Lila ist nicht die Farbe der Schnüdel: Warum der FC Schweinfurt 05 erstmals zuhause patzte – VIELE FOTOS!

Lila ist nicht die Farbe der Schnüdel: Warum der FC Schweinfurt 05 erstmals zuhause patzte – VIELE FOTOS!

SCHWEINFURT – Sollte er gelingen, der Aufstieg des FC 05 in die 3. Liga, dann dürften dort Erzgebirge Aue und der VfL Osnabrück die mutmaßlichen Angstgegner werden. Beide laufen meist in lilanen Trikots auf. Nicht gerade die Lieblingsfarbe der Schnüdel…

Die nahmen am Samstag natürlich den späten Ausgleich der Vilzinger gegen die Würzburger Kickers dankend entgegen. Ohne sich aber groß darüber freuen zu können. Zu sehr nagte die verdiente Heimniederlage gegen Schwaben Augsburg. Lila gekleidet und schon im Rosenaustadion siegend. Beim 4:3 lag´s damals überwiegend an Abwehrschwächen der Unterfranken, die diesmal nach vorne rein gar nichts zustande brachten. Eigentlich untypisch….

„Bei so einer Leistung wie heute brauchen wir nicht auf die anderen Sportplätze zu schauen“, weiß Victor Kleinhenz. „Es ist nicht unser Anspruch, vor der eigenen Kulisse so aufzutreten“, sagte der Coach nach der ersten Pleite überhaupt zuhause und nach einer Partie, die natürlich Fragen aufwirft. Eine stellte Kleinhenz selbst in den Raum, weil er kund tat: „Relativ viele wichtige Spieler laufen derzeit ihrer Form hinterher. Und es ist nicht so, dass sich im Training andere aufdrängen!“

Trotz des Rückstandes – das 0:1 durch den Ex-Schnüdel Lukas Ramser fiel kurz vor der Pause, das 0:2 rund 20 Minuten vor dem Ende – blieben mit Fabio Bozesan und Patrick Hofmann Stürmer auf der Bank, während Kristian Böhnlein und Nils Piwernetz von draußen kamen. Wie schon zur Pause mit Michael Dellinger und Joshua Endres zwei Offensivkräfte die beginnenden Jakob Tranziska und Valentin Schmitt ablösten. Beide Erstgenannten machten es gar nicht mal so schlecht. Ab dem Seitenwechsel gab´s jedenfalls keine Verbesserung.

Der ansonsten enttäuschende Martin Thomann hatte das 1:0 auf dem Fuß. „Trotz schwacher Leistung bekamen wir die Chance zum 1:0 und später auch zum 1:1“, weiß Kleinhenz. „Aber der Gegner war sehr gallig, hat uns den Schneid abgekauft. Auch wenn´s weh tut und wir die weiße Weste behalten wollen, muss man Augsburg gratulieren und die Niederlage akzeptieren. Weil wir in Ballbesitz nicht zu unserem Spiel gefunden und die Gegentreffer zu leicht bekommen haben.“

Mit Matthias Ostrzolek durfte der Schwaben-Spielertrainer strahlen – im Wissen, dass nach nur noch einer Niederlage aus den letzten acht Partien – ausgerechnet gegen den Stadtrivalen FCA 2 – es nun fast schon egal ist, ob die Augsburger die 12 Punkte am grünen Tisch nun doch abgenommen bekommen oder nicht. Der Aufsteiger scheint auch so den Klassenerhalt zu schaffen, hat jetzt 36 Zähler, siegte bereits das sechste Mal auswärts.

„Wir wollten die Schweinfurter, die zurecht Tabellenführer sind, bis zum Gehtnichtmehr gegen den Ball jagen. Doch in der zweiten Halbzeit haben wir die Spielweise komplett geändert, wollten kompakt stehen, alles wegverteidigen und Nadelstiche setzen“, erklärte Ostrzolek den voll aufgegangenen Matchplan. „Ich könnte vor Stolz platzen. Vor der Saison hat jeder gesagt, dass wir absteigen. In der Hinrunde hat es uns noch gefehlt, dass wir clever spielen, wenn wir führen. Da haben wir mehr Wert darauf gelegt, Fußball zu spielen. Heute können wir viel Spaß haben auf der Heimfahrt“, strahlte der Coach am Samstag. Gegen Bayreuth und Bayern München 2, demnächst aber auch in Illertissen können die Schwaben den Schnüdeln noch Schützenhilfe leisten.

Illertissen: Zog nach dem Sieg gegen Drittligist Ingolstadt ind Pokalfinale ein, wo es gegen Unterhaching um die Qualifikation für den DFB-Pokal gehen wird. Dramatisch scheiterten vor fast 3000 Zuschauern durch zwei Gegentore in der Nachpielzeit die in Lila gekleideten Bamberger, die den FC 05 aus dem Wettbewerb warfen und auch in der Liga schlugen. An Unterhachingern, die am Tag zuvor Trainer Heiko Herrlich rauswarfen, die Sven Bender coachte, dessen Bruder Lars Trainer ist von Wacker Burghausen, wo die Schweinfurter kommenden Freitagabend antreten. Mit jetzt sechs Punkten Vorsprung bei jeweils 25 Partien vor Bayreuth. Sechs Zähler könnten dazu kommen: Drei vom nicht stattgefundenen Match bei TürkGücü München, drei zumindest von der Hin-Partie bei Schwaben Ausgburg, dem sportlichen Doppelsieger.

Offiziell waren es 1774 Zuschauer im Sachs-Stadion, auch wenn es nach nicht ganz so vielen aussah. Die richtig große Euphorie ist noch immer nicht entstanden. Wer am Samstag erstmals kam, wird eher enttäuscht nach Hause gegangen sein. Doch die richtig großen Schlagerspiele Mitte April und Anfang Mai kommen ja erst noch. Gegen Bayern München 2 und die Würzburger Kickers dürfte es auf alle Fälle um einiges bis alles gehen. Auch wenn die Rothosen weiter neun Punkte zurückliegen und nun Wacker Burghausen die Daumen drücken…

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