LANDKREIS RHÖN-GRABFELD – „Hey Alter! Was geht?“ Zugegeben, eine eher ungewöhnliche Begrüßung für eine Veranstaltung in einer Behörde. Doch im Sitzungssaal des Landratsamtes Rhön-Grabfeld war sie in diesem Fall aber Programm.
Kurz vor dem Ende des Schuljahres tauchten mehr als 180 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis in die Welt des Alters ein. Und das nicht im Klassenzimmer oder per Frontalunterricht, sondern hautnah und mit allen Sinnen. Ein Unterricht der etwas anderen Art also. Organisiert wurde die Mitmachveranstaltung vom Arbeitskreis „Personalgewinnung und –bindung“ des Pflegenetzwerks „pflege. vernetzt. rhön-grabfeld.“
Alter(n) zum Anfassen: Simulationsanzug und Parcours sorgten für eindrucksvolle Einblicke
In vier interaktiven Themenbereichen erfuhren die Jugendlichen, wie sich körperliche Einschränkungen anfühlen, wie herausfordernd der Alltag mit Demenz sein kann und wie wichtig Kommunikation und Verständnis im Umgang mit älteren Menschen sind.
Der sogenannte GERT-Alterssimulationsanzug, ein Rollstuhlparcours mit Kopfsteinpflaster-Barrieren, eine Station zur Gebärdensprache und ein Demenzparcours boten eindrucksvolle Einblicke. Die Jugendlichen reagierten mit Staunen, Mitgefühl und neuem Respekt.
Sensibilisierung für Empathie und soziale Verantwortung
„Wir wollten jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich in ältere Menschen hineinzuversetzen und sie dafür sensibilisieren, wie wertvoll Empathie und soziale Verantwortung sind“, erklärte Sabine Wenzel-Geier, Leiterin des Pflegestützpunkts Rhön-Grabfeld. „Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler haben gezeigt, wie offen und interessiert sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben.“
Eine volle Stempelkarte sorgte für eine Portion Popcorn
Die Veranstaltung war nicht nur informativ, sondern auch lebendig und herzlich. In kleinen Gruppen durchliefen die Jugendlichen die verschiedenen Stationen, sammelten Stempel für jede absolvierte Aufgabe und erhielten am Ende eine „Wegzehrung“ in Form einer Portion Popcorn. Doch das eigentliche Geschenk war ein Perspektivwechsel, der über den Vormittag hinauswirkt.
Die Mitmachveranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, Brücken zwischen den Generationen zu bauen. Und zwar mit Offenheit, Neugier und einem gemeinsamen Ziel: mehr Verständnis füreinander.
Möglich wurde dieser abwechslungsreiche Vormittag durch das Engagement zahlreicher Helferinnen und Helfer sowie aller Mitwirkenden und Ausstellern. Vor Ort waren unter anderem regionale Pflegeeinrichtungen. Auch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention hatte einen Stand und war mit der Kampagne „Neue Pflege Bayern“ vertreten.
*#eimat ist eine eingetragene Wortmarke des Landkreises Rhön-Grabfeld.
Bewegte Bilder von der Mitmachveranstaltung „Hey Alter! Was geht?“ gibt es auf dem Instagram-Kanal des Landkreises Rhön-Grabfeld: https://www.instagram.com/reel/DMel1lgo8sj/?igsh=b2NuOW5pdzV4aWtu
Auf dem Foto:
Wie umgehen mit einer Barriere, wie mit diesem Kopfsteinpflaster? Das war auch Bestandteil des Rollstuhlparcours. Mit auf dem Foto ist Sabine Wenzel-Geier, Leiterin des Pflegestützpunkts Rhön-Grabfeld.
Foto: Christian Hüther / Landkreis Rhön-Grabfeld