Investition in die berufliche Bildung im Landkreis Rhön-Grabfeld: Einweihung des neuen Schülerwohnheims

Investition in die berufliche Bildung im Landkreis Rhön-Grabfeld: Einweihung des neuen Schülerwohnheims

LANDKREIS RHÖN-GRABFELD – Das Licht brennt schon seit einigen Wochen im neuen Schülerwohnheim des Landkreises Rhön-Grabfeld. Seit Beginn des neuen Schuljahres im September wohnen dort die ersten Schülerinnen und Schüler.

Nun wurde das Gebäude in der Franz-Marschall-Straße, direkt neben der Jakob-Preh-Schule (Staatliche Berufsschule), feierlich eingeweiht.

Zwei gute Gründe für den Neubau

Landrat Thomas Habermann zeigte sich erfreut, dass der Neubaurechtzeitig fertiggestellt wurde. Er erinnerte an die damaligen Diskussionen im Kreistag, ob sich ein solches Projekt lohne und finanzierbar sei. Letztlich hätten zwei Gründe klar dafürgesprochen: „Die Ausbildung junger Menschen im Landkreis ist uns sehr wichtig“, betonte Habermann. Neben dem Schulbetrieb gehöre auch das passende Umfeld mit Wohlfühlcharakter dazu. Zudem verbessere ein Wohnheim die Wettbewerbssituation und motiviere Betriebe, ihre Auszubildenden nach Rhön-Grabfeld zu schicken.

Der Landrat dankte allen am Bau Beteiligten – insbesondere Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfelt und ihrem engagierten Team im Landratsamt, das mit großem Einsatz für einen reibungslosen Abschluss gesorgt habe.

„Ein wichtiger Tag für die Zukunft der beruflichen Bildung“

Auch Michael Wimmel, Schulleiter der Jakob-Preh-Schule, schloss sich den Dankesworten an: „Heute ist ein wichtiger Tag für die Zukunft der beruflichen Bildung hier in Rhön-Grabfeld.“ Der Bau des Schülerwohnheims, der bereits vor 16 Jahren erstmals diskutiert wurde, stelle wichtige Weichen dafür, dass die Berufsschule ein zentraler Lernort bleibe. „Das Wohnheim ist eine Investition in unsere Schule, aber auch eine Stärkung des Standorts Rhön-Grabfeld“, so Wimmel.

Er dankte dem Kreistag, der sich trotz teils intensiver Debatten mehrheitlich für das Projekt entschieden habe – keine Selbstverständlichkeit, obwohl die Notwendigkeit längst gegeben war. Denn, wie auch Landrat Habermann betonte, sei die jahrzehntelang funktionierende Unterbringung in Pensionen durch den Generationswechsel zunehmend schwierig geworden. Beide sprachen den bisherigen Gastgeberinnen und Gastgebern ihren ausdrücklichen Dank für die langjährige, wertvolle Unterstützung aus.

Schüler kommen aus ganz Deutschland nach Rhön-Grabfeld

Neben der angespannten Unterbringungssituation spielten auch gesetzliche Vorgaben eine Rolle, wie Wimmel erläuterte. So müsse für Schülerinnen und Schüler mit zu weitem Anfahrtsweg eine Unterkunft bereitstehen. „Da deutschlandweit ausschließlich an der Jakob-Preh-Schule der Beruf des Präzisionswerkzeugmechanikers erlernt werden kann, kommen Auszubildende sogar aus Hamburg, Berlin oder Köln nach Rhön-Grabfeld“, erklärte der Schulleiter. Den Jugendlichen gab er mit auf den Weg, das neue Haus nun „mit Leben zu füllen“ – die idealen Voraussetzungen dafür seien geschaffen worden.

Für den Betreiber des Wohnheims, Kolping Jugendwohnen, sprach Elisabeth Weis. Man habe nicht lange überlegen müssen, als die Ausschreibung veröffentlicht wurde, und habe sich sehr über den Zuschlag und den gelungenen Start im September gefreut.

Unterstützung für die Jugendlichen durch das Betreuerteam

Ein Betreuerteam, eine Küchenkraft und ein Hausmeister seien in den Nachmittags-, Abend- und Nachtstunden vor Ort. „Wir stehen den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite und wollen sie unterstützen, das Ziel einer erfolgreichen Ausbildung zu erreichen“, so Weis. Neben dem Lernen gehöre dazu auch gemeinsames Kochen, Filmabende oder einfach gute Gespräche.

Bevor der Nachmittag mit Bratwurst und Co. gemütlich ausklang, blickte Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfelt gemeinsam mit ihrem Team stolz auf das abgeschlossene Projekt zurück. Sie skizzierte die Eckdaten: Erste Überlegungen stammten aus dem Jahr 2009, konkreter wurde es nach dem Kreistagsbeschluss im Sommer 2018. Der Rohbau und die Ausbauarbeiten begannen im Dezember 2023, die Inbetriebnahme erfolgte pünktlich zum Schuljahresbeginn.

Nachhaltige Bauweise mit energieeffizienten Lösungen

Das Gebäude wurde in Hybridbauweise errichtet – eine Kombination aus Massivbau (Stahlbeton und Mauerwerk) im Erdgeschoss und Holz-/ Lehmbauweise in den zwei Obergeschossen. Somit wurde ein vertretbarer Mittelweg bezüglich der Baukosten gefunden und das Ziel einer nachhaltigen, energieeffizienten Lösung umgesetzt. Durch den Anschluss an das örtliche Fernwärmenetz und die Komplettbelegung des gesamten Flachdaches mit einer Photovoltaikanlage wurde die Energieeffizienz des Gebäudes weiterhin erhöht. Besonders erfreulich: Die aktuellen Baukosten liegen laut Prognose bei rund 9,9 Millionen Euro, also deutlich unter der Kalkulation von 12,5 Millionen Euro aus dem August 2023. Auch die Kosten für die zuvor notwendige Grundstückssanierung lagen fast die Hälfte unter der damaligen Schätzung.

„Ein solches Projekt gelingt allerdings nur durch das Zusammenspiel vieler Akteure, die durch ihr Engagement und Fachkenntnisse aber auch ihre Geduld, Projekte wie dieses gemeinsam erfolgreich zum Abschluss bringen“, betonte Lingerfelt abschließend. Den Schülerinnen und Schülern wünschte sie „ein schnelles Ankommen, Wohlfühlen im neuen Zuhause und eine gute Zeit – voller Begegnungen, vielen Lernerfahrungen und schönen Erinnerungen“.

Auf dem Bild mit den Personen: Alle Beteiligten und Ehrengäste freuten sich über die Einweihung des Schülerwohnheims des Landkreises Rhön-Grabfeld.

Fotos: Rebecca Lingerfelt (2), Christian Hüther

Comments

No comments yet. Why don’t you start the discussion?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert