FUGLAU IN ÖSTERREICH – In der MJP Arena Fuglau werden nicht nur Autocross, 3-Stunden-Cup Rundstreckenrennen und Trainingsveranstaltungen gefahren, nein hier wird auch ein Slalom der ganz besonderen Art ausgetragen.
Der ROC ist ein Slalom nach der Art des „Race of Champions – Modus“ wo zwei Fahrzeuge gleichzeitig auf der Strecke gegeneinander fahren.
Der ROC dürfte vielen aus dem TV bekannt sein, wo einst Michael Schumacher gegen andere F1-Fahrer auf einer Rallyestrecke gefahren ist. Noch heute drehten bekannte Fahrer aus der Formel 1 wie Mick Schumacher, Sebastian Vettel oder DTM-Fahrer gegeneinander im ROC an, sogar auf Eis und Schnee.
In Fugau gibt die Strecke es her und Thomas Leichtfried organisiert das mit seiner Event Firma freies-fahren.at diese Slalom-Veranstaltung.
Zwei Fahrer am Start – und nachdem die Startflagge fällt, geht´s los. Ein Fahrer startet auf der längeren Außenbahn und der Zweite startet auf der Innenbahn die kürzer ist. Nachdem der Fahrer mit der Innenbahn schneller an der Start- und Ziellinie ist, wechselt er danach auf die Außenbahn und fährt die große Runde.
Spannend wird es, wenn der zweite Fahrer von der langen Runde auf die Kurze wechselt und bei der Zusammenführung möglicherweise auf das zweite Fahrzeug trifft.
Dann geht es ein Stück nebeneinanderher, bis zur „Eau Rouge“, darauf folgen noch zwei Kurven bis zum Ziel. Wobei in der letzten Kurve die Fahrbahnen wieder getrennt sind.
Gerne können sich Motorsportfans die Videos vom Pressewart des AC -SW einmal auf seinen YouToube Kanal ansehen, hier der Link:
Nun aber zum Bericht, am Vortag der Slalom Veranstaltung haben vier Fahrer des AC Schweinfurt die lange Anreise von 620 km auf sich genommen und sind mit ihren Gespannen nach Fuglau gereist.
Team Müller (Michael und Uwe) aus Grettstadt setzte ihren Opel Corsa GSI in der Race Klasse 1 ein. Rudi Uhlmann hat nach längerer Reparaturpause rechtzeitig zum Rennen alle Teile bekommen und bis kurz vor Abreise seinen Fiat 500 Abarth Extremo EVO II zusammengebaut.
Einen kurzen Test im Werksattinnenhof seiner Kfz-Werkstatt in Hammelburg musste ausreichen und so hoffte er, dass alles in Österreich hält.
Jürgen Dees hat 2022 den Rücktritt vom Slalomsport bekannt gegeben und war seitdem im 3-Stunden-Cup und am Simulator unterwegs. Er bekam von Rudi Racing einen Fiat Punto HGT bereitgestellt, den Dees bereits am Wachauring bei einen 3-Stunden-Rennen gefahren ist.
Der ROC begann bereits sehr früh am Morgen, technischer Abnahme der Fahrzeuge und nach der Fahrerbesprechung gingen die Trainingsläufe pünktlich um 8:45 Uhr los.
In der fünften Paarung war Uwe Müller auf Opel Corsa gegen David Scharner (Suzuki Swift Sport) aufgerufen, denn erste Trainingslauf konnte Scharner für sich entscheiden.
Gleich danach musste Jürgen Dees gegen Roman Helm andrehten, er fuhr auf einen Mercedes CLK Kompressor aus der nächsthöheren Klasse, doch Dees hatten den CLK im Griff und kam mit 6 Sekunden Vorsprung in Ziel. In der Klasse R2 war Dees nach dem ersten Training auf Platz 5 von 14 Teilnehmern.
Als nächster Schweinfurter Fahrer ging Rudi Uhlmann gegen Dominik Jordanich ebenfalls auf Fiat 500 Abarth auf die Strecke. Rudi startete auf der Außenbahn und fuhr die drittschnellste Trainingszeit in der Klasse R2. Jordanich hatte das Nachsehen und kam erst 9 Sekunden später über die Ziellinie, allerdings hatte er im Training auch noch einen Beifahrer mit an Bord.
Als letzter Schweinfurter Fahrer ging Michael Müller gegen Thomas Stiegler (Doppelstarter Swift) in das Duell, Stiegler konnte das Training mit 2, 2 Sekunden Vorsprung für sich entscheiden.
Nach weiteren zehn Paarungen war das erste Training beendet und die Fahrspuren wurden für das zweiten Training gewechselt.
Uwe kam mit der Strecke nun besser zurecht und fuhr fünf Sekunden schneller, hatte aber erneut das Nachsehen gegen den Swift-Fahrer. Jürgen hatte fürs zweite Training die Reifen gewechselt doch die Hinterachse war sehr unruhig und so konnte sich der CLK durchsetzen. Rudi hatte gleich in der ersten Kurve einen Dreher und verlor wertvolle Zeit, das Duell ging an Jordanich. Michael kam bis auf eine Sekunde an den Swift heran und war mit ihren Corsa und der Fahrwerksabstimmung sehr zufrieden.
Nachdem das Training abgeschlossen war, begannen die Wertungsläufe. Uwe war auf der Strecke und nach wenigen Metern kam das “Aus”, der Wertungslauf wurde abgebrochen und der Corsa musste in Fahrerlager abgeschleppt werden. Die erste Ursachenforschung ergab, dass der Gummi der Motorhalterung abgerissen war.
Die Wertungsläufe gingen weiter und Jürgen konnte mit 3 Sekunden Vorsprung den Lauf für sich entscheiden. Rudi hatten den zweiten Abarth in Griff und fuhr einen 1:11,6 fast fünf Sekunden schneller als Jordanich.
Nachdem die Reparatur des Corsa nicht bis um Start von Michael fertig wurde, hat er umgemeldet und fährt den ersten Wertungslauf auf den Fiat HGT von Rudi Racing, mit dem auch Jürgen am Start war. Michael war mit 1:17,4 um 0,4 Sekunden schneller als Jürgen und mit dem Fahrverhalten das HGT sehr zufrieden. O-Ton Michi “ ich habe viel zu bald gebremst, da ist noch einiges an Zeitverbesserung möglich”.
Die Mittagspause nutzte das Team Müller, um den Corsa wieder fit zu bekommen. In Fuglau gibt es einen Schrotthändler, er hatten die passende Motorhalterung und so wurde diese kurzerhand eingebaut. Der Motor war nun wieder richtig aufgehängt, doch nun kam das nächste Problem, der Nockenwellensensor war gebrochen, hierfür gab es leider keinen Ersatz und so musste Uwe auf einen weiteren Start verzichten, Michael setzte seine Wertungsläufe somit auf dem Fiat Punto fort.
Für den zweiten Wertungslauf hatte man auf den Punto HGT an der Hinterachse eine weiche Gummimischung montiert. Der Grip war gut und Jürgen etwas übermütig, nach dem Spurwechsel hatte er den Bremspunkt etwas zu spät angesetzt und einen Ausflug in Grün gemacht. Es kostete ihn gut vier Sekunden, besser machte es Michael er fuhr eine 1:16,4. Rudi konnte sich um eine Sekunde zum ersten Wertungslauf verbessern und war vom Aufbau des Abarth 500 Extremo EVO II begeistert.
Jürgen startet den dritten Wertungslauf auf der Innenbahn und mit 1:16,3 war er um 0,3 Sekunden schneller als Michael der allerdings auf der Außenbahn fuhr. Rudi fuhr 0,5 Sekunden langsamer als im zweiten Wertungslauf, aber nach wie vor gut fünf Sekunden Vorsprung auf Jordanich.
Beim letzten Wertungslauf konnte Jürgen sich nicht mehr verbessern, die Stoppuhr blieb bei 1:17,0 stehen. Damit fuhr er fast sechs Sekunden schneller als der CLK.
Michael Müller fuhr mit 1:15.1 die schnellste Zeit in der HGT-Wertung, in der Klassenwertung war das ein guter 7.Platz und damit lag er sogar vor dem 500´er Abarth von Jordanich.
Rudi Uhlmann setzte im letzten Lauf seine schnellste Zeit mit 1:09,8 Minuten und erreichte damit den 3.Platz in der Klassenwertung Race 2.
Bilder: Jürgen Dees, Thomas Leichtfried, Michael Müller




