RANNUNGEN / GOLLHOFEN – Christoph Stürmer, Frauen-Trainer der SG Rannungen/ Pfändhausen/ Holzhausen/ WMP Lauertal, ist im Rahmen der gemeinsamen BFV- und DFB-Aktion „Fair ist mehr“ ausgezeichnet worden. Ebenso Ralf Lilli, Trainer der U17-Juniorinnen des FC Gollhofen.
Nachdem der Gegner nach Verletzung nicht mehr wechseln konnte, nahm Coach Christoph Stürmer freiwillig eine eigene Spielerin vom Feld.
Bei der Partie der Rannunger gegen den TV Haßfurt in der Frauen-Kreisliga Mitte Oktober waren die Gäste ohne Ersatzspielerinnen angereist. In der 75. Minute, bei einem Spielstand von 3:1, musste dann eine Haßfurterin verletzungsbedingt raus. SG-Coach Christoph Stürmer reagierte prompt und nahm ebenso eine Spielerin runter, so dass es in Gleichzahl weiterging. Am souveränen Sieg für die Heimmannschaft sollte dies nichts ändern. Rannungen schraubte das Ergebnis in den Schlussminuten noch auf 6:1 in die Höhe.
Nachdem in der Presse von Stürmers Mannschaftsreduzierung berichtet wurde und der eingeteilte Schiedsrichter Egon Mann die Aktion bestätigte, konnte diese bei „Fair ist mehr“ aufgegriffen werden. Andreas Rückert, Beisitzer im Bezirks-Frauen- und Mädchenausschuss (BFMA) und Kreisliga-Spielleiter, nutzte das letzte Rannunger Heimspiel des Jahres (2:0 gegen den SV Gemeinfeld), um dem Trainer die Fair Play-Urkunde und das „Fair ist mehr“-Handtuch zu überreichen. Stürmer freute sich über die Anerkennung und betonte, dass die Mannschaftsreduzierung von seinem Team vollumfänglich mitgetragen wurde.
Andreas Rückert lobte die Rücksichtnahme: „Mit voller Kapelle hätte man das Ergebnis möglicherweise noch deutlicher gestaltet. Uns freut es sehr, dass Christoph Stürmer fair vorangegangen ist und damit seiner Vorbildrolle als Coach voll gerecht geworden ist.“
Ralf Lilli, Trainer der U17-Juniorinnen des FC Gollhofen, ist im Rahmen der gemeinsamen BFV- und DFB-Aktion „Fair ist mehr“ ausgezeichnet worden. Nachdem sein Team dem Gegner sehr deutlich überlegen war, nahm der Coach mehrere Anpassungen im Sinne eines ausgeglicheneren Geschehens vor, was auch seine Mannschaft vollumfänglich unterstützte.
Die SG Hesselbach/Friesenhausen ist erst seit recht kurzer Zeit – seit eineinhalb Jahren – im Spielbetrieb dabei. In der Partie gegen Gollhofen zeichneten sich die sehr deutlichen Kräfteverhältnisse frühzeitig ab. Aus diesem Grund reduzierte Gäste-Coach Ralf Lilli sein Team gleich um zwei Spielerinnen, so dass man sich mit neun gegen sieben Akteurinnen gegenüberstand.
Außerdem beorderte Lilli seine torgefährlichste Kickerin nach hinten. „Dadurch sind wir auch ein bisschen ins Spiel gekommen“, freute sich SG-Trainer Marco Noll, obwohl am Ende eine 0:9-Niederlage stand. Denn: „Ohne diese Handlungen wäre das Spiel 30:0 ausgegangen!“ Aus diesem Grund schlug Noll seinen Trainerkollegen auch für „Fair ist mehr“ vor, wo man die vorbildliche Geste sehr gern aufgriff.
Dementsprechend besuchte Andreas Rückert, Beisitzer im Bezirks-Frauen- und Mädchenausschuss (BFMA) und Spielleiter der Gruppe, die jüngste Gollhöfer Partie bei der DJK Schweinfurt und nutzte das Aufeinandertreffen, um Ralf Lilli danke zu sagen. Neben einem persönlichen Dankesschreiben überreichte er die Fair Play-Urkunde und das „Fair ist mehr“-Handtuch von adidas. Der Coach betonte, dass sein Team voll hinter den getroffenen Maßnahmen stand.
Rückert sagte: „Uns freut es, wie man auf Gollhöfer Seite auf die einseitigen Kräfteverhältnisse reagiert hat. Ohne die Reduzierung der Mannschaft und der Umstellung wäre es für die gegnerischen Spielerinnen wohl sehr frustrierend geworden. Die Anpassungen waren zudem ein gelungenes Signal an die eigene Mannschaft und haben verdeutlicht, dass man bei allem sportlichen Ehrgeiz Rücksichtnahme und den Blick für den Gegner nicht vergessen darf.“
Zur Aktion „Fair ist mehr“
Mit der Aktion „Fair ist mehr“ würdigen der BFV und der DFB sportliches Verhalten. Die Unparteiischen tragen besondere Gesten im elektronischen Spielbericht (ESB) ein. Darüber hinaus können aber auch alle anderen Beteiligten vorbildliche Aktionen melden (per E-Mail an: fair-play@bfv.de).
Die fairen Sportlerinnen und Sportler erhalten ein hochwertiges „Fair ist mehr“-Handtuch, ein persönliches Dankesschreiben sowie eine Urkunde. Jeden Monat wird zudem eine Monatssiegerin oder ein Monatssieger mit einem zusätzlichen Präsent von einer/einem BFV-Verantwortlichen ausgezeichnet. Am Spieljahresende wird der oder die bayerische Saisonsieger/in gekürt. In der Spielzeit 2024/25 würdigte der BFV insgesamt 129 Fair Play-Aktionen, in der neuen Spielzeit liegen bisher 85 Fair Play-Meldungen vor.
Auf den Bildern:
Ralf Lilli (rechts, mit Mütze) wurde durch Andreas Rückert (Beisitzer im Bezirks-Frauen- und Mädchenausschuss) ausgezeichnet.
Quelle: Maria Barth
Christoph Stürmer (rechts, mit Kappe) wurde durch Andreas Rückert (Beisitzer im Bezirks-Frauen- und Mädchenausschuss) ausgezeichnet.
Quelle: Anna Kilian


