GÄDHEIM / UNTEREUERHEIM – Das Remis auswärts beim SC Trossenfurt-Tretzendorf sorgte zumindest für einen versöhnlichen Jahresausklang Mitte November 2024. Zuvor verlor die SG Gädheim/ Untereuerheim fünf Mal in Serie bei 1:18 Toren.
Relegationsrang 14 bedeutet für den Neuling nach 19 der 30 Saisonspiele bei vier Siegen fünf Punkte Rückstand zum rettenden Ufer und nur vier Zähler Vorsprung auf einen direkten Abstiegsrang. Es bleibt also spannend.
In der Winterpause und vor dem Re-Auftakt am 9. März zuhause im Derby gegen den TSV Forst sprach www.mainfranken.news mit Spielertrainer Stefan Greulich.
10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Stefan Greulich: Es war uns von Anfang an klar, dass es, durch unseren dünnen Kader, eine schwierige Saison eine Klasse höher wird. Durch leider viel Verletzungspech wurde das ganze nochmal erschwert, in einigen Spielen hatten wir keine Kreisliga-taugliche Elf auf dem Feld und wussten von vornherein, dass es heute nur um die Höhe geht. Alles in allem gebe ich uns eine 4.
Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Stefan Greulich: Das Beste muss wohl das gegen Knetzgau sein, ein Sieg gegen den Tabellenführer, da kommt wenig dagegen.
Das schlechteste war das Rückspiel gegen Königsberg, hier haben wir 90 Minuten alles vermissen lassen und hätten noch höher verlieren müssen, trotz 50-minütiger Überzahl.
(Anm.d.Red: Gegen Knetzgau gab´s ein 2:1, in Königsberg ein 1:5.)
Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Stefan Greulich: Dass einige Spieler bei uns Einsätze in der Kreisliga bekommen haben, mit denen wir und sie selbst vermutlich nie gerechnet haben.
Hier auch nochmal ein Danke an diejenigen, die da notgedrungen eingesprungen sind.
Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Stefan Greulich: Thorsten Schlereth ist schon nahezu unaufhaltsam, ich denke, ihn kann man da bedenkenlos nennen.
Bei uns nenne ich unsere beiden Jugendspieler Julian Schwarz und Niklas Wagner, die regelmäßig ohne zu meckern doppelt spielen und auch gute Leistungen bringen, am Samstag in der A Jugend und Sonntag bei den Herren.
Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Stefan Greulich: Platz 12 wäre unser absoluter Wunsch. Wenn alle fit bleiben und wir jedes Spiel an unser Limit gehen, ist das auch drin.
Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Stefan Greulich: Luis Alban, unser defensiv-allergischer Flügelspieler, im Spiel gegen den FC Hassfurt im defensiven Mittelfeld, weil wir sonst keine Alternative hatten, war ein Highlight für alle, glaube ich.
Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Stefan Greulich: Die Fatschis sind da immer eine Erwähnung wert, sie waren bei uns auf Kirchweih sehr stark vertreten. Auch mit Schonungen und Aidhausen gab es gesellige Abende.
Trossenfurt-Tretzendorf waren sowohl bei uns wie auch wir bei ihnen jeweils sehr gut vertreten.
Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Stefan Greulich: Nein, gibt keine Änderungen bei uns.
Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger?
Stefan Greulich: Ja ich habe für nächste Saison zugesagt.
Wie schaut das Testspiel-Programm aus, welche Partien wurden bereits gespielt, gegen wen geht es um Punkte wieder los?
Stefan Greulich: Gegen Niederwerrn/Oberwerrn konnten wir den Auftakt etwas glücklich siegreich für uns gestalten. Unser 2. Testpiel mussten wir leider absagen. Das 3. Testspiel gegen Königsberg war ein wildes 4:4. Um Punkte starten wir mit dem Derby gegen Forst.
Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Stefan Greulich: Ich hoffe es, durch die Heim EM konnte ja wieder Euphorie entfacht werden und aktuell sind sie auf einem guten Weg mit einem guten Trainer.
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Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Stefan Greulich: Als Glubb Fan interessiert mich eher die 2. Liga, wie ausgeglichen das dieses Jahr ist, ist schon verrückt.
Dadurch, dass die Bundesliga diese Saison wieder wieder recht frühzeitig entschieden ist, finde ich es nicht so spannend zu verfolgen.
Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Stefan Greulich: Klar, wieso nicht? Wenn jemand kompetent genug ist soll er coachen, egal ob Mann oder Frau.
Selbst ein Team coachen kann ich mir aber nicht vorstellen, da ich keine Ambitionen habe, ein reiner Trainer zu sein, nur Spielertrainer kommt für mich infrage.
Wir danken für das Gespräch und wünschen für 2025 alles Gute!
www.mainfranken.news plant für die Winterpause so viele Halbzeit-Interviews wie möglich. Interessierte Vereine und Trainer, die wir noch nicht mit den Fragen kontaktiert haben, können sich gerne unter michael.horling@t-online.de melden – und werden dann bevorzugt behandelt.
Unsere sechs Bilder zeigen jubelnde Gädheimer letzten Mai nach dem Aufstieg in Bergrheinfeld gegen den TSV Ettleben/ Werneck 2.