GEROLZHOFEN – „Alles auf NULL – Steigerwaldbahn neu bewerten“. Unter diesem Motto laden der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Förderverein Steigerwald-Express e.V. und geo-net sehr herzlich zu einer Infoveranstaltung am Dienstag, 20. Mai 2025 um 19 Uhr nach Gerolzhofen in das Pfarrer-Hersam-Haus (Salzstraße 13) ein.
Vieles ändert sich
Seit der Erstellung des BEG Gutachtens zu möglichen Fahrgastzahlen haben sich die Rahmenbedingungen wesentlich geändert. Wer erinnert sich noch, wie es bei der Mainschleifenbahn war? Richtig, da war das erste BEG Gutachten ebenfalls unter der (rein politisch) festgelegten Zahl von 1000 Reisendenkilometern.
Nach dem schon guten Potential des ersten Fahrgastgutachtens für die Steigerwaldbahn lohnt es sich, sich an die Neubewertung zu machen, denn wesentliche Einflussfaktoren haben sich geändert und werden sich noch ändern. Im Oktober 2024 hat die Studie des Mercator Research Institute in Berlin ergeben, dass die Zahl der Zugfahrten aufgrund des Deutschlandtickets deutlich zugenommen hat: es wurde eine Reduktion der insgesamt gefahrenen Autokilometer um rund 5,0% durch das D-Ticket ermittelt.
Heißt: mehr Fahrgastpotential für das Fahrgastgutachten. Regional wurde zwischenzeitlich der individuell abrufbare Busverkehr „Callheinz“ eingeführt. Im gesamten Gebiet der Steigerwaldbahn kann man damit sich individuell den Zubringer – oder Abholer von der Bahn buchen. Wieder weiteres Potential. Aufgrund der CO2-Bepreisung wird die fossile individuelle Mobilität in den nächsten Jahren teurer. Um nur einige Beispiele zu nennen.
Erfolgreiche Beispiele aus Bayern
„Funktioniert doch sowieso nicht?“ Die Veranstalter des Info-Abends haben vier hochkarätige Referenten, die an ihren Beispielen berichten können, wie es geht: Was ist die Bilanz nach 20 Jahren Reaktivierung Ulm-Weißenhorn und warum kommt es nun dort sogar zu einer S-Bahn? Und weshalb wollen die Stadtwerke Ulm eine Strecke im sehr ländlichen Raum im Landkreis Augsburg reaktivieren? Warum kam es im letzten Jahr zur Reaktivierung der Hesselbergbahn? Warum werden anderswo Bahnstrecken erfolgreich reaktiviert?
Bernhard Jüstel, Stadtrat in Weißenhorn, Ralf Gummersbach (Technischer Geschäftsführer) und Paul Schiele (Abteilungsleiter Infrastruktur) der Stadtwerke Ulm sowie Stefan Ultsch, Erster Bürgermeister der Stadt Wassertrüdingen, berichten aus erster Hand über Ihre Erfahrungen und Beweggründe der drei oben genannten Streckenreaktivierungen im ländlichen Raum.
Herzliche Einladung an die interessierte Öffentlichkeit und an die Mandatsträger in den Kommunen und Landkreisen an der Strecke.
Über den VCD:
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) setzt sich für eine umweltfreundliche, sichere und zukunftsfähige Mobilität ein. www.vcd.org
Über den Förderverein Steigerwald-Express e.V.:
Der Förderverein Steigerwald-Express e.V. engagiert sich für die Erhaltung und Wiederbelebung der Steigerwaldbahn. www.fv-steigerwald-express.de
Über geo-net:
geo-net Das kommunalpolitische Netzwerk geo-net treibt die zukunftsweisende klimafreundliche Mobilität im ländlichen Bereich voran. https://geo-net.net/
Der VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine klimaverträgliche, sichere und gesunde Mobilität für Menschen einsetzt.
Auf dem Bild: Es ist schon Jahre her, als dieser moderne Triebwagen der Erfurter Bahn von Schweinfurt Hauptbahnhof nach Gerolzhofen fuhr. Der fränkische Rechen, das Gerolzhöfer Stadtwappen, prangt bereits am Fahrzeug.
Foto: Thomas Vizl
