Halbzeit beim SC Trossenfurt-Tretzendorf: „Unsere Zuschauerzahlen beweisen, dass die Mannschaft begeistert!“

TROSSENFURT-TRETZENDORF – Mit 39 Punkten nach 19 Partien überwintert der SC Trossenfurt-Tretzendorf auf dem guten vierten Tabellenplatz der Schweinfurter Fußball-Kreisliga 2 und ist noch voll dabei im Rennen um den Aufstieg.

Nur gegen die drei Teams von der Spitze verlor die Mannschaft aus dem Steigerwald, die Anfang März bei Kellerkind Hesselbach in die Restserie startet. www.mainfranken.news sprach mit Spielertrainer Kevin Steinmann, der früher in Sand und in Abtswind in der Fußball-Bayernliga auflief.

10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Kevin Steinmann: 7 Punkte. Die Saison war geprägt von Höhen und Tiefen. Wir haben überwiegend unsere Aufgaben erfüllt, aber in entscheidenden Topspielen fehlt uns noch etwas der letzte Schritt. Dennoch sind wir optimistisch, da die Richtung stimmt. Es gibt noch viel zu tun, aber wir sind auf einem guten Weg.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Kevin Steinmann: Das beste Spiel war gegen Herrmannsberg (10 Punkte). Es war zwar kein fußballerisches Meisterwerk, aber die Mannschaft hat gezeigt, was mit Leidenschaft, Willen und Ehrgeiz möglich ist. Das schlechteste Spiel war gegen Rapid Ebelsbach (1 Punkt), weil jeder pünktlich beim Treffpunkt war (grinst), aber auf dem Platz nichts funktionierte – ein kollektiver Ausrutscher, der intensiv analysiert wurde. Die Reaktion darauf war positiv, was zeigt, dass wir aus Fehlern lernen können.

Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Kevin Steinmann: Die Leidenschaft und Emotion in jeder Mannschaft. Kein Team gibt auf, und die Überraschungen sind vorprogrammiert, wenn vermeintliche Underdogs (David) gegen Favoriten (Goliath) antreten.

Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Kevin Steinmann: Bei uns ist es eindeutig das Kollektiv. Wir sind auf einen guten Weg eigene Bedürfnisse hinten anzustellen und den maximalen Teamerfolg Vorrang zu geben. Ligaweit unser „Oldie“ Thorsten Schlereth, der seinen gefühlt 12, Frühling erlebt – mit 41 Jahren ist er nicht nur Top-Scorer der Liga, sondern beeindruckt durch Dynamik und Abschlussqualität. Auch ligaweit ist er der Spieler der Hinrunde.

Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Kevin Steinmann: Wenn wir konsequent unsere Aufgaben erledigen, gut regenerieren, die Vorbereitung optimal nutzen und auch Teams schlagen, die vor uns stehen, könnten wir am Ende unter den Top 3 landen und in die Relegation einziehen. Unser realistisches Ziel bleibt ein Platz in den Top 5.

Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Kevin Steinmann: Die Zuschauerzahlen. Egal ob Heim- oder Auswärtsspiel, wir haben die besten Quoten. Das zeigt, dass die Mannschaft begeistert und Menschen/Fans/Neugirige anzieht.

Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Antwort: Auswärts war das Spiel bei der SG Gädheim/Untereuerheim ein Highlight – der Biergarten nach dem Sieg war großartig. Zuhause hat sich auch die SG Gädheim/Untereuerheim als besonders gesellig erwiesen.

Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Kevin Steinmann: Wir gehen davon aus, dass wir die Rückrunde mit vollem Kader bestreiten können. Ein langzeitverletzter Spieler könnte zurückkehren: Sebastian Albert nach seinem Kreuzbandriss.

Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weitermachen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger?
Kevin Steinmann: Ja, ich habe meinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Gemeinsam mit meinem Co-Trainer Lukas Albert sehe ich großes Potenzial in der Mannschaft und freue mich darauf, unseren Weg weiterzugehen.

Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Kevin Steinmann: Die Nationalmannschaft ist auf einem guten Weg. Mit neuer Energie, jungen Talenten wie Wirtz und Musiala und hungrigen Spielern wie meinen alter Kollege aus Fürther Zeiten David „Dave“ Raum ist die Basis vielversprechend. Ob es für den Titel reicht, hängt auch von der Konkurrenz ab, aber wir sind optimistisch, ein Wort mitreden zu können.

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Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Kevin Steinmann: Bayern beeindruckt unter Kompany mit mutigem Offensivfußball, auch wenn die Defensive noch optimiert werden muss. Dahinter machen Teams wie Frankfurt, Leverkusen, Dortmund, Leipzig und Stuttgart Spaß. In der 2. Bundesliga begeistert die Ausgeglichenheit. Der Sprung in die Bundesliga ist geringer geworden, was die Attraktivität der Liga erhöht.

Beim FC Ingolstadt trainiert mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Kevin Steinmann: Sabrina Wittmann leistet herausragende Arbeit. Fachlich ist sie eine starke Persönlichkeit. In unserer Liga wäre das denkbar, und ich bin überzeugt, dass die richtige Trainerin sich durchsetzen könnte. Für mich persönlich ist ein Engagement im Frauenfußball aktuell nicht geplant, aber im Fußball sollte man niemals „Nie“ sagen.

Wir danken für das Gespräch und wünschen für 2025 alles Gute!
Kevin Steinmann: Abschließend wünsche ich ein sportlich erfolgreiches Jahr 2025!

www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.

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