SCHWEINFURT – Sergej Waßmiller und Semjon Bär treffen sich aktuell ständig. Das neue Tpainerduo der Mighty Dogs plant bereits für die kommende Eishockey-Saison. Die könnte vielleicht sogar noch besser werden als die jüngst vergangene.
www.mainfranken.news traf nun am Icedome die beiden Coaches und unterhielt sich mit Rückkehrer Sergej Waßmiller. „Von ihm kann ich viel lernen“, sagt Bär und spricht von harter, täglicher Arbeit auch jetzt in der spielfreien Zeit. Beide kümmern sich nächste Saison um die erste Mannschaft, Bär aber auch verstärkt um den Nachwuchs, „den der wurde die letzte Zeit etwas vernachlässigt“.
Waßmiller, heute 54 Jahre alt, spielte lange Zeit erfolgreich und bis 2009 für die Mighty Dogs, war zwischenzeitlich auch Spielertrainer, ließ seine Karriere dann zwei Jahre bei den Selber Wölfen ausklingen, übernahm danach als Coach Haßfurt, wenig später Bayreuth, stieg mit den Tigers von der Bayernliga über die Oberliga in die DEL 2 auf, entfachte danach wiederum in vier Jahren einen neuen Eishockey-Boom bei den Indians in Memmingen, klopfte an der Türe der DEL 2, ehe er 2022 nach Selb wechselte. Ende 2023 trennten sich die Wölfe von ihm, der Vertrag lief aber bis zum Ende der jüngsten Saison. Waßmiller lebt nun wieder in Schweinfurt, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, zogen er und seine Frau von Maßbach in die Stadt.
Sergej, ab wann hat sich abgezeichnet, dass Du nach 16 Jahren wieder bei den Mighty Dogs tätig sein wirst?
Sergej Waßmiller: Während der Saison so ab Januar gab´s Gespräche mit vor allem Gerald Zettner und Robert Häring, nachdem ich ein paar Mal im Icedome zugeschaut hatte. Die beiden haben mich kontaktiert und gefragt, ob ich mir das vorstellen kann.
Vorher schon wieder was zu machen und den Vertrag in Selb aufzulösen war kein Thema?
Sergej Waßmiller: Ich habe diese Pause auch mal gebraucht, um abzuschalten, zu analysieren, um den Kopf frei zu bekommen, um wieder frisch starten zu können.
Dass Du eine Art Hoffnungsträger bist, dürfte klar sein. Stellt sich die Frage nach Zielen: Kurz- wie mittel- oder auch langfristig!
Sergej Waßmiller: Wir steigen bestimmt nicht auf, nur weil nun Sergej Waßmiller wieder da ist! Wir wollen natürlich begeisterndes Eishockey präsentieren, versuchen mindestens die Play-offs zu erreichen. Mittelfristig wollen wir uns oben etablieren. Über die Oberliga aber brauchen wir jetzt nicht zu reden, da braucht man viel mehr Geld. Also ist es das Ziel, mehr Zuschauer und mehr Sponsoren anzulocken. Das wird ein langer Prozess, hier wieder richtig was aufzubauen, was die harte Arbeit vieler Leute erfordert. Aber wenn jeder seinen Job gut macht… Als Sportler will man immer die höchsten Ziele erreichen. und wenn es mal möglich ist, in die Oberliga zu kommen, dann sollten wir zugreifen.
Ziele erreicht man wie?
Sergej Waßmiller: Mit attraktiven Eishockey. Mit Erfolgen auf dem Eis. Aber wir müssen auch Geduld haben.
Oberliga, sogar DEL 2 – wer da mal war, so wie Du als Trainer, will da bestimmt wieder hin…
Sergej Waßmiller: Die sieben Jahre in Bayreuth mit dem doppelten Aufstieg waren unvergesslich. Und auch die Jahre in Memmingen… Eine tolle Zeit.
War Selb ein Knacks auch für Dich persönlich? Nun sind die Wölfe ja ohne Dich aus der DEL 2 abgestiegen…
Sergej Waßmiller: Das passiert bei einem Profiverein, dass auch mal der Trainer entlassen wird. Ich bin da aber mit einem reinen Gewissen gegangen. In meiner Zeit sind sie nicht abgestiegen.
Um nun zum Start in Schweinfurt gleich mal hinnehmen zu müssen, dass mit Leo Ewald, Finn Teubner, Daniel Herzog und Philipp Faulhaber vier wichtige Spieler gehen. Wusstest Du davon?
Sergej Waßmiller: Das ist alles kurzfristig passiert. Schade, dass sie sich aus unterschiedlichen Gründen anderweitig orientieren.
Entsprechend kommen nun mindestens so viele Zugänge?
Sergej Waßmiller: Vier neue Spieler müssen wir auf jeden Fall finden. Wir arbeiten zusammen mit Agenten, suchen in Deutschland und im Ausland. Das alles im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten.
Müssen auch zwei neue Kontingentspieler her?
Sergej Waßmiller: Das ist noch mit Fragezeichen versehen. Wir würden gerne einen starken Verteidiger holen, wenn´s nicht klappt, dann eben einen mit deutschem Pass.
Sergej, Du genießt den Ruf, passend zu den Dogs ein harter Hund als Trainer zu sein….
Sergej Waßmiller: Der Eishockeysport ist in den letzten Jahren noch viel athletischer geworden. Da muss jeder fit sein und die richtige Einstellung haben.
Die Frage deshalb, weil bei Deinem Abgang 2009 mal im Raum stand, dass Deine Anforderungen als Trainer zu hoch sind. Von den Verantwortlichen, die damals gegen eine Vertrag für Dich waren, sind welche noch immer da. Geht das gut?
Sergej Waßmiller: Wir haben das jüngst ausführlich besprochen und uns geeinigt, dass wir eng zusammen arbeiten, um gemeinsam unsere Ziele zu erreichen.
Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!


