LANDKREIS WÜRZBURG – Der Landkreis Würzburg treibt die Entwicklung seiner Infrastruktur weiter voran. Für die kommenden Jahre sind trotz der laufenden Haushaltskonsolidierung weitere Investitionen in das Straßennetz und in kreiseigene Hochbaumaßnahmen geplant.
Der Ausschuss für Bauen, Verkehr und Infrastruktur befasste sich dafür mit mehreren zentralen Projekten. „Investieren und sanieren – das soll auch 2026 für den Landkreis Würzburg gelten“, so Landrat Thomas Eberth. „Ordentliche und verkehrssichere Straßen, Schulen und Infrastruktur sind gut für die Region und die Konjunktur.“
Ausbau der Ortsdurchfahrt Burggrumbach und Neubau der Pleichachbrücke in Rimpar
Die sanierungsbedürftige Ortsdurchfahrt Burggrumbach der Kreisstraße WÜ 6 soll ab dem zweiten Halbjahr 2026 umfassend erneuert werden. Der Ausbau umfasst rund 400 Meter, inklusive verstärktem Straßenaufbau, neuen Kanalleitungen, verbesserter Straßenentwässerung sowie einem barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen. Ein durchgehender Gehweg soll zudem die Verkehrssicherheit für Fußgänger erhöhen. Die Gesamtkosten betragen rund 1,8 Millionen Euro, wovon der Landkreis etwa die Hälfte trägt. Die Fertigstellung ist für 2027 vorgesehen.
Die 1920 errichtete Pleichachbrücke in Rimpar weist strukturelle Schäden auf und muss vollständig ersetzt werden. Die Baumaßnahme soll 2027 oder 2028 starten und erfolgt unter einer Vollsperrung des Brückenbereichs der Kreisstraße WÜ 8. Die Kostenschätzung liegt bei rund 900.000 Euro. Für beide Projekte empfahl der Bauausschuss dem Kreistag, die dafür notwendigen Mittel in den Haushaltsjahren 2026 und 2027 bereitzustellen.
Bauprogramm Kreisstraßen 2026
Zum Erhalt und Ausbau der Kreisstraßen plant der Landkreis für 2026 ein Bauprogramm mit einem Gesamtumfang von rund 4,7 Millionen Euro. Als größere Maßnahmen sind im kommenden Jahr allen voran der abschließende dritte Bauabschnitt zum Ausbau der WÜ 57 bei Eisenheim geplant sowie die Erneuerung der WÜ 10 zwischen Hettstadt und Greußenheim. Auch der ursprünglich für 2025 geplante Bau des Mini-Kreisverkehrs und die Brückeninstandsetzung der WÜ 16 bei Winterhausen sollen umgesetzt werden. Grundlage sind die aktuelle Zustandserfassung der Kreisstraßen sowie der Ausbauplan 2022.
Hochbau 2026 weiter geprägt von Schulbaumaßnahmen
Für den Bereich Hochbau sieht der Landkreis im Jahr 2026 Investitionen in Höhe von insgesamt 27,6 Euro vor. Die Maßnahmen betreffen überwiegend die laufenden Sanierungen und Neubauten der Landkreisschulen, aber auch notwendige Instandhaltungen an den Ämtergebäuden in Würzburg.
Beim Schulbau ist eine positive Entwicklung zu erkennen: Die großen Projekte – beispielsweise der Neubau der Drei-Linden-Schule (vormals Rupert-Egenberger-Schule) in Gaukönigshofen oder der Leopold-Sonnemann-Realschule in Höchberg – bewegen sich trotz der allgemeinen Kostensteigerungen innerhalb des ursprünglich berechneten Kostenrahmens. Die Bauleitung hat der Landkreis bei allen Maßnahmen der eigenen Liegenschaftsverwaltung übertragen, anstatt externe Projektleitungen zu beauftragen. Dies hatte zu deutlichen Kosteneinsparungen geführt und Abläufe beschleunigt.
Ausbau und Erhalt der Infrastruktur trotz engen Finanzrahmens
Landrat Thomas Eberth wertet die laufenden und geplanten Baumaßnahmen des Landkreises positiv, auch wenn die Landkreisfinanzen noch immer angespannt sind. Aufgrund des wachsenden Defizits hatte der Kreistag im Jahr 2025 ein Konzept zur Konsolidierung des Haushalts mit Kürzungen von 8,7 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Investitionen in die Schullandschaft und das Straßennetz waren nur mit Kreditaufnahmen möglich.
Eine finanzielle Entlastung könnte nach aktuellem Kenntnisstand zumindest teilweise das im Oktober 2025 in Kraft getretene Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität des Bundes bringen. Doch auch weitere Schulden für die Bauprojekte 2026 wären für Landrat Thomas Eberth nach wie vor kein Widerspruch zum aktuellen Sparkurs des Landkreises. „Wir investieren mit Augenmaß in die Bildungslandschaft und die Mobilität des Landkreises Würzburg – dort, wo es wirklich notwendig ist. Ein Investitionsstau kostet kommende Generationen deutlich mehr“, so Eberth.
Auf dem Bild: Im Jahr 2025 wurde bereits ein Teilabschnitt der Kreisstraße WÜ 57 bei Eisenheim saniert. 2026 soll es dort weitergehen.
Foto: Christina Hössel

