SCHWEINFURT – Dort, wo einst das neue Leben begrüßt wurde, wird nun auf besondere Weise das gelebte Leben gewürdigt: Vor knapp 100 Tagen ist die Palliativstation St. Josef aus dem Gebäude der ehemaligen Knüpffer-Klinik in die Räumlichkeiten der ehemaligen Geburtshilfestation des Krankenhaus St. Josef in die Ludwigstraße 1 umgezogen.
Aus diesem Grund veranstaltet die Abteilung für Palliativmedizin am Mittwoch, den 26.11.2025 von 16 bis 18 Uhr einen „Nachmittag der offenen Tür“ mit Vortrag und Führung. Voranmeldungen sind per E-Mail unter marketing@josef.de erbeten. Der Treffpunkt ist um 16 Uhr vor dem Haupteingang des Krankenhaus St. Josef. „Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, die neuen Räumlichkeiten kennenzulernen, mit Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen und sich persönlich über die Arbeit und die stationäre palliativmedizinische Versorgung zu informieren – und auch sonst ist in den nächsten Wochen im Rahmen der Veranstaltungen für jeden etwas dabei“, freut sich Chefärztin Dr. Susanne Röder der Abteilung für Palliativmedizin am Krankenhaus St. Josef, die den Nachmittag der offenen Türe anlässlich des Umzugs für die Öffentlichkeit organisiert.
Bestmögliche Lebensqualität in der letzten Lebensphase
Zugewiesen werden die Palliativpatientinnen und -patienten von umliegenden Krankenhäusern, wie beispielsweise den onkologischen Zentren und dem MVZ des Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt – anderen Kliniken, niedergelassenen Hausärzten und Facharztpraxen. „Wenn sich im Laufe der medizinischen Behandlung herausstellt, dass eine onkologische Behandlung immer weniger Linderung oder gar Heilung bringt, ist noch vieles möglich und zu tun“, fasst die Fachärztin für Anästhesie mit Zusatzbezeichnung Palliativmedizin und Psychoonkologie zusammen. Gemeinsam mit ihrem multiprofessionellen Team wird eine schmerz- und symptomlindernde Therapie abgestimmt. „Indem wir unseren Patientinnen und Patienten z.B. die Atemnot, Angst, Übelkeit und das Erbrechen nehmen, verbessern wir ihre Lebensqualität und ermöglichen ihnen auf diese Weise ein erfülltes, selbstbestimmtes sowie beschwerdearmes Leben bis zuletzt.“
Unterstützung schwerkranker Menschen
Durchschnittlich zwei Wochen verbringen die Patientinnen und Patienten auf der Palliativstation. Ziel ist es dabei immer, sie so zu behandeln, dass eine Entlassung zurück ins gewohnte häusliche Umfeld, in ein Pflegeheim oder ein Hospiz erfolgen kann, manchmal auch in Begleitung durch ein SAPV Team (spezialisierte ambulante Versorgung). „In der Zeit des stationären Aufenthaltes erfahren unsere Patientinnen und Patienten ganzheitliche professionelle ärztliche, pflegerische, seelsorgerische und therapeutische Unterstützung“, erläutert die Chefärztin Dr. Susanne Röder. „Und für manche Patientinnen und Patienten sind es auch die letzten Wochen in ihrem Leben.“
Auch im Rahmen des PMD (palliativmedizinischer Dienst) werden Palliativpatienten in allen anderen Abteilungen des Krankenhaus St Josef mitbetreut. Unterstützt wird die Arbeit der Abteilung für Palliativmedizin durch den Förderverein der Palliativstation St. Josef e.V. Gegründet im Dezember 2001, zählt er heute mehr als 400 Mitglieder. In den vergangenen Jahren wurden u.a. das Brückenteam, spezielle Therapien, die Ausstattung eines Angehörigenzimmers sowie andere außerordentliche Wünsche der Abteilung zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Patienten mit finanziert.
Multivisionsvortrag über Neuseeland
Um Spenden zu sammeln, werden auch in diesem Jahr wieder besondere Benefiz-Events veranstaltet. So lädt der Förderverein am Dienstag, den 25.11.2025 ab 19 Uhr zu einer neuen Reihe des sehr beliebten Multivisionsvortrags in die Seniorenresidenz Augustinum Schweinfurt (Ludwigstraße 16) ein. In diesem Jahr nimmt Referent Ingo Irblich das Publikum anhand von beeindruckenden Bildern und Erzählungen mit auf eine faszinierende Reise bis ans andere Ende der Welt – Neuseeland. Der Eintritt ist frei, Spenden sind herzlich willkommen.
Classic-Rock-Benefizkonzert
Eine Woche später heißt es am Samstag, den 06.12.2025: Rocken für den guten Zweck. Unter dem Motto „Back to the Roots“ veranstaltet Jürgen Eusemann, ehemaliger Schulamtsdirektor und leidenschaftlicher Rhythmusgitarre-Spieler von Roger & Friend, gemeinsam mit seinem Bandkollegen sowie den befreundeten Musikern von „Street Fighting Men“ (Stones) und „querBeat“ (Queen) ein dreistündiges Classic-Rock-Cover-Konzert in der Kulturhalle Grafenrheinfeld zugunsten des Fördervereins. Der Eintritt kostet 25 Euro. Tickets gibt es in Schweinfurt bei der Buchhandlung Collibri und in der Tanzschule Pelzer, in Grafenrheinfeld in der Apotheke im Hausarztzentrum Grafenrheinfeld.
Fachvortrag: Komplementäre Therapien in der Onkologie
Für das medizinische Personal hat Dr. Röder eine besondere Einladung zum Jahresende: Im Rahmen des regelmäßig in Kooperation mit dem Leopoldina Krankenhaus veranstalteten „Qualitätszirkel Schmerztherapie und Palliativmedizin“ referiert PD Dr. Claudia Löffler, Fachärztin für Innere Medizin sowie Hämatologie und Onkologie und Oberärztin an der Universitätsklinik Würzburg am Mittwoch, den 10.12.2025 um 18 Uhr in den Räumen der Abteilung für Palliativmedizin am Krankenhaus St Josef zum Thema „Komplementäre Therapien in der Onkologie“. Anmeldungen für medizinisches Fachpersonal per E-Mail an: schmerzklinik@leopoldina.de
Jeder zweite Mensch wird statistisch betrachtet in seinem Leben an Krebs erkranken. „Natürlich möchten viele Betroffene nichts unversucht lassen, um die Erkrankung zu besiegen oder zumindest aufzuhalten“, heißt es in der Vorankündigung. Doch mit dem wachsenden Angebot an komplementärmedizinischen Verfahren wird auch die Verunsicherung größer, welche Verfahren sich problemlos mit konventioneller Onkologie kombinieren lassen. Der Vortrag gibt einen Überblick über den aktuellen Stand sowie neuere Veröffentlichungen und Studien.
Dr. Röder und ihr Team freuen sich Sie zu der ein oder anderen Veranstaltung begrüßen zu dürfen.
Auf dem Bild: Freuen sich gemeinsam auf die vielfältige Veranstaltungsreihe: Das langjährige Team der Palliativstation um Chefärztin Dr. Susanne Röder (2.v.l.) und die stellv. Stationsleiterin Ulrike Wingenfeld (2.v.r.) wird seit einigen Monaten durch Fachärztin Dr. Katja Gebhardt (l.) und Oberärztin Frederike Schmidt (r.) verstärkt.
Foto: Melanie Heider, Krankenhaus St. Josef

