MÜNCHEN / MAINFRANKEN – Im festlichen Rahmen des Münchner GOP Varieté-Theaters hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) gemeinsam mit seinem langjährigen Partner LOTTO Bayern und Ehrengast Christian Wück, Bundestrainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, das herausragende ehrenamtliche Engagement im bayerischen Amateurfußball gewürdigt.
Mit dabei auch die Präsidenten Manfred Schwabl (SpVgg Unterhaching) und Herbert Hainer (FC Bayern München) sowie BFV-Präsident Christoph Kern. Anlässlich der 30. Verleihung des BFV-Ehrenamtspreises wurden 22 Vereinsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus allen Teilen des Freistaats ausgezeichnet.
Sechs Tage vor dem Final-Hinspiel der deutschen Frauen-Fußballnationalmannschaft in der Nations League gegen Spanien (28. November 2025, Kaiserslautern) hat Bundestrainer Christian Wück ehrenamtlich Engagierte gemeinsam mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) ausgezeichnet.
Bei der Ehrenamtsgala im Münchner GOP Varieté Theater sprach der gebürtige Unterfranke über den unermüdlichen Einsatz der Menschen im Freistaat, die Woche für Woche dafür sorgen, dass der Amateurfußball rollt und ein Gesicht hat, über Gemeinschaft, Bodenständigkeit und ein magisches Datum:
Christian Wück über …
… die Rolle des Ehrenamts: Während Ehrenamt für mich in meiner Kindheit einfach da war, wird erst heute so richtig verstanden, wie viel tatsächlich dahintersteckt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, auch wenn es immer da ist. Als Erwachsener sieht man erst den immensen Wert derer, die in ihrer Freizeit für andere da sind. Deutschland würde ohne Ehrenamt in vielen Bereichen nicht funktionieren. Zeit zu schenken, ist das Wertvollste, das Menschen einander geben können.
… seine Heimat und Familie: Meine Heimat und mein familiäres Umfeld im Verein haben mir früh gezeigt, welche Kraft ehrenamtlicher Einsatz besitzt. Durch die Menschen dort wurde mir früh klar, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen. Dieses Bewusstsein prägt mich bis heute – nicht nur als Trainer, sondern auch als Mensch.
… seine Arbeit als U17-Trainer: Europameister und Weltmeister mit einem Team, das ist was sehr Besonderes. Dennoch haben sich die Menschen über die Generationen hinweg verändert – und damit auch die Anforderungen an Trainer. Das Talent allein reicht nicht aus. Spielerinnen und Spieler müssen charakterlich ins Team passen, Verantwortung übernehmen und sich füreinander aufopfern können. Eine Mannschaft funktioniert nur, wenn alle bereit sind, zusammen für das Team einzustehen.
… seine Wünsche an die Verantwortlichen der Frauenfußball-Ligen: Vor allem im weiblichen Bereich der Talentförderung sehe ich weiter Nachholbedarf. Im Vergleich zum männlichen Fußball hinkt man deutlich hinterher. Es braucht den nächsten großen Schritt, um junge Spielerinnen gezielter zu fördern und langfristig mehr Talente hervorzubringen.
… die Bedeutung von Kontinuität: Kontinuität kann für mich nur entstehen, wenn sich Spielerinnen wohlfühlen – nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich. Mein Anspruch ist es deshalb, junge Spielerinnen nicht nur auszubilden, sondern zu formen und ihnen Stabilität zu geben.
… die Nationalmannschaft und den aktuellen Aufschwung: Große Unterschiede zum vorherigen Traineramt in der U17-Nationalmannschaft sehe ich nicht – abgesehen von der medialen Aufmerksamkeit. Die Europameisterschaft in der Schweiz und die Nations-League haben viel Euphorie entfacht – besonders bei jungen Mädchen. Darin sehe ich eine große Chance, die Entwicklung im Frauen- und Mädchenfußball weiter voranzutreiben.
… das kommende Nations-League Finale gegen Spanien: Wir wollen keine Revanche – wir wollen das Finale gewinnen! Und am liebsten dort, wo es dem Kontrahenten besonders weh tut: in Spanien. Wir wollen ihnen die Trophäe wegnehmen. Mein Ziel ist klar und es gibt mit dem 2. Dezember ein magisches Datum: 2024 wurden wir Europameister mit der U17-Nationalmannschaft und jetzt steigt das Rückspiel im Nations-League-Finale am 2.12.2025. Da wollen wir Nations-League-Sieger mit den DFB-Frauen werden.
Den ersten Platz sicherte sich Sandra Hennert, Abteilungsleiterin Frauen und Mädchen beim SC Vierkirchen (Kreis München), vor Alfons Dußmann, 1. Vorsitzender des FC Marxheim/Gansheim (Kreis Donau), und Thomas Kratz, Jugendleiter und -trainer beim SV Unterwurmbach (Kreis Neumarkt/Jura). Alle drei überzeugten die Jury mit ihrem langjährigen, leidenschaftlichen Einsatz für ihre Vereine – weit über das übliche Maß hinaus.
Ehrenamt ist das Rückgrat des Fußballs
„Der Amateurfußball lebt von Menschen, die Verantwortung übernehmen, anpacken, organisieren und mit Herz dabei sind – oft im Verborgenen, aber mit umso größerer Wirkung. Unsere 22 Preisträgerinnen und Preisträger stehen für eine beeindruckende Bandbreite an ehrenamtlichem Engagement: Sie sind Trainerinnen und Trainer, Jugendleiter, Betreuerinnen, Schiedsrichter, Vorstandsmitglieder, Platzwarte oder Helfer bei jedem Heimspiel – und noch so viel mehr. Sie schaffen Orte der Gemeinschaft, fördern Zusammenhalt über Generationen hinweg und machen den Fußball zu dem, was er im besten Sinne ist: ein Stück Heimat, ein soziales Netz, ein Lebensgefühl. In einer Zeit, in der vieles selbstverständlich erscheint, setzen sie ein starkes Zeichen für Werte wie Verlässlichkeit, Fairness und Miteinander. Dieses Engagement verdient nicht nur Dank, sondern auch Sichtbarkeit und Wertschätzung – denn ohne unsere Ehrenamtlichen gäbe es keinen Fußball, wie wir ihn in Bayern lieben“, betonte BFV-Präsident Christoph Kern, der die Urkunden gemeinsam mit LOTTO-Bayern-Vizepräsident Joachim Buchwieser, BFV-Vizepräsidentin Inge Pirner, Verbands-Ehrenamtsreferent Andreas Vogler und Christian Wück überreichte.
„Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Ehrenamts. Deshalb habe ich sehr gern zugesagt – und ich finde es beeindruckend, was der Bayerische Fußball-Verband hier auf die Beine gestellt hat. Man muss sich immer wieder bewusst machen: Ohne Ehrenamt geht es nicht. Es ist das Fundament von allem – nicht nur im Sport, sondern für unsere gesamte Gesellschaft. Jede Fußballerin und jeder Fußballer, auch unsere Nationalspielerinnen und Nationalspieler, hat einmal in einem Amateurverein begonnen. Und ohne die Unterstützung der Ehrenamtlichen damals hätte niemand von ihnen den Weg nach oben geschafft.“
Ehrenamtsreferent Vogler: „Anerkennung ist die Währung im Ehrenamt“
Auch Verbands-Ehrenamtsreferent Andreas Vogler unterstrich den vorbildlichen Einsatz der Preisträgerinnen und Preisträger: „Ehrenamt lebt von Menschen, die nicht fragen, was sie bekommen, sondern was sie geben können – und genau solche Menschen ehren wir heute. Dank ist vielleicht die einzige Währung, mit der wir diesen Einsatz ein Stück weit zurückgeben können. Es sind die stillen Heldinnen und Helden, die Woche für Woche ihre Freizeit investieren, um Kindern das Kicken zu ermöglichen, Kabinen sauber zu halten, Turniere zu organisieren oder einfach da zu sein, wenn Hilfe gebraucht wird. Ihr seid die Gesichter des Ehrenamts, das Rückgrat des Amateurfußballs und oft auch der soziale Kitt in euren Gemeinden. Diese Bühne gehört heute euch – als Zeichen der Anerkennung, des Respekts und der tiefen Dankbarkeit für das, was ihr leistet. Denn ohne euch gäbe es keinen Amateurfußball, wie wir ihn kennen – ihr seid das Herz des Spiels.“
„Seit Jahren leisten Sie in Ihrer Freizeit vorbildliche Arbeit in Ihren Vereinen und für unsere Gesellschaft, bilden aus und leben die Integration durch Sport. Heute wollen wir Ihnen dafür etwas zurückgeben – denn Ihr Einsatz verdient unseren größten Respekt. Ich bin überzeugt, dass auch die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger ihre Prämien gewinnbringend für ihre Klubs anlegen werden – sei es für neue Trikotsätze, Spielbälle oder die Aus- und Weiterbildung von Trainerinnen und Trainer. Vor allem der Vorbildpreis ist mir persönlich eine Herzensangelegenheit. Das Beispiel des inklusiven Fußballprojekts ‚Team Bananenflanke‘ Landshut mit dem herausragenden und selbstlosen Einsatz der Preisträgerin Elke Denk zeigt auf beeindruckende Art und Weise, dass der Zusammenhalt und die verbindende Wirkung des Fußballs keine Grenzen kennt“, unterstrich Joachim Buchwieser, Vizepräsident der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung.
Als Zeichen der besonderen Wertschätzung lädt der BFV alle 22 Preisträgerinnen und Presiträger im Frühjahr 2026 zu einem exklusiven Dankeschön-Wochenende ein. Darüber hinaus erhalten 15 der 22 Kreissiegerinnen und Kreissieger eine Einladung in den renommierten DFB-Club 100, der im kommenden Jahr im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund tagt.
Der BFV hat Elke Denk im GOP Varieté-Theater mit dem mit 1000 Euro dotierten „BFV-Vorbildspreis“ 2025 ausgezeichnet. Die engagierte Trainerin des inklusiven Fußballprojekts Team Bananenflanke Landshut wird damit für ihren herausragenden und selbstlosen Einsatz im Zeichen eines „Fußballs für alle“ geehrt.
Auf den Bildern von (© Philipp Schmatloch/BFV
Von links: Ehrengast Christian Wück (Bundestrainer Frauen-Nationalmannschaft), Preisträgerin Barbara Oberle (Bezirk Unterfranken, Kreis Schweinfurt, FC Blau Weiß Donnersdorf), Preisträgerin Monika Heigl (Bezirk Unterfranken, Kreis Würzburg, JFG Maindreieck Süd), Preisträger Mustafa Demirbas (Bezirk Unterfranken, Kreis Aschaffenburg, FC Real Aschaffenburg), Preisträger Andreas Zink (Bezirk Unterfranken, Kreis Rhön, 1. FC Elfershausen), Bezirksehrenamtsreferent Harald Friedrich, BFV-Präsident Christoph Kern.
Von links: Ehrengast Christian Wück (Bundestrainer Frauen-Nationalmannschaft), Preisträgerin Monika Heigl (Bezirk Unterfranken, Kreis Würzburg, JFG Maindreieck Süd), Kreisehrenamtsbeauftragter Helmut Wittiger, BFV-Präsident Christoph Kern.
Von links: Ehrengast Christian Wück (Bundestrainer Frauen-Nationalmannschaft), Preisträger Mustafa Demirbas (Bezirk Unterfranken, Kreis Aschaffenburg, FC Real Aschaffenburg), Kreisehrenamtsbeauftragter Steffen Stegmann, BFV-Präsident Christoph Kern.
Von links: Ehrengast Christian Wück (Bundestrainer Frauen-Nationalmannschaft), Preisträgerin Barbara Oberle (Bezirk Unterfranken, Kreis Schweinfurt, FC Blau-Weiß Donnersdorf), Bezirksehrenamtsreferent Harald Friedrich, BFV-Präsident Christoph Kern.
Von links: Ehrengast Christian Wück (Bundestrainer Frauen-Nationalmannschaft), Preisträger Andreas Zink (Bezirk Unterfranken, Kreis Rhön, 1. FC Elfershausen), Kreisvorsitzender Rainer Lochmüller, BFV-Präsident Christoph Kern.
Gala zum 30. Ehrenamtspreis des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), 22.11.2025. Ehrengast Christian Wück (Frauen-Nationaltrainer, rechts) im Talk mit Moderator Fabian Frühwirth.





