BAD KISSINGEN – Mit einer Kundgebung am alten Rathaus in Bad Kissingen forderte der Seniorenbeirat der Stadt Bad Kissingen mehr Einsicht, Respekt und Toleranz gegenüber den Fußgängern in der Fußgängerzone.
Mit Infoständen und Plakaten wollten die Mitglieder auf das Fahrverbot für Fahrräder, E-Roller u.ä. zwischen 10:00 Uhr und 18:00 Uhr aufmerksam machen. Der Seniorenbeirat will dazu beitragen, dass die Fußgängerzone mit ihrem schönen Ambiente ein Ort der fröhlichen, unbedrängte Begegnung für Jung und Alt ist, dass man zwischen den zahlreichen Geschäften frei bummeln und die einladenden Gastrononomie genießen kann.
Der Seniorenbeirat wurde bei der Kundgebung von der großen Resonanz der Bürger überrascht. Zahlreiche Passanten beklagten mit drastischen Schilderungen, dass Fahrrad- und E-Roller Nutzer das Fahrverbot zum Teil rücksichtslos missachten, indem sie mit hoher Geschwindigkeit durch die Fußgängerzone fahren. Auch die Damen des Seniorenbeirates mussten in den letzten Monaten immer wieder von massiven Beleidigungen, Respektlosigkeit und komplett fehlender Toleranz berichten, wenn sie darum baten, bitte abzusteigen.
Eine Passantin beklagte sich während der Kundgebung bitterlich, dass sie bereits vor einiger Zeit angefahren, verletzt wurde und ein Krankenhausaufenthalt nötig wurde. Allein während der vierstündigen Kundgebung wurden ca. 25 Fahrradfahrer angesprochen, doch bitte abzusteigen. Mit wenigen unbelehrbaren Ausnahmen war man einsichtig.
Auch außerhalb der Fußgängerzone wurde Missstände angeprangert. Mehrfach wurde die Kurhausstraße dabei genannt, die sich häufig in eine Fahrradrennbahn verwandele, in der man sich als Fußgänger dann nur noch an der Wand entlang bewegen könne, ärgerte sich ein dort wohnender Senior.
Der Vorsitzende des Seniorenbeirates, Hermann-Josef Dresbach, betonte, dass man sich nicht gegen Fahrradfahrer generell wende. Schließlich sei Fahrradfahren eine großartige Form der Mobilitätssteigerung. Die Bemühungen der Stadt in Bad Kissingen und in den Stadtteilen immer mehr neue Fahrradwege zu bauen, sei sehr zu begrüßen. Aber eine Fußgängerzone gehöre den Fußgängern, zum Beispiel den älteren Mitbürgern, den Müttern mit ihren Kleinkindern und den Gästen der Stadt. Es sei keine Fahrradzone, in der auch Fußgänger geduldet sind.
Besonders gefreut hat sich der Seniorenbeirat über die Unterstützung von Polizei und Ordnungsamt. Auch der Oberbürgermeister, Dr. Dirk Vogel, lobte die Aktivitäten der Ehrenamtlichen im Seniorenbeirat, die es nicht scheuten, klare Position für ihre Senioren zu beziehen.
Der Seniorenbeirat versicherte, dass die Erfahrungen der Kundgebung jetzt ausgewertet werden. Es zeichne sich bereits ab, dass die Hinweisschilder auf das Fahrradverbot verbessert werden müssten.
Text: Hermann-Josef Dresbach, Vorsitzender Seniorenbeirat
Das Foto zeigt (hinten von links): Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel, vom Ordnungsamt der Stadt Stefan Kiesel, Seniorenbeiratsvorsitzenden Hermann-Josef Dresbach, von der Polizei Jochen Emmerling, Polizeichef Christian Pörtner und Jens Lettmann sowie (vorne von links) vom Seniorenbeirat Ulrike Berner, Therese Rottmann, Gudrun Kreider und Bernhilde Sebald-Roth.
Fotograf Ben Kiesel