LANDKREIS KITZINGEN – Die Reaktivierung der Mainschleifenbahn ist erneut einen großen Schritt weiter: Der Bund übernimmt die Kosten für den Umbau der Weichenverbindungen im Bahnhof Seligenstadt.
Auch neue Signale, die künftig die Fahrzeit zwischen Seligenstadt und Rottendorf beschleunigen werden, finanziert der Bund. Diese sollen nicht nur die pünktliche Ankunft von Zügen aus Richtung Bamberg und Schweinfurt in Würzburg verbessern. Sie ermöglichen es auch, Triebwagen zwischen der Mainschleife und Würzburg problemlos in künftige, dichtere DB-Fahrpläne einzupassen.
Die dafür nötigen Planungen übernimmt nun in vollem Umfang DB InfraGO. Die DB hat zudem zugesagt, alle Arbeiten am DB Gleis und im Bahnhof Seligenstadt bis 2028 abzuschließen. Damit könnte die Volkacher Bahn wie geplant in Betrieb gehen. Diese erfreuliche Nachricht konnte Kitzingens Landrätin Tamara Bischof den kommunalen Gesellschaftern der Mainschleifenbahn-Infrastruktur-Gesellschaft – kurz MIG – in der jüngsten Gesellschafterversammlung präsentieren.
Als amtierende MIG-Vorsitzende zeigte sie sich zusammen mit Würzburgs Landrat Thomas Eberth zuversichtlich, dass die neue Mainschleifenbahn wie geplant ihren Betrieb aufnehmen kann: „Nicht nur als schnelle Verbindung von und nach Würzburg, sondern auch, um gerade in unseren Zeiten Natur und Umwelt vom Verkehr zu entlasten“ so Bischof und Eberth.
Ab jetzt liegen nur noch die Planungsarbeiten und Ausführung der eigentlichen Volkacher Strecke in den Händen der MIG. Sie hat dazu bereits seit Längerem ein in Bahnplanungen erfahrenes Ingenieurbüro unter Vertrag. Nachdem nun endlich auch die Planfeststellung der Ortsumgehung Prosselsheim vorliegt, hoffen alle Beteiligten ab jetzt auf einen zügigeren Fortschritt der Eisenbahnplanung.
Die für den Nahverkehr auf der Schiene zuständige Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat die Bahnverbindung zwischen Würzburg und Volkach auf jeden Fall ab Dezember 2028 in ihrem „Südthüringen-Unterfranken-Netz“ eingeplant. Vorgesehen sind umsteigefreie, stündliche Fahrten im Bayerntakt. Die Fahrzeiten zwischen Würzburg und Volkach werden weniger als 30 Minuten betragen. Fahrgästen, die nur zwischen Würzburg und Rottendorf bzw. Seligenstadt unterwegs sind, wird sich damit ab 2028 sogar ein Halbstundentakt statt des bisherigen Stundentaktes bieten.
Die Mainschleifenbahn-Infrastrukturgesellschaft (MIG) wurde 2021 gegründet um die Bahnverbindung zwischen Volkach und Würzburg für den Schienenpersonennahverkehr zu reaktiveren. Ihre Gesellschafter sind der Landkreis Kitzingen, Das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg, die Stadt Volkach, die Gemeinden Markt Eisenheim und Prosselsheim sowie der Förderverein Mainschleifenbahn e.V. Letzterer hatte es in ehrenamtlicher Initiative geschafft, dass die ehemals von der DB stillgelegte Strecke wieder eine auch im Sinn des Gesetzes vollwertige Nichtstaatliche Eisenbahn wurde. Seit 2003 sichert der Verein den Erhalt der Strecke durch touristische Fahrten mit seinem historischen Schienenbus.
Auf dem Bild: Reaktivierungsvorhaben Mainschleifenbahn –
Übersichtsbild. Quelle: MIG mbH