Festnahme nach Callcenterbetrug: Die erst 14 Jahre alte Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft

SICKERSHAUSEN BEI KITZINGEN – Callcenterbetrüger haben am Freitag mit einer gängigen Masche versucht Bargeld zu erbeuten. Der Mann erkannte den Betrugsversuch und informierte umgehend die Polizei.

Die Abholerin konnte von der Kripo festgenommen und am Samstag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, der Haftbefehl erließ.

Am Freitagnachmittag riefen die Täter bei dem Pensionisten an und berichteten von einem angeblich tödlichen Verkehrsunfall. Eine enge Verwandte des 67-Jährigen habe einen Unfall verursacht und müsse nun eine Kaution bezahlen, um eine Haftstrafe abzuwenden. Die Betrugsmasche wurde jedoch sofort erkannt und die Polizei informiert. Die hinzugerufenen Einsatzkräfte konnten die 14-jährige Abholerin noch vor Ort festnehmen.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg führte die Kripo die Tatverdächtige am Samstagvormittag dem Ermittlungsrichter vor. Dieser erließ gegen die 14-Jährige einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges. Anschließend brachte die Polizei das Mädchen in eine Justizvollzugsanstalt.

Die Ermittlungen, insbesondere zu weiteren Tatbeteiligten, führt nun die zentrale Sachbearbeitungsstelle in dem Deliktsfeld bei der Kriminalpolizei Würzburg.

Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken:

Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.

Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.

Die wichtigsten Botschaften sind:

Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.

Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.

Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!

Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!

Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)! 

Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!

Weitere Informationen:

Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei – Präventionskampagne – LEG‘ AUF! in Unterfranken (bayern.de)

Dort finden sie zudem weiterführende Links zu den Kampagnen:

„Ich schütze Oma und Opa“

„Chill mal Oma“

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