SCHWEINFURT – Der notorische Unruhestifter Dieter Krause (alias Tom Gerhardt) ist wieder da. Am Mittwoch, 1. Oktober und am Donnerstag, 2. Oktober jeweils um 19:30 Uhr kommt Hausmeister Krause ins Theater im Gemeindehaus.
»Hausmeister Krause – Du lebst nur zweimal« ist ein verrückter Schwank und ein absurdes Stück Volkstheater mit den beliebtesten Figuren der Fernsehserie. Nachdem der bockbeinige und stets übermotivierte Hausmeister ein Jahrzehnt lang im TV seine Mitmenschen gequält hat, drängt er jetzt mit seiner überaus bildungsfernen Familie und dem unvermeidlichen Dackelclub auf die Bühne. – Großes Drama bei Krause! Er hat gerade einen höllischen Rosenkrieg mit seiner Lisbeth. Hat er doch wieder einmal den Hochzeitstag vergessen und nur seine Präsidentschaft im Teckel-Verein im Sinn. Lisbeth will ihn mit einigen Tagen Auszug aus der Wohnung bestrafen. Alles wäre bald vergessen, wenn sie nicht eine Nachricht hinterlassen hätte, die Dieter Krause auf seine Weise interpretiert und die ihn halb um den Verstand bringt. Offensichtlich nutzt Lisbeth nur die günstige Gelegenheit, um amouröse Abenteuer mit seinem ärgsten Feind zu veranstalten. Ein unfassbarer Verrat! Krause sieht sich »nackt unter Hyänen«… und plant ab jetzt den Gegenschlag. Der soll Lisbeth treffen und gehörig aufrütteln… was auch gelingt. Aber nicht so, wie Dieter es sich vorgestellt hat. Und jetzt geht es erst richtig los.
Am Freitag, 3. Oktober um 18:30 Uhr startet am Theater im Gemeindehaus die erste Konzertfahrt der Saison nach Bamberg zur Saisoneröffnung der »Bamberger« mit Manfred Honeck und Wiener Walzerseligkeit. Beschwingt geht es also in die neue Konzertsaison – unter der Leitung des Bamberger Ehrendirigenten und Österreichers Manfred Honeck, gemeinsam mit dem Kinderchor der Bamberger Dommusik und der Sopranistin Jasmin Delfs. Auf dem Programm steht ein musikalischer Auftakt, der den 200. Geburtstag von Johann Strauß (Sohn) in den Mittelpunkt stellt. Zu seiner Zeit versank Wien in einem wahren Tanztaumel, trotz Warnungen von Medizinern vor »lebensgefährlichen Drehwürmern«. Doch das half alles nichts: Der oft mit der Violine vor den Musikern fiedelnde Hofballdirektor und »Walzerkönig« war überzeugt: »Wenn ich geige, tanzen selbst die Küken in den Eiern mit!«
Mit »Prima facie« ist am Mittwoch, 8. Oktober und Donnerstag, 9. Oktober jeweils um 19:30 Uhr das Stück der Stunde auf dem Spielplan, eines der meistgespielten Schauspiele unserer Tage. Aufregend und hochaktuell ist dieser Monolog von Suzie Miller, den Anna Schindlbeck in der Inszenierung von Stella Seefried interpretiert. Sie schlüpft in die Rolle der Tessa, einer jungen Strafverteidigerin, die sexuelle Gewalt erfährt und vor Gericht verzweifelt um die Wahrheit kämpft. Tessa hat es geschafft: Aus dem Arbeiterkind wurde eine gefragte Strafverteidigerin. Sie verteidigt erfolgreich Männer, die wegen sexueller Übergriffe vor Gericht stehen. Sie boxt sie raus, denn ein guter Verteidiger erzählt lediglich die beste Version der Geschichte und bei sexuellen Übergriffen steht meist Aussage gegen Aussage. – Eines Abends nach der offiziellen Arbeit, bei Wodka und Small Talk, kommen sich ihr Kollege Julian und Tessa näher und schlafen gleich in Julians Büro miteinander. Wird das eine Beziehung? Fast sieht es so aus. Doch dann passiert etwas, was Tessa nicht für möglich hielt. Julian wird sexuell übergriffig. Sie geht zur Polizei. Tessa wird zur Zeugin der Anklage – und erlebt den Gerichtssaal plötzlich von der anderen Seite.
Eine Geschichte aus den Alpen nach dem Roman von Wilhelmine von Hillern erzählt »Die Geierwally« am Samstag, 11. Oktober um 19:30 Uhr und am Sonntag, 12. Oktober um 14:30 Uhr. In der Bühnenfassung von Hans Gnant sind Rebecca Lara Müller, Norbert Heckner, Fabian Kuhn, Alexander Milz, Simona Mai, Ferdinand Ascher, Stefan Pescheck und Andrea Heuer zu erleben. Die Verfilmung nach dem Weltbestseller wurde zu einem der großen Klassiker und auch auf der Bühne kann die Geschichte ihre Wirkung entfalten. Mit der ganzen Kraft ihres stolzen Wesens sträubt sich Wally, die hübsche Tochter des Berghofbauern Stromberger, gegen die Heiratspläne ihres strengen Vaters, der ihr den ungeliebten Vinzenz als Bräutigam aufzwingen will. Ihre Liebe gehört aber seit Langem schon dem Jäger Josef, dem Mann, der ihr das Leben rettete, als sie einen Kampf mit einem mächtigen Geier austrug und ihr daraufhin den Spottnamen »Geierwally« gab. Niemals aber würde die unnahbare Wally dem geliebten Josef ihre Gefühle offenbaren. Bei einem Dorffest kommt es zu einem Eklat: Wally reagiert grundlos eifersüchtig auf eine Frau an der Seite von Josef. Verärgert stellt Josef die »Geierwally« öffentlich bloß. Wallys Liebe schlägt nun in Hass um – und eine Tragödie um Liebe, Ehre und Eifersucht nimmt ihren Lauf…
»Deutscher« heißt das Schauspiel nach der gleichnamigen ZDFneo TV-Serie von Stefan Rogall, das am Dienstag, 14. Oktober um 19:30 Uhr im Theater im Gemeindehaus zu sehen ist, eine fiktionale gesellschaftliche Versuchsanordnung, die zunehmend Gefahr läuft, bedrohlich nahe zu kommen. Mit John von Düffel – langjähriger Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und ab der Spielzeit 2025/26 Intendant des Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Theaters – konnte ein hochversierter Autor für die Bühnenadaption gewonnen werden. Zwei Familien erleben, wie sich ihr Alltag verändert, nachdem eine rechtspopulistische Partei zunächst die Wahlen gewonnen hat – und nun allmählich beginnt, die Gesellschaft umzubauen. Die Schneiders und die Pielkes leben in guter Nachbarschaft. Man hilft sich gegenseitig, grillt zusammen und übersieht geflissentlich die unterschiedlichen politischen Ansichten. Die beiden Söhne sind beste Freunde und Klassenkameraden. Dann kommt die Bundestagswahl – und die »blaue Partei« mit ihren rechtsnationalen Tönen gewinnt tatsächlich die Mehrheit. Auf den Mikrokosmos dieser zwei benachbarten Familien heruntergebrochen, beschreibt »Deutscher« den Riss, den diese angenommene politische Zäsur durch unsere Gesellschaft gehen lässt. In der Koproduktion des Siegener Apollo Theaters mit theaterlust.München führt Thomas Luft Regie.
Endlich ist »Cry Baby – Leben am äußersten Rand der Wahrscheinlichkeit«, die musikalische Eigenproduktion des Schweinfurter Theaters, noch einmal auf der großen Bühne im Theater im Gemeindehaus zu erleben! Am Samstag, 25. Oktober und Sonntag, 26. Oktober jeweils um 19:30 Uhr feiert der Liederabend von Christof Wahlefeld Janis Joplins Musik und begibt sich auf Spurensuche. Im Mittelpunkt steht die innerlich zerrissene, hochintelligente junge Frau, die gegen gesellschaftliche Konventionen rebelliert, nach Orientierung sucht, ihre Unsicherheit durch Provokationen kaschiert und nach Anerkennung giert. Ihre unverkennbar raue Stimme und ihr exzessiver Gesangsstil machten Janis Joplin zu einer Musiklegende der 1960er-Jahre. Früh wandte sie sich von gesellschaftlichen Normen ab und ließ sich von der Musik schwarzer Künstlerinnen wie Bessie Smith und Odetta inspirieren. Fernab ihrer provinziellen Heimatstadt in Texas fand sie Zuflucht in der Hippiehochburg San Francisco, nahm Drogen, trank Unmengen Alkohol, suchte Liebe bei Männern und Frauen und fand ihre größte Erfüllung auf der Bühne im Konzert. Mit nur 27 Jahren starb sie an einer Überdosis Heroin – und reiht sich damit ein in den sagenumwobenen »Club 27«, neben Jimi Hendrix, Jim Morrison, Kurt Cobain und anderen. In der Inszenierung von Intendant Christof Wahlefeld steht Laura Mann gemeinsam mit der Band (Ralf Gugel, Gitarre; Michael Weisel, Bass; Philipp Hagemann, Cello; Alexander Berger, Schlagzeug)und Jan Reinelt (Musikalische Leitung & Keyboard)auf der Bühne.
»Lehman Brothers – Aufstieg und Fall einer Dynastie« nennt sich das Schauspiel von Stefano Massini, das am Donnerstag, 30. Oktober um 19:30 Uhr als eindrucksvolles Epos die unglaubliche Erfolgsgeschichte einer Familie erzählt, die schließlich zum Albtraum wird. Über mehr als 150 Jahre und drei Generationen begleitet das Landestheater Schwaben in seiner Inszenierung die Lehman Brothers. Der Name gilt seit dem Kollaps 2008 als Inbegriff der Finanzkrise. Stefano Massini erzählt spannend und poetisch die faszinierende Geschichte dieser mächtigen Investmentbank und von den Menschen hinter dem Unternehmen. 1844 landet Hayum Lehmann – später Henry Lehman – in New York: ein mittelloser Auswanderer aus Rimpar bei Würzburg. Es ist die Zeit der großen Baumwollplantagen, des Sklavenhandels und des beginnenden Industriezeitalters in Amerika. Gemeinsam mit seinen Brüdern gelingt es ihm, aus einem winzigen Geschäft für Baumwolle ein weltweit agierendes Finanzimperium aufzubauen. Schnell – und immer schneller – wächst der Familienbetrieb in schwindelerregende Höhen. Die Brüder Lehman erfinden neue Berufsfelder, gehen Risiken ein und überstehen Kriege. Ihre fesselnde Geschichte ist auch eine Geschichte über die Entstehung der Börse und des modernen Finanzwesens.
Die neue Reihe »migrantisches & inklusives Theater« startet am Freitag, 31. Oktober um 19:30 Uhr im Theater der Stadt Schweinfurt mit der Komödie »Oh Gott, die Türken integrieren sich!« vom Theater Ulüm. Mit der neuen Theaterreihe Migrantisches Theater setzt das Theater der Stadt Schweinfurt ein Zeichen für Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe: In drei Vorstellungen widmet sich das Migrantische Theater speziell der zweiten Generation türkischstämmiger Migrantinnen und Migranten. Humorvoll, provokant und lebensnah nehmen die Stücke wechselseitige Klischees aufs Korn – vom vermeintlich »typischen Deutschen« bis zu Stereotypen über Migranten. Dabei wird auch der eigene Alltagsrassismus nicht ausgespart. Die Inszenierungen zeigen, wie Vorurteile im Alltag wirken – oft unbewusst, manchmal komisch, immer zum Nachdenken. Ziel ist es, mit einem Augenzwinkern Gespräche anzustoßen und neue Perspektiven zu eröffnen. Finanziert wird das Projekt durch den Förderverein des Theaters der Stadt Schweinfurt e.V. Die deutschtürkische Komödie »Oh Gott, die Türken integrieren sich!« widmet sich in vier Episoden der über 50-jährigen türkisch-deutschen Migrationsgeschichte und nimmt die Veränderung der Lebensgewohnheiten der »Deutsch-Türken« in dieser Zeit unter die Lupe. Außerdem wird die Doppelmoral der Politik hinsichtlich des EU-Beitritts der Türkei beleuchtet und die Doppelmoral der türkischen Männergesellschaft auf die Schippe genommen.
Karten können an der Tageskasse im
Museum Otto Schäfer und im Bürgerservice,
Markt 1, 97421 Schweinfurt bezogen werden.
Telefon Theaterkasse: (09721) 51 4955
Online-Vorverkauf und weitere Informationen auf
www.theater-schweinfurt.de

