SCHWEINFURT – Das Stadtfest Schweinfurt war auch 2024 ein großer Erfolg. Zehntausende Menschen zog es am letzten Augustwochenende in die Stadt und zwei Tage herrschte ausgelassene und fröhliche Stimmung beim abwechslungsreichen Programm auf den zahlreichen Plätzen.
Aber die Anforderungen an eine Veranstaltung wie dem Stadtfest steigen und das nicht nur beim Programmangebot. Unter anderem müsse man auch verstärkt den ökologischen Fußabdruck in den Planungen mit einbeziehen, so Ralf Hofmann, Geschäftsführer der Agentur L19, die die Veranstaltung seit 2010 verantwortet.
Man sei sich dabei bewusst, dass eine solche Stadtparty von seiner Anlage her nicht wirklich nachhaltig sein könne. Aber wenn man solche Events durchführe, sollte man zumindest das Mögliche versuchen, um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, heißt es in einer Presseinformation der Agentur.
Wichtig sei es daher, den Begriff Nachhaltigkeit nicht nur vor sich herzutragen, sondern darauf zu achten, ihn mit Leben zu erfüllen. Hier bemühe sich das Stadtfest Schweinfurt u.a. mit dem Bezug von grünem Strom, dem Einsatz von LED, der Müllvermeidung oder mindestens Mülltrennung und dem schonenden Umgang mit der Ressource Wasser. Außerdem habe man für die Gastronomie des Stadtfests seit 2023 den sogenannten Nachhaltigkeitspreis ausgelobt.
Die Idee: Mit einem Bonus sollen die Standbetreibenden motiviert werden, ressourcenschonend und regional zu arbeiten. Hierfür würden bereits bei der Bewerbung wichtige Kriterien, wie Konzepte zur Müllvermeidung und zur Strom- und Wassereinsparung, abgefragt. Auch vegetarisches oder veganes Angebot gäbe entsprechende Pluspunkte. Nachhaltigkeitsstandards seien schon bei der Standvergabe wichtig, denn schließlich würden diejenigen bevorzugt, die die Kriterien erfüllten.
Ein Team der Organisatoren prüfe dann bei der Veranstaltung, ob die gemachten Angaben auch eingehalten würden.
Es sei jetzt nicht so, dass dadurch eine Revolution ausgebrochen wäre und die Standbetreiber ihr Konzept auf den Kopf gestellt hätten, so Hofmann weiter. Aber, so beobachtete er, gäbe es zunehmend mehr Standbetreiber, die sich durch ihr Warenangebot, ihre Produktionsart und ihren Ressourceneinsatz im Sinne der Kriterien besonders hervorhöben. So sei beispielsweise die Müllmenge in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Auch der Stromverbrauch sei relativ gesehen insgesamt rückläufig. Man hoffe durch Aktionen wie diesem Preis, diesen Trend noch zu fördern.
Drei Stände wurden nun ausgewählt und erhielten, neben einer Urkunde, zwischen 15% und 25% ihrer Standgebühr zurück.
Ausgezeichnet für 2024 wurden:
➤ Der Schlemmerhänger von Barbara und Frank Genßler– seit vielen Jahren beim Stadtfest Schweinfurt vertreten, erstmals mit Wagen, aber schon immer mit wiederverwertbaren Equipment und einem hohen Anteil an selbstproduzierten, frischen Waren
➤ Weingut Dahms – seit Anfang dabei und nicht nur bei Ihrer Produktauswahl regional und wertig, sondern auch als Lieferant der wiederverwertbaren Platzdekoration wichtig
➤ Markus Dietz mit seinem „´s badische Backheisle“, an dem kein Weg vorbeigeht, auch weil er vorbildlich an einer weiteren Optimierung arbeite und so z.B. über eine eigene PV-Anlage in seiner Produktionsstätte auch dort nachhaltiger agiere
Der Wettbewerb werde auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Das Stadtfest freue sich auf immer mehr Stände, die die Zielsetzungen ganz automatisch in ihren laufenden Betrieb mit aufnehmen. Termin für das Stadtfest Schweinfurt 2025 ist im übrigen der 29. und 30. August.
Neues Bewerbungsverfahren für 2025 für Gastro, Bands, Handel, Gewerbe und Vereine
Ab diesem Jahr gibt es ein neues, digitales Bewerbungsverfahren. Direkt über die Homepage sind Bewerbungen für Gastronomie, Bands, innerstädtische Geschäfte und die Messemeile möglich: https://www.stadtfest-schweinfurt.de/jetzt_bewerben/jetzt_bewerben/
Erstmals geplant ist eine Ehrenamtsmesse im Auftrag der Stadt Schweinfurt. Am Stadtfestsamstag ist zwischen 12 und 19 Uhr das Motto. „Vielfalt im Ehrenamt in der Stadt Schweinfurt“.
Engagierte Vereine, Initiativen und Einrichtungen sind eingeladen, sich zu präsentieren. Die Vereine können die Messe nutzen, um Menschen für ein Ehrenamt zu begeistern, ihre Arbeit vorzustellen und sich untereinander zu vernetzen.
Angesprochen werden Sportvereine, Kulturvereine, soziale Vereine, Interkulturelle Vereine und auch Interessenvertretungen in den Bereichen Natur und Umwelt. Auch eine Präsentation der Vereine im Rahmen des Bühnenprogramms (von Tanzdarbietungen, Musikbeiträgen bis zu Interviews) ist möglich.
Eine Grundlogistik in Form von Pavillon, Tischen, Strom wird zur Verfügung gestellt. Dies ist, genauso wie die Teilnahme an sich, für die Vereine kostenlos. Wichtig: es stehen im ersten Jahr nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung. Die Anmeldung und Zusagen erfolgen somit nach dem Windhundprinzip.
Fotos: Fabio Klenk