Egal ob mit oder ohne Spieltags-Gesicht Valentin Schmitt: Der FC 05 muss am Samstag gegen Hankofen eine Reaktion zeigen

SCHWEINFURT – Mit Rückschlägen wie zuletzt in Aubstadt wird die ganz große Fußball-Euphorie beim FC 05 nicht entstehen. Das kommende Heimspiel dürfte auch nicht gerade als Leckerbissen in die Vereinsgeschichte eingehen. Ein unangenehmer und namenloser Gegner kommt ins Sachs-Stadion. Gastgeber ist immerhin der Regionalliga-Tabellenführer.

Und die Gäste stehen nach zuletzt nur zwei Niederlagen aus den letzten zehn Partien gut da. Als 13. mit schon 20 Punkten hat die SpVgg Hankofen-Hailing alle Chancen, diesmal den direkten Abstieg zu vermeiden. Anders als 2022/23. Der Neuling aus den niederbayerischen Dörfern schlug zuletzt Bamberg, gewann zuvor in Aubstadt und gegen Bayern München 2, spielte remis beim 1. FC Nürnberg 2 und gegen die Würzburger Kickers. Von den letzten sechs Partien verlor man nur eine, die Schnüdel hingegen zwei.

In der Hinserie gewann der FC 05 mit Mühen spät mit 3:1. „Beide Siegtore fielen in der Nachspielzeit. Dort hatten wir viele weniger gute Phasen. Und Hankofen ist in der Liga angekommen, verlor auch nur knapp 0:1 in Bayreuth, hat trotz Abstiegskampf einen spielerischen Ansatz“, lobt Victor Kleinhenz den Gegner. Und weiß, was sein Team besser machen muss als letzten Samstag: „Mehr Torchancen erspielen, die Fehlpassquote minimieren“, weiß der FC 05-Coach.

„Fakt ist, dass wir in Aubstadt die Frische haben vermissen lassen. Da kann ich unter der Woche bei der Trainingssteuerung nicht alles richtig gemacht haben. Wir kamen oft einen Schritt zu spät, haben taktische und technische Fehler gemacht. Diesen Samstag müssen wir eine Reaktion zeigen.“ Beim Üben am Dienstag fehlten die erkrankten Nico Stephan und Leonard Langhans. Beiden sollten bis zum Wochenende wieder fit sein, wie auch Mike Dellinger nach seiner Platzwunde am Kopf.

Spieltagsgesicht diesmal ist Valentin Schmitt. Der 18 Jahre alte Stürmer, der wie der routinierte, aber in Hankofen erfolgreiche Markus Einsiedler im Angriff kaum berücksichtigt wird, wurde bislang ein Mal gegen Buchbach für wenige Minuten eingewechselt und stand in Ansbach in der Startelf. Weil er aus Wonfurt stammt, haben alle Einwohner der Gemeinde aus dem Landkreis Haßberge freien Eintritt, müssen sich freilich vorher ihre Tickets organisieren.

Schmitt kam aus der U17 des FSV Mainz zurück zu den Schnüdeln, für die er nach den ersten Jugendjahren beim heimischen TSV Wonfurt schon mal drei Jahre auflief. Bei einem Hallenturnier in Grafenrheinfeld fiel er damals den Scouts auf, bekam ein Angebot aus der Rheinland-Pfalz-Landeshauptstadt. „Alles nobel da unten“, war sein Eindruck beim Besichtigen, weshalb er mit 13 Jahren alleine ins Internat wechselte. „Ich wollte den Schritt machen, nicht dass ich es bereue.“

Schmitt berichtet von um 6 Uhr beginnenden Tagen mit erst Schule, dann Training, abends um 21 Uhr schnell noch was essen und dann schlafen. „Manchmal habe ich auch noch was gelernt“, grinst er. Die Rückkehr nun deshalb, weil sich das Schnuppern und Trainieren bei den Erwachsenen verbinden lässt mit Jugendfußball auf hohem Niveau. Heute geht er auf die Fachoberschule , will 2026 sein Abitur machen. So lange läuft sein Vertrag in Schweinfurt. Den Traum vom Profifußball hat er noch, notfalls über Umwege, „und egal ob erste, zweite oder dritte Liga“. Aktuell wohnt er wieder in Wonfurt („bei Mama im Keller“), alternativ kann es später auch ein Sportstudium werden. Daniel Gleiber, sein einstiger Teamkollege im Mainzer Nachwuchs, kam letzte Woche beim DFB-Pokalspiel gegen Bayern München (0:4) zum Einsatz.

„Jeden Tag Gas geben“ will Valentin Schmitt, damit es klappt. Zunächst mal mit mehr Einsaätzen beim FC 05, wo er ja zumindest in der Bayernliga-U19 Spielpraxis sammeln kann. Fünf Mal traf er da schon, das Goldene Tor gelang ihm unlängst ausgerechnet gegen die Würzburger Kickers. Ob er als Spieltagsgesicht diesen Samstag bei der ersten Mannschaft dabei ist? „Unbekümmertheit und sein Tempo“ lobt Victor Kleinhenz, „aber es wäre nicht ideal, wenn ich als Trainer auf die Aktion Rücksicht nehme. In Ansbach hat er ein flottes Spiel gemacht und im Idealfall steht er am Samstag im Kader.“

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