GEMÜNDEN AM MAIN – Für eine ganze Reihe von Straftaten zeichnet sich ein Heranwachsender aus dem Raum Gemünden hauptverantwortlich. Der junge Mann geriet schon gegen Ende des letzten Jahres in den Fokus polizeilicher Ermittlungen.
Bereits im Dezember 2024 konnte im Rahmen einer Kontrolle festgestellt werden, dass er an einem Motorrad nicht amtlich ausgegebene Kennzeichenschilder anbrachte und damit auch im Straßenverkehr unterwegs war. Hier wurde zudem die Zulassungs- und Hauptuntersuchungsplakette gefälscht, um den Anschein eines ordnungsgemäßen amtlichen Kennzeichens zu erwecken. Für die Fahrten mit dem Kraftrad, unter anderem für eine Fahrt von Rüsselsheim bis in den hiesigen Bereich, hatte der Mann zudem keinerlei Fahrerlaubnis.
Danach hatte er sich Anfang Januar in Frankfurt am Main einen Seat gekauft und ohne die entsprechende Fahrerlaubis in den hiesigen Bereich überführt. An diesem Seat brachte er entwendete Kfz-Kennzeichenschilder an und verursachte mit dem Wagen im Sinngrund einen Verkehrsunfall, bei dem er in einen Straßengraben fuhr.
Am 01.02.2025 wurde die Polizei erneut auf den Mann und seinen Pkw aufmerksam, als er nun mit einem Audi an der Mainlände in Gemünden angetroffen wurde. Dort hatte er eine Fahrzeugpanne. Hier stellte sich bei der Kontrolle heraus, dass am Fahrzeug wiederum amtliche Kennzeichenschilder angebracht waren, die nicht zu dem Auto gehörten. Das Fahrzeug stand dann für mehrere Wochen auf dem öffentlichen Parkplatz. Dort entledigte sich der Beschuldigte zu einem späteren Zeitpunkt auch des Kraftrades, mit dem er im Dezember verbotenerweise gefahren war.
Wie nun die weiteren Ermittlungen ergaben, wird dem Mann mittlerweile ein Reihe von Straftaten zugeschrieben. Anfang März war er dann wiederum mit einem anderen Audi, ehemals zugelassen in Hofheim i. Ufr. und mit gestohlenen Kennzeichen versehen, unterwegs. So hatte er zudem auch in der Nacht zum 01.03.2025 in Rieneck einen Anhänger gestohlen und später sich dessen wieder im Bereich Hammelburg entledigt, indem er an einer Staatsstraße in einem Gebüsch zurückgelassen wurde. Auch für diese Autofahrt brachte der an dem Einachsanhänger ein zuvor entwendetes amtliches Kennzeichenschild an.
Mittlerweile weitete die Polizeistation Gemünden ihre Ermittlungen auch auf einige Bekannte des Mannes aus, die bei mehreren Straftaten als Mittäter agierten. Auch diese Personen stehen konkret im Verdacht, mit nicht zugelassenem Pkw, gestohlenen Kennzeichen und ohne Fahrerlaubnis am Straßenverkehr teilgenommen zu haben. Für einen Jugendlichen endete Mitte März eine Fahrt in Gräfendorf nach einer Polizeikontrolle im Jugendarrest. Nach einer richterlichen Entscheidung am Folgetag kam der Tatverdächtige jedoch wieder frei.
Aktuell ermittelt die Polizei unter anderem, neben den begangenen Verkehrsstraftaten, wegen mehrerer Kennzeichendiebstähle und damit einhergehenden Urkundenfälschungen, Diestahl von Treibstoffen aus abgestellten Kfz und Tankbetrug zur Erlangung von Treibstoffen. Die Liste an begangenen Straftaten ist lang. Zumindest ein Beteiligter war zu den Tatzeiten noch ein strafunmündiges Kind. Die anderen werden sich nach Abschluss der Ermittlungen strafrechtlich verantworten müssen.