Jetzt gilt´s im Schweinfurter Stadtrat: Millionen für die Schnüdel – oder platzt deren Traum vom Profifußball?

Jetzt gilt´s im Schweinfurter Stadtrat: Millionen für die Schnüdel – oder platzt deren Traum vom Profifußball?

SCHWEINFURT – Ungeachtet der neuerlichen Niederlage der Schnüdel gegen Ansbach wird´s am Dienstag, den 08.04., im Haupt und Finanzausschuss und dann endgültig am 29. April im Schweinfurter Stadtrat spannend: Kann das Sachs-Stadion tauglich gemacht werden für die 3. Liga.

„Um Entscheidung wird gebeten“, heißt es am Ende einer Beschlussvorlage von Jürgen Montag und René Gutermann, den beiden für den Sport verantwortlichen Mitarbeitern im Rathaus. Klar ist: Die Kosten der notwenigen Maßnahmen haben sich erhöht, seit die Stadt eine Machbarkeitsstudie der Albert Speer & Partner GmbH (AS&P), Frankfurt am Main, beaufragte.

Inzwischen würde eine notwendige, weitere Sitztribüne, die möglichweise in einer der Kurven nach dem Gästeblock oder auf der anderen Seite errichtet werden könnte, über eine Million Euro kosten. Wen man sie kauft. Doch es besteht auch die von Stadt und FC 05 bevorzugte Möglichkeit des Mietens für dann „nur“ 150.000 Euro. Schließlich braucht man so eine Tribüne ja lediglich in der 3. Liga. Im Falle eines sofortigen Wiederabstiegs wäre sie danach nicht notwendig.

Die Flutlicht-Ertüchtigung schlägt mit rund 111.000 Euro an. Allerdings ist diese Maßnahme noch nicht unbedingt vorgeschrieben. Der Posten „TV Compound“ mit rund 500.000 aber schon: Hier müssen Plätze im Stadionbereich für vor allem die Übertragungswagen der TV-Anstalten geschaffen werden. „Ertüchtigung Medien“ lautet der nächte Posten: Knapp 250.000 Euro sind veranschlagt, um eben diesen Medien alles zu bieten.

Unausweichlich auch das: „Sektoren und Eingänge“ verlangen eine weitere halbe Million, weil eben die Fans noch strikter voneinander getrennt werden müssen. Noch heftiger: „Sanitär / Kioske“. Mit fast 2 Millionen rechnet AS&P, weil es für die 3. Liga zu wenige Toiletten gibt und weil beispielsweise die Verpflegungstände auf dem Vorplatz ohne Wasseranschluss und Strom vom DFB so nicht mehr akzeptiert werden.

Unausweichlich und mit fast 2,7 Millionen Euro an Kosten der größte „Batzen“: Die Rasenheizung, oihne die dem FC 05 droht, zwischen November und März in einem Ausweichstadion zu spielen. Das könnte beim FSV Frankfurt sein, bei Rot-Weiß Erfurt, ewig weit weg von zuhause. Vielleicht auch in Bayreuth, Fürth oder gar Würburg, wobei zahlreiche Fans diverse Spielstätten sicher ablehnen würden. Das Max Morlock-Stadion in Nürnberg käme wohl zu teuer.

Also muss der Rasen zuhause beheizt werden. FC 05-Vorstand, – Geschäftsführer und – Hauptsponsor Markus Wolf hat kalkuliert, „wenn wir unsere Hausaufgaben machen“, dass es nach dem Heimspiel am 17. Mai gegen Augsburg 2 los gehen könnte mit dem Abtragen des Rasens, dass Anfang Juli Sido und Roland Kaiser auf einer Platten-Abdeckung ihre Konzerte vor jeweils mindestens 15.000 Fans veranstalten könnten und dann das neue und beheizte Grün Zeit zum Wachsen hat bis zum Start der 3. Liga Ende des Monats. Wenn dann erst Hansa Rostock zum Saionauftakt kommt und ein paar Wochen Borussia Dortmund zum Pokalspiel der eersten DFB-Runde – dann würden Träume wahr werden…

Bei der „Mietversion“ sind es kalkulierte 6,41 Millionen Euro, die auf die Stadt Schweinfurt als Eigentümer des Stadions zukommen. Oder eben auch weniger: Denn der FC 05 kündigte Eigenleistungen durch Mitglieder, Sponsoren sowie Fans zur Kostenreduzierung an. Und errechnet selbst dann „nur“ 3,6 Millionen Euro an Kosten. Darin enthalten sind sogar 200.000 Euro für die Flutlicht-Ertüchtigung. Den Bereich Sanitär und Kioske will der Verein sogar selbst in Angriff nahmen.

Durchaus denkbar also das, was sich die Stadt vorstellen kann: Für die Umsetzung verpflichtet sich die FC Schweinfurt `05 GmbH, sämtliche Maßnahmen zur Ertüchtigung des Stadions selbst durchzuführen und erhält dafür von der Stadt Schweinfurt einen einmaligen, auf den Betrag in Höhe von 3.627.560 € gedeckelten Zuschuss.

Wissen muss man: Die Regierung von Unterfranken hat der Stadt Schweinfurt aufgrund rechtlicher Bedenken, die Genehmigung des Haushaltes 2025 nicht noch erteilt. Eigentlich hat Schweinfurt gar kein Geld für weitere Investitionen. Daher beabsichtigt die Sportverwaltung, bei einem Aufstieg des FC `05 in die 3. Liga das bisherige Entgelt in der Entgeltordnung durch einen Beschluss mindestens zu verdoppeln. Dies entspricht bei ca. 5.000 Zuschauern pro Heimspiel einer jährlichen städtischen Einnahme von ca. 85.500 Euro.

Bedeutet: Die Stadt bezuschusst die Umbaumaßnahmen am Stadion, die der FC 05 trägt, der Verein zahlt dafür mehr für die Nutzung des Stadions. Und das soll bald einen Namenszusaz bekommen. Für Markus Wolf ist es noch zu früh, um darüber zu reden. Aber ein Schweinfurter Unternehmen scheint bereit, einen jährlichen Betrag sowohl an die Stadioneigentümerin Stadt Schweinfurt als auch an den FC 05 zu zahlen, damit aus dem Sachs-Stadion ein „… wird Ihnen präsentiert von…“ wird.

www.mainfranken.news ist es leider nicht. Aber unser Portal wird rund um die Uhr über den FC 05 berichten. Egal ob in der 3. Liga über Profifußball oder in der Regionalliga wie bisher. Und ohne Bezahlschranken. Das Geld sollen unsere Leser ausgeben können für die wirklich notwendigen Dinge des Lebens.

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