Sekt oder Selters in Bergneustadt: Der TSV Bad Königshofen will beim letzten TTBL-Auswärtsspiel die Play-Offs fix machen

Sekt oder Selters in Bergneustadt: Der TSV Bad Königshofen will beim letzten TTBL-Auswärtsspiel die Play-Offs fix machen

BERGNEUSTADT / BAD KÖNIGSHOFEN – Nach Bergneustadt ins Bergische Land, rund 50 Kilometer östlich von Köln, geht diesen Freitag die letzte Reise (300 km) zu einem Auswärtsspiel des Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen.

Um 19.00 Uhr beginnt eine sehr wichtige, vorentscheidende, womöglich schon entscheidende Partie gegen die Duda-Mannschaft TTC Schwalbe Bergneustadt. Begleitet, „gepuscht“, wie es die Spieler selbst empfinden, werden sie wieder von einem Bus voller TSV-Fans.

Die Gäste haben ein großes Ziel, wollen wieder, wie in der vergangenen Saison, die Play-Offs, das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft erreichen. Während die Gastgeber über weite Strecken der Saison dahingehend aussichtsreiche Plätze belegten, in den letzten Wochen aber die Plätze eins bis vier zunehmend aus den Augen verloren. Als Siebter (18:20) haben sie nur noch ganz theoretische Chancen mit sechs Punkten Rückstand auf Fulda. Den TSV Bad Königshofen können sie nicht mehr erreichen.

Beide Teams und die Fans aus beiden Lagern konnten sich über die jeweils letzte Niederlage ihres Kontrahenten freuen. Dass die Bergneustadter am Mittwoch letzter Woche in Mühlhausen 1:3 verloren, hielt sie auf Distanz im Kampf um einen Play-Off-Platz. Und dass die Königshöfer am Rosenmontag in eigener Halle gegen Bad Homburg (1:3) patzten, ließ die Lücke nicht größer werden.

Die Saison-Abschlussplätze eins und zwei dürften vermutlich Borussia Düsseldorf (1./28:8) und den TTF Ochsenhausen (2./28:10) nicht mehr zu nehmen sein. Zumal ihre in der Endphase der TTBL-Saison komplett versammelten Spitzenspieler, die sonst hin und wieder auf Turnieren unterwegs waren, verfügbar sind. Die besten Aussichten auf die Plätze drei und vier haben der TSV Bad Königshofen (3./26:12) und TTC Fulda-Maberzell (4./24:14). Fulda hat mit Grenzau, Dortmund und Mühlhausen das vermeintlich leichteste Restprogramm. Doch was leicht und schwer in dieser ausgeglichenen Liga ist, bekamen die Königshöfer erst am Montag zu spüren.

Ein besonders heißer Kandidat ist der Champions League Sieger 1. FC Saarbrücken TT als Fünfter mit 22:16 Punkten, vier hinter den Grabfeldern. Gegen Bad Homburg, in Bergneustadt und in Bad Königshofen am letzten Spieltag, an dem alle Spiele zeitgleich beginnen, müssen die Saarländer noch antreten. Die TSV-Spieler halten sich natürlich bedeckt in Sachen Prognosen für einzelne Spielausgänge. In der Führungs-Etage, personell Albert-Braun-Kasica, örtlich in der Geschäftsstelle im Shakehands-Center in der Henneberger Straße hinter dem Rot-Kreuz-Haus, sind die Play-Offs das erklärte Ziel. Zu gerne würde man, mit Blick auf den Etat für die nächste Saison, einen warmen Geldregen mitnehmen.

Jedes der letzten drei Spiele kann die Entscheidung bringen. Nach Bergneustadt kommt der ASC Grünwettersbach am 16. März (15 Uhr) nach Bad Königshofen, Saarbrücken am 29. März (18 Uhr). Wer geht als Favorit in dieses Spiel bei dem Verein, der mit Benedikt Duda, Deutschlands Nummer drei, seinem Bruder als Coach und seinem Vater als Manager ein Duda-Verein noch mehr ist als der TSV ein Ort-Verein war: Völlig offen. Von den 16 Begegnungen bisher hat jeder acht gewonnen, der TSV die letzte kurz vor Weihnachten und die letzten vier. Kanak Jha aus den USA, der Franzose Romain Ruiz und der Belgier Adrien Rassenfosse stehen des weiteren Gewehr bei Fuß, wollen Bastian Steger, Jin Ueda, Filip Zeljko und Martin Allegro eins auswischen.

Übrigens: Wie nachhaltig diese vier ihren Job verstehen, wird immer nach Ende eines Heimspiels deutlich: Da spielt mindestens einer der Tischtennis-Größen Rundlauf mit einer Meute TSV-Kindern, während rundherum die Arena wieder zur Schulturnhalle aufgeräumt wird. Man stelle sich das mal in der Fußball-Bundesliga vor.

Text und Foto: Rudi Dümpert für www.mainfranken.news

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