LANDKREIS HASSBERGE – Bioabfälle sind mengenmäßig die größte Abfallfraktion in unseren Haushalten, noch vor Hausmüll und Altpapier. Im Landkreis Haßberge wurden beispielsweise im letzten Jahr pro Kopf 84 kg Bioabfälle getrennt erfasst und verwertet.
Aus Bioabfällen wird in Kompostierungsanlagen wertvoller Kompost hergestellt. Landwirte benutzen ihn für ihre Felder zum Humusaufbau und als natürliches Düngemittel. Um hochwertigen Kompost zu erhalten, braucht es „saubere“ Ausgangsmaterialien. Spraydosen, Plastikbeutel, Plastikflaschen, Windeln, Glas oder Chipstüten werden im Fachjargon als Fremdstoffe bezeichnet und gehören nicht in die Biotonne. Vor allem Plastik und das daraus resultierende Mikro-Plastik ist allgegenwärtig und muss weniger werden.
Seit Mai 2025 gibt es zudem eine Verschärfung der Bioabfallverordnung. Bioabfälle mit mehr als drei Prozent Fremdstoffanteil insgesamt und mehr als ein Prozent Kunststoffanteil können dann zurückgewiesen werden. Dies bedeutet auch, dass durch Biomüllkontrollen mehr Tonnen stehen bleiben können und müssen, wenn zu viele Fremdstoffe enthalten sind.
Die aktuelle Biomüll-Kampagne des Abfallwirtschaftsbetriebes greift das Thema Fremdstoffe, vor allem Plastik in der Biotonne mit aussagekräftigen Bildern auf, die in den nächsten Monaten unter anderem auf Plakatwänden im Landkreis Haßberge gezeigt werden. Die Kampagne soll zur richtigen Mülltrennung motivieren und die Bedeutsamkeit eines sauberen Biomülls nochmals unterstreichen.
Und kompostierbare Biokunststoffbeutel? Diese halten zwar die Tonne sauber, brauchen aber dennoch zu viel Zeit, um sich zu zersetzen, stören den Rotteprozess und werden letztendlich als Restmüll in der Kompostieranlage aussortiert. Wir empfehlen stattdessen die Nutzung von Papiertüten aus Recyclingpapier. Auch kleine Mengen Küchenkrepp und Zeitungspapier dürfen zusammen mit den gesammelten Bioabfällen zugegeben werden. Idealerweise belegen Sie den Boden der Biotonne mit einem Eierkarton, so reduzieren Sie zusätzlich die Feuchtigkeit im Müllgefäß.
Weitere Informationen zum Thema Biomüll finden Interessierteauf der Webseite der Abfallwirtschaft, unter www.awhas.de. Telefonisch steht Ihnen die Abfallberatung unter der Rufnummer 09521/27-712 zur Verfügung.
Auf dem Bild: Mit Plakatwänden weist der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises auf die richtige Mülltrennung hin.
Foto: Carina Ackva/Abfallwirtschaftsbetrieb Haßberge