„Wolke 7“ schwebt akustisch ein: Philipp Poisel gastiert auf der Seebühne in Bad Staffelstein

„Wolke 7“ schwebt akustisch ein: Philipp Poisel gastiert auf der Seebühne in Bad Staffelstein
Foto: Sophie Seybold

BAD STAFFELSTEIN – Die Konzertreihe auf der Seebühne scheint für ihn gemacht: „Wind in den Haaren“ lautet das aktuelle Tourprogramm, „Seerosenteich“ sein Live-Album: Philipp Poisel (41).

Am Donnerstag, 24. Juli, steht der Schwabe mit fränkischen Vorlieben ab 19 Uhr auf der Seebühne. Wenn dann noch sieben Schönwetter-Wolken aufziehen … Was ihn immer wieder ins Frankenland zieht, verriet er im Interview, das er zur laufenden Tournee gab.

Frage: Zuletzt Schloss Eyrichshof und Bamberg, jetzt Bad Staffelstein, Nürnberg und dann heuer noch Würzburg und Coburg (beide schon ausverkauft): Du scheinst eine besondere Affinität zum Frankenland zu haben?
Philipp Poisel: Ich habe Verwandtschaft in Nürnberg, ein alter Musikerkollege von mir kommt aus Würzburg und ich liebe den Dialekt. Auf YouTube kann man sich etliche Dialekte-Videos anschauen und der fränkische hat es bei uns im Tourbus sicher auf über zehn Mal geschafft. Seitdem üben ich und mein Gitarrist ständig, kein Witz! Naja und die Landschaft und das Essen sind natürlich auch nicht zu verachten.

Du bist heuer in zwei Tranchen unterwegs: Erst die Open Air-Tour „Wind in den Haaren“ und danach wieder die Adventskonzerte. Wie unterscheiden sich die beiden Legs?
Also natürlich ist es ein jeweils völlig unterschiedliches Ambiente. Gemeinsam ist beiden, dass es intim wird, nur ich und jeweils ein weiterer Bandkollege. Am Sommer ist das Dolle, dass man die Natur als Kulisse hat, wenn es lange hell bleibt und dann aber irgendwann langsam die Sonne untergeht und der Fokus immer enger auf die Bühne rückt, das ist eben eine völlig eigene Magie. Ich kann es ehrlich gesagt schon wieder kaum erwarten!

Beim Motto „Wind in den Haaren“ dürfte der Auftritt am „Seerosenteich“ in Bad Staffelstein der ideale Ort sein. Was erwartet die Besucher dort?
Über die Jahre haben sich schon einige Songs angesammelt, ohne die zu spielen würden mich meine Fans glaube ich nicht nach Hause lassen. Diese Evergreens, sag ich mal, werden nicht fehlen. Wir haben aber außerdem diesmal auf Instagram abstimmen lassen, was es denn sonst noch so Wünsche gibt und da sind tatsächlich ein paar Überraschungen dabei. Außerdem werden wir versuchen, Songs, die eigentlich eher elektronisch oder mit Band bekannt geworden sind, wie „Erkläre mir die Liebe“ oder „Wolke 7“, welche ich mit Max Herre geschrieben habe, rein auf der Akustikgitarre zu spielen. Das ist natürlich ungewöhnlich, aber dadurch etwas sehr Besonderes und ich liebe es. Wenn es klappt (grinst).

Woraus ziehst Du die Inspiration für Deine Songtexte? 
Diese Antwort ist einfach. Im Grunde versuche ich eigentlich immer nur zu beschreiben, was in mir vorgeht und wie sich das anfühlt. Und Erlebnisse, die mich umtreiben, bietet das Leben immer wieder von ganz allein. Manchmal mehr als mir lieb ist. Ich glaube manchmal, ich habe vielleicht deshalb auch erst mit dem Schreiben angefangen.

Herbert Grönemeyer gilt als großer Förderer. Gibt es aktuell Kontakte zu ihm oder gar konkrete Pläne?
Also dass Herbert Pläne hat und davon nicht wenige, das glaube ich sofort. Immer wenn wir uns sehen, hat er wirklich viele neue Projekte am Laufen – oft gefühlt fast alles gleichzeitig. Wir sehen uns in letzter Zeit tatsächlich aber öfter als früher. Grönland Records, seine Plattenfirma, ist wirklich sehr persönlich engagiert im Umgang mit ihren Künstlern. Die Branche hat sich sehr verändert. Ist durch die digitale Transformation unpersönlicher geworden. Grönland wirkt dem mit vielen Ausflügen und Treffen, zu denen immer alle Künstler des Labels von überall her anreisen, entgegen. Zum Austausch und um in Verbindung zu bleiben. Mal in einem Boot auf der Spree oder mit einer Flasche Bier auf dem Gehsteig vor dem Grönland-Office. Ganz in echt und von Mensch zu Mensch.

Das Interview führte Ralf Kestel

Foto: Sophie Seybold

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