Halbzeit beim TSV/DJK Wiesentheid: „Als Trainer findet man immer das Haar in der Suppe!“

Halbzeit beim TSV/DJK Wiesentheid: „Als Trainer findet man immer das Haar in der Suppe!“

WIESENTHEID – Der TSV/DJK Wiesentheid überwinterte als Tabellensechster der Schweinfurter Fußball-Kreisklasse 2 und kann sich nach 17 der 28 Saisonspiele durchaus noch Hoffnungen ausrechnen auf zumindest den Relegationsplatz drei.

Vor dem Re-Auftakt am Sonntag, 9. März, bei Aufsteiger SG Gerolzhofen 2/ Michelau, die Partie findet auf dem Sportgelände in Prüßberg statt, unterhielt sich www.mainfranken.news mit Trainer Eduard-Alin Wellmann, dessen Team heuer nur noch vier Mal zuhause spielt, darunter freilich zum Saisonfinale gegen den FC Fahr und den FC Röthlein/ Schwebheim, aktuell Dritter und Zweiter.

10 Punkte sind perfekt, deren 0 der Oberflop. Wie bewertet Ihr Eure erste Saisonhälfte – und warum?
Wellmann: Da gebe ich eine solide 8. Den ein oder anderen Punkt haben wir verschenkt, sonst wäre sicher auch noch mehr drin gewesen. Wir haben aber eine ordentliche erste Saisonhälfte gespielt und sind absolut im Soll.

Welches war das bisher beste Spiel und welches das schlechteste? Und jeweils: Warum?
Wellmann: Ein richtig überragendes Spiel haben wir, soweit ich mich erinnere, nicht dabei gehabt. Als Trainer findet man ja immer das Haar in der Suppe. Aber von der Wichtigkeit her war der 3:0-Auswärtssieg in Kirchaich am 5. Spieltag besonders prägend, nachdem uns in den vier Begegnungen zuvor nur zwei Unentschieden gelingen und wir personell angeschlagen waren. Dieser Sieg brachte uns zurück in die Spur. Die schlechteste Leistung haben wir wahrscheinlich in der letzten Partie vor der Pause gezeigt, beim Heimspiel gegen Westheim. Da waren wir vorne wie hinten sehr fahrig und inkonsequent in den Aktionen. Am Ende mussten wir fast noch um den einen Punkt zittern.

Was hat Euch bisher in der Liga am meisten überrascht?
Wellmann: Überrascht hat mich direkt eigentlich nichts, es läuft vieles so, wie man es erwarten konnte. Was aber durchaus erfreulich ist, ist die Tatsache, dass die Liga sehr spannend ist. Insbesondere die Relegationsplätze oben wie unten in der Tabelle sind umkämpft und es ballen sich viele Bewerber. Das verspricht auch eine spannende Rückserie.

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Wer ist für Dich der Spieler der Hinrunde: Bei Euch und in der Liga?
Wellmann: Bei uns fällt es mir schwer, einen Spieler zu küren, da keiner so extrem herausgestochen hat. Wenn, dann wähle ich unseren Kapitän Fabian Stöcklein, der bisher jede Minute auf dem Feld stand und im Grunde unverzichtbar ist. Da ich von den Konkurrenten im Normalfall nur eine Momentaufnahme von 90 Minuten habe, fällt es mir auch da schwer einen speziellen Spieler zu benennen. Ein Stefan Weiglein vom Tabellenführer Geesdorf/Abtswind 3 wäre aber solch ein Kandidat. Er ist ein Phänomen, da er Jahr für Jahr Tore am Fließband erzielt und auch in dieser Runde schon wieder 16 Mal getroffen hat.

Nach dem letzten Spieltag 2025 steht Ihr auf welchem Platz und erreicht den genau dann, wenn was passiert?
Wellmann: Ein wenig schielen wir schon noch Richtung Platz drei, den wir gerne erreichen würden. Das geht aber nur, wenn wir verletzungsfrei bleiben und jeder das Maximum herausholen kann. Eine Verletztenmisere, wie sie uns eigentlich das ganze Jahr 2024 verfolgt hat, darf nicht mehr vorkommen. Unser Kader ist klein und lebt auch von der individuellen Klasse einiger Ausnahmekönner. Wenn wir Ausfälle haben, wird es schwer diese zu kompensieren. Wenn jedoch alle fit sind, sind wir schwer zu schlagen und dann ist vieles möglich.

Was war für Dich DER außergewöhnlichste Moment der ersten Halbserie?
Wellmann: Da ist mir das Heimspiel gegen Sulzheim in Erinnerung geblieben, bei dem der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit plötzlich die erst kürzlich davor vom DFB eingeführte Beruhigungspause anordnete und beide Mannschaften für einige Minuten in die Strafräume schickte. Das war nicht nur für alle Beteiligten neu, sondern auch völlig übertrieben und unnötig. Ja, es gab die ein oder andere Reklamation auf und neben dem Platz über umstrittene Schiedsrichterentscheidungen. Aber unter den Spielern auf dem Feld herrschte absolute Fairness. Da bedurfte es keiner Beruhigung. Der Schiedsrichter nahm sich da ein wenig zu wichtig und stand mit dieser Aktion zu sehr im Fokus. Denn letztlich sollten die Spieler im Mittelpunkt des Fußballsports stehen und nicht der Schiedsrichter.

Bei welchem Auswärtsspiel hat´s Euch am besten gefallen und bei welchem Heimspiel waren die Gegner besonders gesellig?
Wellmann: Wir waren tatsächlich nach der 0:5-Niederlage im Derby in Geesdorf noch sehr lange dort zusammen gesessen und haben ein paar Bier getrunken. Bei uns waren die Prichsenstädter und Stadelschwarzacher sehr gesellig, nachdem sie zuvor 1:0 gewonnen hatten.

Wird sich den Winter über im Kader etwas verändern?
Wellmann: Wir haben zwei Neuzugänge, nämlich Andre Attrot, der vom TSV Burghaslach zu uns wechselt, und Sabastiou Romero, der von der SG Dietersheim/Schauerheim kommt.

Wirst Du als Trainer über den nächsten Sommer hinaus weiter machen? Wenn nein, was hast Du vor und wer wird Dein Nachfolger?
Wellmann: Ja, ich bleibe Trainer in Wiesentheid.

Wie schaut das Testspiel-Programm aus, welche Partien wurden bereits gespielt, gegen wen geht es um Punkte wieder los?
Wellmann: Wir haben gegen den FC Kirchheim, TSV Nordheim/Sommerach, RSV Sugenheim und den FC Reupelsdorf getestet. Das erste Spiel der Rückserie steigt gegen FC Gerolzhofen 2/Michelau.

Die Göpfert Maschinen GmbH aus Wiesentheid präsentiert dieses Interview und drückt den Wiesentheidern stets die Daumen:

Thema Nationalmannschaft: Sind Nagelsmanns Jungs auf dem Weg, um 2026 Weltmeister zu werden?
Wellmann: Ob es zur Weltmeisterschaft reichen wird, weiß ich nicht. Da gibt es größere Favoriten. Aber man kann aus deutscher Sicht mit Sicherheit mit größerer Zuversicht auf die kommende Weltmeisterschaft schauen als bei den letzten Turnieren. Da sind wieder ein paar Jungs dabei, die richtig Spaß machen.

Zur Bundesliga: Bayern wird wieder Meister, Bayer nicht nochmal, soviel ist klar. Was fasziniert Dich am Profi-Fußball Deutschlands in dieser Saison? Eher die Ausgeglichenheit in der 2. Bundesliga?
Wellmann: Als Bayern-Fan gefällt mir am meisten, dass die Machtverhältnisse wieder gerade gerückt werden 🙂 Ansonsten liegt die Faszination der deutschen Profi-Ligen nicht nur in der Ausgeglichenheit und Spannung, sondern auch in den vollen Stadien, den Traditionen, die fortgeführt werden, und der Begeisterung für dieses Spiel, die Woche für Woche bei einem großen Teil der Menschen entbrennt.

Beim FC Ingolstadt trainiert seit dieser Saison mit Sabrina Wittmann eine Frau. Könntest Du Dir sowas auch in Eurer Liga vorstellen – und kannst Du Dir vorstellen, mal ein Frauen-Team zu coachen?
Wellmann: Ich hätte nichts gegen eine Trainerkollegin auf der Bank eines Kontrahenten. Wieso auch?! Ob ich jemals ein Frauen-Team coachen werde, kann ich nicht vorhersagen. Denkbar wäre es aber natürlich.

Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!

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