MARKTHEIDENFELD – Telefonbetrüger haben am Freitag mit einer arglistigen, aber gleichwohl bekannten Masche einen 94-jährigen Mann dazu gebracht, seine wertvolle Münzsammlung zu übergeben. Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
Anruf eines falschen Polizeibeamten
Am Freitagvormittag wurde der aus dem Landkreis Kitzingen stammende Senior von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen. Ihm wurde gesagt, dass seine Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte. Zur Abwendung einer Gefängnisstrafe sollte der Mann eine Kaution an einen Abholer übergeben. Er fiel auf die Masche herein, packte seine Münzsammlung mit sechsstelligem Wert zusammen und machte sich auf den Weg nach Marktheidenfeld, wo die Beute übergeben werden sollte.
Übergabe der Münzsammlung mit sechsstelligem Wert
Zwischen 14:00 Uhr und 15:00 Uhr übergab der 94-Jährige die Münzsammlung in der Luitpoldstraße, gegenüber einem ehemaligen Kaufhaus, an einen unbekannten Mann. Dieser entfernte sich anschließend in unbekannte Richtung vom Tatort.
Der Abholer kann vage wie folgt beschrieben werden:
Etwa 30-35 Jahre alt
Dunkle Haare
Südländisches Erscheinungsbild
Wer den Abholer möglicherweise beobachtet hat oder wer sonst sachdienliche Hinweise geben kann, die zur Identifizierung des Mannes beitragen könnten, wird dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen. Auch Hinweise auf ein mögliches Fluchtfahrzeug sind für die Ermittler wichtig.
Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken:
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind:
Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Weitere Informationen:
Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei – Präventionskampagne – LEG‘ AUF! in Unterfranken (bayern.de)
Dort finden sie zudem weiterführende Links zu den Kampagnen:
„Ich schütze Oma und Opa“
„Chill mal Oma“
Bild von Alena Makarova auf Pixabay