SCHWEINFURT – Als Nachholveranstaltung vom letzten Herbst kam am Dienstag, 6. Mai, das Tanztheater »Carmen / Boléro« von Peter Breuer mit dem Europaballett St. Pölten auf die Theaterbühne im Gemeindehaus.
Der auch dem Schweinfurter Publikum bestens vertraute Salzburger Choreograf Peter Breuer ist mit seinen Ballettabenden ein packender Erzähler großer Themen; ausgehend von der Novelle hat er ein packendes Handlungsballett geschaffen. Dabei verbindet er die Geschichte Prosper Mérimées und die »Carmen Suite« von Rodion Shchedrin mit der Musik von Radio Tarifa. Den fulminanten zweiten Teil dieses Abends bildet dann das Finale aus seinem »Boléro«, basierend auf Schnitzlers Novelle »Der Reigen«.
Am Donnerstag, 8. und Freitag, 9. Mai jeweils um 19:30 Uhr präsentiert theaterlust aus München »Ein Sommernachtstraum«, das Musical von Martin Lingnau, Sigrid Andersson und Edith Jeske nach William Shakespeare in Schweinfurt. Hochzeitsstimmung in Athen: Theseus will Hippolyta ehelichen und Hermia soll Demetrius heiraten. Doch Hermia liebt Lysander und Lysander liebt Hermia… ebenso wie auch Demetrius Hermia liebt. Demetrius wiederum wird von Helena begehrt, die allerdings niemand liebt. Was für ein Schlamassel. Doch der Elf Puck dreht am Liebeskarussell – immer schneller und schneller, sodass es schließlich alle Liebenden mit sich reißt… Die märchenhaften Figuren des Originals werden nicht nur sprachlich, sondern auch sinnlich und bildhaft wahrnehmbar in diesem parodistisch-herzlichen Musical. Und die Musik – zu Shakespeares Zeiten sowieso selbstverständlicher Begleiter auf der Bühne – schlägt hier mit meisterhafter »Ohrwurm-Qualität« eine Brücke zum Publikum.
Zum seinem Filmkonzert »Cinema Serenade« lädt das Würzburger Kammerorchester am Sonntag, 11. Mai um 19:30 Uhr. Zu hören ist Musik aus zeitlosen Filmen in einer wunderbaren Orchesterbesetzung Lassen Sie sich von der Magie der Filmmusik verzaubern und erleben Sie eine unvergessliche musikalische Reise durch die Welten von Star Trek First Contact von Jerry Goldsmith, Star Wars und Harry Potter von John Williams, Der Herr der Ringe von Howard Shore und Prinzessin Mononoke von Joe Hisaishi. Die Musikalische Leitung hat Frank Sodemann, Solistin ist Mio Nakamune (Sopran).
»Warten auf’n Bus« ist eine Komödie von Oliver Bukowski nach der gleichnamigen Fernsehserie, zu sehen am Dienstag, 13. und Mittwoch, 14. Mai um 19:30 Uhr. Eine Bushaltestelle in der tiefsten Provinz. Hier treffen sich täglich Ralle und Hannes, zwei Kumpels, die schon bessere Tage hinter sich haben. Sie fragen sich, wo sie im Leben falsch abgebogen sind. Sie träumen, streiten, lachen, trinken Dosenbier und warten. Ralle und Hannes sind liebenswerte Vollzeitphilosophen mit schnodderiger Schnauze und dem Herz am rechten Fleck. Ein Abend fürs Herz und für die Lachmuskeln. Und eine Liebeserklärung an das Leben und die Freundschaft! Es gastiert das Theater für Niedersachsen aus Hildesheim.
Musicalfreunde und Freunde des Gruselns kommen am Samstag, 17. um 19:30 und Sonntag, 18. Mai um 17:00 Uhr auf ihre Kosten. Zu erleben ist Stephen Sondheims »Sweeney Todd – Der teuflische Barbier von der Fleet Street«. Das packende Grusical nach dem Stück von Christopher Bond entführt uns in das viktorianische London. Fünfzehn Jahre hat Benjamin Barker unschuldig im Exil verbringen müssen, während Richter Turpin ihm Frau und Kind nahm. Nun ist er unter dem Namen Sweeney Todd zurück, um Rache zu üben. Nach und nach schneidet der eifrige Barbier seinen Kunden während der Rasur die Kehle durch. Unter seinem Salon hat die geschäftstüchtige Mrs. Lovett ihren Fleischpastetenladen; auf wundersame Weise blüht ihr Geschäft plötzlich auf… Der mit acht Tony Awards, einem Grammy und zehn Laurence Olivier Awards prämierte Musical-Thriller erfreut sich spätestens seit der Verfilmung von Tim Burton mit Johnny Depp in der Titelrolle sowie Helena Bonham Carter als Mrs. Lovett und Alan Rickman als Richter Turpin bei einem breiten Publikum größter Beliebtheit.
Am Samstag, 17. Mai dirigiert Jakub Hrůša Korngold, Ives und Schostakowitsch bei den Bamberger Symphonikern. Die Konzertfahrt nach Bamberg beginnt am Theater im Gemeindehaus um 18:30 Uhr. Wenn es darum geht, dramaturgisch klug durchdachte Konzertprogramme zu entwerfen, entpuppt sich Jakub Hrůša stets als kreativer Kopf. Nun koppelt er zwei tiefgründige Tonschöpfungen aneinander: Charles Ives’ berühmtes Werk von 1908 dreht sich um die Frage nach der Existenz, und das magische Stück endet auf dem gleichen Ton, mit dem Schostakowitschs elfte Symphonie beginnt – so dass die beiden Kompositionen eindrücklich ineinander übergehen. Die ergreifende Symphonie mit dem Untertitel »Das Jahr 1905« bezieht sich auf den »Petersburger Blutsonntag« und reflektiert zugleich die ebenso tragischen Ereignisse der Entstehungszeit 1957. Dazu hat Jakub Hrůša einen Komponisten ausgewählt, der aus seiner Heimatstadt Brünn stammte und ins amerikanische Exil flüchten musste: Dort hielt sich Korngold mit Filmmusiken über Wasser, die Spuren in seinem Violinkonzert hinterlassen haben. Ein spannendes Programm, das zum Nachdenken anregt, aber ebenso ans Herz geht – gerade durch das Dirigat von Jakub Hrůša, der über seine Lieblingsrezeptur sagte: »Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, bei dem man mit emotionaler Ladung schafft und gleichzeitig das Handwerk respektiert. Dann passieren die schönsten Momente.«
Am Donnerstag, 22. Mai folgt um 19:30 Uhr eine musikalische Begegnung im Gemeindehaus: »Mozart trifft Mendelssohn« mit dem Gürzenich Kammerorchester Köln unter Leitung von Torsten Janicke. Auf dem Programm stehen Wolfgang Amadeus Mozarts »Sinfonia Concertante KV 364« und Felix Mendelssohn Bartholdys »Oktett für Streicher op. 20«. Die Musikalische Leitung hat Torsten Janicke.
»Meeresrand« nach dem Roman von Véronique Olmi gastiert am Samstag, 24. Mai um 19:30 Uhr in Schweinfurt. Auf unnachahmliche Weise gelingt es der Autorin, den Figuren in ihrem tragischen Dasein das zurückzugeben, was die Gesellschaft der Armut gerne abzusprechen sucht: ihre Würde. Erzählt wird die Geschichte einer alleinerziehenden Sozialhilfeempfängerin, die mit ihren beiden Söhnen einen Ausflug ans Meer unternimmt. Einmal, wenigstens einmal sollen die »Knirpse« Kevin und Stan für eine Weile das Meer sehen… Ohne jedes Pathos, sanft aber zwingend zugleich nimmt uns Gilla Cremer mit in die bestürzende Not und Einsamkeit einer Mutter, die für ihre Kinder keine Zukunft mehr sieht.
Am Sonntag, 25. Mai um 13:00 Uhr startet am Theater im Gemeindehaus eine Theaterfahrt zu »Tristan und Isolde« von Richard Wagner am Staatstheater Meiningen. Inmitten seiner »Ring«-Komposition legt Wagner im Sommer 1857 das Monumentalwerk zur Seite. Geldnöte zwingen ihn, ein möglichst »leichtes« Werk mit kleiner Besetzung und wenig Chor einzuschieben. Die Wahl fällt auf Gottfried von Straßburgs keltisches Epos von »Tristan und Isolde« – eine durch äußere Umstände komplizierte Liebesgeschichte: König Marke sendet seinen Vasallen Tristan aus, um ihm Isolde, Königstochter des besiegten Irlands, als Brautwerber zuzuführen. Schon während der Schiffsüberfahrt gewinnt die uneingestandene Liebe zwischen Tristan und Isolde die Oberhand. Ein vermeintlicher Todestrank wird zum Liebestrank und legt die eigentlichen Gefühle beider endgültig bloß und setzt dabei sämtliche äußere Schranken außer Kraft. Letztlich ist ihre irdische Liebe alternativlos und nur möglich in einem Raum, der alle Barrieren überschreitet.In der dicht gewebten Partitur sind Liebessehnsucht und Todesverlangen musikalisch untrennbar miteinander verknüpft.
»Tannöd«, den Krimi nach dem bekannten Roman von Andrea Maria Schenkel, bringt die Württembergische Landesbühne Esslingen am Dienstag, 27. Mai um 19:30 Uhr auf die Bühne im Theater im Gemeindehaus. »Der Teufel hat’s geholt!« heißt es im Dorf, als auf dem abgelegenen Hof in Tannöd die gesamte Familie Danner tot aufgefunden wird. Jetzt geht die Angst um. Spuren gibt es keine, die Motive sind unbekannt. War die Tat eine Strafe Gottes, ein geplanter Raubmord oder vielleicht doch späte Rache für erlittenes Unrecht? Schließlich muss Tannöd schon vor dem Mord ein Ort des Schreckens gewesen sein. Die Autorin schuf neben einem Krimi zugleich die präzise Milieustudie einer Zeit, in der Dinge totgeschwiegen wurden, und in der die beklemmende Enge der dörflichen Gesellschaft und vergangene Gräueltaten den Menschen keine Luft zum Atmen ließen.
Operettenfreunde können sich freuen auf Emmerich Kálmáns »Die Csárdásfürstin«, zu erleben am Samstag, 31. Mai um 19:30 Uhr und Sonntag, 01. Juni um 14:30 Uhr. Mit diesem Werk etablierte sich Kálmán endgültig als einer der ganz Großen in der Traumfabrik der Operette. Mit Schlagern wie »Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht«, »Das ist die Liebe, die dumme Liebe«, »Die Mädis, die Mädis…« oder »Machen wir’s den Schwalben nach« erobert er auch heute noch die Herzen des Publikums im Sturm. Die Liebesgeschichte um die schillernde Chansonnière Sylva Varescu entführt uns in die Glamourwelt des Theaters zwischen Budapest und Wien im noch jungen 20. Jahrhundert.
Karten können an der Tageskasse im Museum Otto Schäfer und im Bürgerservice, Markt 1, 97421 Schweinfurt bezogen werden.
Telefon Theaterkasse: (09721) 51 4955
Online-Vorverkauf und weitere Informationen auf
www.theater-schweinfurt.de


