Der 8. Würzburger Wirtschaftsdialog 2025: Nicht in Panik geraten, Innovationen bringen voran

Der 8. Würzburger Wirtschaftsdialog 2025: Nicht in Panik geraten, Innovationen bringen voran
Foto: Christian Weiß

WÜRZBURG – Der 8. Würzburger Wirtschaftsdialog ist beendet, aber die Impulse, die von ihm ausgehen, wirken nach. Am Montagabend trafen sich Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven zu diskutieren.

„Würzburg ist eine Stadt, die lange gefestigter Ort der Entdeckungen, des Denkens und des Fortschritts ist,“ sagt Heilig und verwies damit auf die Entdecker und Innovationen in der Stadtgeschichte. „Doch Innovation ist kein Kapitel der Vergangenheit – sie lebt weiter, Tag für Tag, in dieser Region“, streicht der OB heraus. Denn heute gebe es in Würzburg und ganz Mainfranken eine neue Generation von Pionierinnen und Pionieren, die mit künstlicher Intelligenz, Medizintechnik, nachhaltiger Technologie und vielem mehr die Zukunft gestalten. Wichtig sei dabei auch, dass Frauen die gleichen Chancen für den Aufstieg und den gleichen Einfluss bekommen.

All diese Erfolge sind Teil eines Innovations-Ökosystems, wie Heilig betont, zu dem neben der Julius-Maximilians-Universität und die Technische Hochschule, die verschiedenen Gründerzentren wie auch gewachsene Unternehmen gehören, sowie das Handwerk und die dazu gehörige Handwerkskammer. Mit dem Business Accelerator bietet die Stadt Würzburg über das Zentrum für Digitale Innovationen (ZDI) ein Tool an, mit dem StartUps aber auch etablierte Unternehmen ihre Geschäfts- oder Produktidee überprüfen und unter Beweis stellen lassen können.

Eine Herausforderung Würzburgs derzeit ist die angespannte Haushaltslage, stellt Oberbürgermeister Heilig. Dass alle Fraktionen hier an einem Strang ziehen, um einen genehmigungsfähigen Haushalt zu erreichen, das „ist ein großartiges Signal aller Fraktionen und ein Zeichen des Brückenbauens zwischen den Fraktionen“, freut sich Heilig unter lautem Applaus des Publikums.

Den Impulsvortrag des Abends hielt der frühere Wirtschaftsweise Prof. Dr. Peter Bofinger, der die Wirtschaftslage in Deutschland unter das Stichwort „Deutsche Wirtschaft im Aufschwung“ stellte. Denn wenn es mehrere Städte wie Würzburg gäbe, hätte Deutschland kein Problem, sinnierte Bofinger. Wenn auch das Bruttoinlandsprodukt seit sechs Jahren stagniere, der Wohlstand sei trotz aller Widrigkeiten gehalten worden. Auch die viel gescholtene Bürokratie sei nicht das größte Problem der Wirtschaft wie es ebenso noch nie so viele Menschen in Deutschland in Arbeit gegeben hätte wie heute.

Bofinger zerpflückte in seinem rund 45 Minuten langen Vortrag viele der aktuellen Vorurteile. Für das kommende Jahr erwarte er ein Wirtschaftswachstum von ein bis zu zwei Prozent. „Der derzeitigen Impulse bringen die Wirtschaft voran“, sagt Bofinger. Als positives Zeichen sieht er vor allem die Lockerung der Schuldenbremse, denn der Staat muss investieren. Die Therapie der deutschen Wirtschaft seien aus seiner Sicht Infrastrukturmaßnahmen, geringere Energiekosten und stark steigende Verteidigungsausgaben. Dies war die Basis für den folgenden Dialog unter den Teilnehmern des Wirtschaftstreffens, bei dem sie Ideen austauschten oder ihre nächsten Innovationen besprachen.

Auf dem Bild: Oberbürgermeister Martin Heilig beim 8. Würzburger Wirtschaftsdialog.
Foto: Christian Weiß

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