werden, dürften sich davon überzeugen können.

„Im Hinspiel war´s schon nicht einfach. Und auch diesmal wird´s sicher kein leichtes Unterfangen. Buchbach ist extrem im Flow“, weiß Kleinhenz, der – Stand Dienstag – auf alle 22 Feldspieler plus drei Torhüter zurück greifen kann. Gut für ihn zu wissen: Die Schweinfurter sind in der Lage, sich aus allen Situationen Chancen zu erspielen. Und sie verteidigen die Standards weit besser als in der Anfangsphase der Saison.

Einer, der für beides zuständig ist, sorgt als Innenverteidiger, zuletzt an der Seite des zehn Jahre älteren Thomas Meißner, für die Stabilität hinten. Luca Trslic hat aber auch schon zwei Mal getroffen. Während ihm letzte Saison nur ein Tor gegen Eintracht Bamberg gelang, waren es heuer schon zwei. Erst gegen Burghausen, zuletzt auch gegen Hankofen.

Victor Kleinhenz glaubt, dass Trslic zuletzt den größten Schritt gemacht hat. Sei es in Sachen Zweikämpfe wie auch bei Ballbesitz und Spieleröffnung. Der 23-Jährige stammt aus Lauda-Königshofen, wohnt in Würzburg und macht derzeit eine Ausbildung zum E-Commerce-Manager. Bei der Delegation der Spieler, die aus der Domstadt im Kleinbus anreisen, ist er der Fahrer.

Wenn Luca Trslic nicht fährt, ausgebildet wird oder Fußballspielt, geht er – wie schon Leo Langhans – gerne Kaffee trinken. Oder ins Fitnessstudio. Oder er verbringt Zeit mit Freundin Sarah, die er zu seiner Zeit im Nachwuchs des FC Ingolstadt kennen lernte. Als sich abzeichnete, dass es für ihn bei den Schanzern nicht zu den Profis geht, wechselte er zum VfB Eichstätt – und dann eben nach Schweinfurt.

An die U17 beim FCI erinnerte er sich gerne. Am letzten Spieltag der Saison 2017/18 kam es zu einem Endspiel im Audi-Park gegen 1860 München. Der Sieger sollte in die Bundesliga aufsteigen. Ingolstadt gewann mit Trslic und übrigens auch dem heute für Türkiyemspor Schweinfurt spielenden Emir Bas. Danach spielte er für die U19 an der Seite des heutigen Freiburger Bundesligaspielers Merlin Röhl und traf unter anderem auf Bayern München mit Joshua Zirkzee (heute Manchester United) und genauso Nationalspieler wie Angelo Stiller (heute VfB Stuttgart), damals ebenso sein Kontrahent.

Man kann also ganz nach oben kommen. „Ich will auch so hoch, wie es nur geht. 3. Liga wäre schon so ein Ding…“, sagt Luca Trslic. Um die Floskel, mit dem FC 05 von Spiel zu Spiel zu schauen, kommt man bei ihm zwar nicht herum. Dann aber haut er einen raus: „Teilziel ist nun schon, auf Platz eins zu überwintern!“ Der Aufstieg im Sommer als Traum. Ansonsten will Trslic schauen, wie es für ihn und für seine in Ingolstadt studierende Freundin beruflich weiter geht. Alles Zukunftsmusik, nun zählt erst einmal dieser Samstag.

Drei Mal B also noch in diesem Jahr für den FC 05: Nach Buchbach kommen Bamberg und Bayreuth ins Sachs-Stadion. Und das Jahr 2025 startet mutmaßlich am 22. Februar mit der Auswärtspartie wieder bei einem B: Dem FC Bayern München 2. Wäre doch zu schön, wenn man die gesamte Winterpause über in Schwienfurt auf diesen Schlager im Grünwalder Stadion hinfiebern könnte…

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