Heiß wie Frittenfett: Ins Grünwalder Stadion begleiten den FC 05 über 1000 Fans

Heiß wie Frittenfett: Ins Grünwalder Stadion begleiten den FC 05 über 1000 Fans

MÜNCHEN / SCHWEINFURT – Es geht Schlag auf Schlag weiter mit den Auswärtsspielen, von denen die Schnüdel Jahrzehnte geträumt haben. Nach den Partien in Essen und Rostock steht nun die Rückkehr ins Grünwalder Stadion an.

Vor rund acht Jahren gab´s das Duell zuletzt um Punkte. Am 30. September 2017 ging´s damals um 14.05 Uhr los, weil das Fernsehen live übertrug. „Nur“ 12.200 Fans sahen einen 3:1-Sieg der Löwen, für die natürlich Sascha Mölders doppelt traf (so wie er auch im Rückspiel Matchwinner war). Kevin Fery, der aktuell so gut wie keine Rolle mehr spielt, netzte zum zwischenzeitlichen 2:1 ein. Daniel Bierofka trainierte damals die Münchner, Gerd Klaus, inzwischen wieder Berater, leitete eine durchaus gut besetzte Schnüdel-Truppe mit Akteuren wie Marius Willsch, Herbert Paul (die danach beide zum TSV 1860 wechselten), Steffen Krautschneider, Nicola Jelisic, Philip Messingschlager oder Adam Jabiri.

Am Ende der Saison schafften die Löwen soverän den Aufstieg in die 3. Liga, die an sich nur Durchgangsstation sein sollte zur Rückkehr in die 2. Bundesliga, aus der man 2017 abstieg, ohne eine Lizenz für die 3. Liga zu bekommen. Der FC 05 beendete die Runde mit 15 Punkten weniger als guter Dritter. In einer Regionalliga, die mit Teams wie Garching, Pipinsried, Seligenporten, Schalding-Heining oder Unterföhring alles andere als wirklich attraktiv war. Was übrigens auch nächste Saison droht, denn aus der Bayernliga könnten Neumarkt, Eltersdorf, Landsberg, Deisenhofen, Kirchanschöring oder Erlbach aufsteigen. Und auch der TSV 1860 München 2, aber nur wenn die erste Mannschaft in die 2. Bundesliga geht.

Bei aktuell sechs Punkten Rückstand auf Verl und Relegationsplatz drei ist für die Löwen noch alles drin, zumal kurz vor Weihnachten eben Tobias Strobls Verler in Grünwalder Stadion kommen. Nach vier Siegen aus den letzten sechs Partien herrscht wieder Optimismus, seit Trainer Markus Kauczinski übernommen hat. Er ist seit der Saison 2022/23 der bereits siebte Übungsleiter in einem Verein, der ohne Unruhe gar nicht kann. Stichwort Investor Hasan Ismaik oder die jahrelangen Pläne für einen Stadion-Neubau oder Umbau.

Samstag ab 16.30 Uhr wird wieder unter Flutlicht gespielt, so wie im Mai 1990 beim legendären 3:3 am letzten Spieltag der Bayernliga, damals dritte Liga, was den FC 05 zum Meister machte. Es folgten sechs Aufstiegsspiele und der Sprung in die 2. Bundesliga, in der sich die Schnüdel genauso wie 2001/02 bekanntlich nicht halten konnten und letztlich genauso chancenlos waren, wie sie es in der aktuellen Runde in der 3. Liga wieder sind. 13 Punkte Rückstand auf Aachen und das rettende Ufer bei zudem dem eindeutig schlechteren Torverhältnis lassen nur einen Entschluss zu: Mindestens sechs Zähler müssen in der Hinrunde noch her, damit es 2026 für die Schweinfurter um überhaupt noch etwas geht.

Mit Havelse zuhause und auswärts Aue stehen in den letzten zwei Wochen vor Weihnachten Partien gegen andere Kellerkinder an. Bei einer Niederlage in München wäre der Druck gewaltig. Also besser schon mal am Samstag nicht leer ausgehen…. „Ich traue uns zu, dass wir die Partie ausgeglichen gestalten. Wenn wir dann die einfachen Fehler abstellen, wird es ein packendes Spiel, in dem wir punkten können“, sagt Victor Kleinhenz. „Die Löwen haben gezeigt, dass sie verwundbar sind. Die wurden ihrer Favoritenrolle in der 3. Liga noch nicht gerecht und haben Luft nach oben.“

Trotz der Enttäuschung nach der Niederlage („die hängt uns noch in den Klamotten!“) bei der guten Leistung gegen Mannheim war es für den Trainer des FC 05 nicht sonderlich schwer, das Team in der Trainingswoche („da war richtig Feuer drin!“) neu zu motivieren. „Auf dieses Spiel im Grünwalder freut sich die Mannschaft seit Monaten. Und das Stadion kenne auch ich bislang nur von Partien gegen Türk Gücü oder die Bayern Amateure mit wenigen Zuschauern.“

Einer von Kleinhenz´ Akteuren ist gar heiß wie Frittenfett: Kristian Böhnlein aus Kronach, der vor seiner Zeit in Schweinfurt rund zwei Jahre bei den Löwen spielte, der damals aber nur Ergänzungsspieler war. Anders als aktuell beim FC 05, wo der 35-Jährige zuletzt fast immer startete und bei 14 Einsätzen schon zwei Mal traf. Seine ganze Familie liebt den TSV 1860 , wird aber am Samstag den Schnüdeln die Daumen drücken. Deren Kapitän Thomas Meißner spielte in der Jugend mal in München.

Und damit zu den Unterfranken, die womöglich zum ersten Mal mit der gleichen Startelf nacheinander beginnen. Während Erik Shuranov ein Kandidat als Wechseloption bleibt, könnte jedoch Leonard Langhans von Beginn an dabei sein. Auch der Wechsel von Michael Dellinger zu Jakob Tranziska in der Sturmspitze scheint nicht ausgeschlossen. Devin Angleberger fehlte unter der Woche krank.

Letzte Erkenntnisse soll das Abschlusstraining am Freitag bringen, wonach die Schweinfurter abreisen, um in der Sportschule Oberhaching zu übernachten. Bereits über 1000 Gästekarten waren am Donnerstag verkauft, der Schnüdel-Block wird also voll sein und somit eine Rekordzahl für ein Auswärtsspiel erreicht. Weil so gut wie alle Fans mitreisen, entfällt diesmal das Public Viewing im V.I.P.-Zelt im Sachs-Stadion.

Unser Aufmacherbild zeigt den Löwen-Spieler Kodjovi Koussou im Jahr 2018 gegen den Schweinfurter Marco Janz. Der Ex-Löwe sorgte unslängst wegen eines schweren Autounfalls für Schlagzeilen. Etwas später entstand das Bild mit Tyrell Walton von den Freien Turnern Schweinfurt in einem Pokalspiel gegen den TSV 1860 München gegen Kristian Böhnlein, daneben mit absolutem Erfolgshunger im Stadion zu sehen. Vorher aber das:

Die LVM-Versicherung präsentiert die gesamte Saison die Berichterstattung der Schnüdel aus der 3. Liga und drückt dem FC 05 stets die Daumen:

https://agentur.lvm.de/

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