SCHWEINFURT – Dass die Schnüdel nach drei Partien in bester Gesellsachaft sind sogar mit den Zweitligisten aus Dresden und Nürnberg, das mag vielleicht nicht unbedingt ein Trost sein. Beide Genannten schieden in der ersten DFB-Pokalrunde aus, sind in der Liga noch punkt-, der Club sogar torlos.
Der FC 05 verlor nun zwar auch gegen Fortuna Düsseldorf, traf aber wenigstens zwei Mal. Und nimmt aus der dritten Partie im Profifußball mit: Wieder waren die Schweinfurter nicht wirklich unbedingt die schlechtere Mannschaft, aber auch diesmal fehlte ein bisschen was für ein Erfolgserlebnis. Wobei es bis zur 66. Minute nach einer Überraschung ausah.
Moritz Heyers Handspiel eröffnete Manuel Wintzheimer die Chance auf das erste Profitor. Der Elfmeter saß, die Hausherren führten nicht zu Unrecht. „Da waren wir auf der Verliererstraße und bekamen das, was wir verdient haben. Wir waren zu behäbig im Ballbesitz. In der Pause wurde es lauter und deutlicher“, schilderte Daniel Thioune hinterher seine Unzufriedenheit mit Halbzeit eins. Doch er reagierte, tauschte zwei Außenspieler aus, brachte mit Valgeir Lunddai Fridrikson und Tim Rossmann Tempo – und das zahlte sich aus.
Aber halt erst Mitte von Halbzeit zwei, als binnen gerade mal sieben Minuten die Schweinfurter drei Mal patzten. Aus dem so hoffnungsfrohen Denken beim Stand von 1:0 wurde ein 1:3. Der eingewechselte Erik Shuranov, zuvor schon mit einem Distanzschuss an die Latte, verkürzte zwar noch mal, nur drei Minuten später zog Shinta Appelkamp mit seinem zweiten Treffer dem FC 05 aber endgültig den Strom aus der Steckdose. Luca Trslic, Devin Angleberger oder Keeper Maximilian Weisbäcker waren zwar bärenstark – jeder von ihnen patzte aber doch ein Mal entscheidend…
„Ich bin natürlich sehr enttäuscht, es tut weh“, gab Victor Kleinhenz auch eine halbe Stunde nach Abpfiff noch zu. „Wir haben den Gegner nach und nach ins Spiel gebracht. Die vielen Gegentore haben mir nicht so gefallen. Mut macht aber unsere Moral nach dem 1:3.“ Der FC 05-Coach erkannte sehr wohl wieder Fortschritte, vor allem bei Wintzheimer und Shuranov, „also müssen wir akribisch weiter arbeiten und uns mit Punkten belohnen, die wir auch brauchen. Bei drei Gegentoren in nicht mal zehn Minuten müssen wir aber zügig dazu lernen.“
Am besten schon vor dem oder wenigstens bis zum Auswärtsspiel am Samstag bei auch nicht gut gestarteten Regensburgern. Beim Zweitligaabsteiger fehlen die gesperrten Johannes Geis und Michael Dellinger. Letzterer kam gegen Düsseldorf gar nicht zum Einsatz, wie auch Kevin Fery. Martin Thomann stand noch nicht mal im Kader. Für einige der Aufstiegshelden wird die Luft gerade dünn.
„Ihr werdet definitiv Punkte einfahren und Eure Gegner stressen“, lobte Daniel Thioune die Schweinfurter. „Und ich bin froh, dass wir in der Lostrommel für die zweite Runde sind. Denn das Ding heute war bis zum Schluss nie durch. Zwei Gegentore gegen einen Drittligisten können mir nicht gefallen. So darf es nicht weiter gehen.“ Auch Fortuna Düsseldorf braucht am Samstag erstmals Ligapunkte. In Paderborn. Wenn nicht, dann könnte auch für Thioune die Luft dünn werden – trotz der Wende am Montag.
Ein paar Sätze noch zum DFB: Der ließ das „Riedel Bau“ bei der Arena-Aufschrift abkleben, weil er dabei in „seinem“ Wettbewerb eine unerlaubte Werbung sieht. Gleichwohl nennt beispielsweise der Kicker den neuen Stadionnamen – und vermeldet ein „ausverkauft“ mit angeblich 15.000 Zuschauern. Allerdings passen nur 12.000 hinein und es waren 10.684 da.
Die rund 2000 Fans aus Düsseldorf, die nach der Partie mächtig und beeindruckend feierten, zündeten immer wieder Leuchtfeuer. Der Fußballverband ist dagegen völlig machtlos, sanktioniert das inzwischen auch schon gar nicht mehr, legt aber Wert darauf, mit ständigen Durchsagen auf das nicht gern gesehene Abbrennen von Pyrotechnik hinzuweisen. Endlich mal Konsequenz wäre wünschenwert – oder eben die bengalischen Feuer erlauben. So ist es Kasperkram!
Unten folgen noch ganz viele Fotos und zwei Videos. Vorher das:
Die LVM-Versicherung präsentiert die gesamte Saison die Berichterstattung der Schnüdel aus der 3. Liga und drückt dem FC 05 stets die Daumen:




















































