WÜRZBURG – Der Weihnachtsmarkt im Weltladen in Würzburg hat wieder geöffnet. Bis zum 23. Dezember gibt es dort fair produzierte Weihnachtsartikel, darunter Krippen und Christbaumschmuck.
Bereits der Weg zum Weihnachtsbereich im ersten Stock des Weltladens ist bunt geschmückt. So verzieren unter anderem Girlanden mit Sternen aus Palmblättern die Tür und eine große, bunte Weihnachtskette aus Filz den Treppenlauf. Angekommen im Verkaufsraum, finden sich in Körben und auf Tischen die vielen verschiedenen Produkte. Der Duft von Kerzenwachs liegt in der Luft. Maria Sauter, Geschäftsführerin des Weltladens, erklärt, dass es sich um Maya-Lichter aus Guatemala handelt. Die handgezogenen Kerzen bestehen aus Myrtenwachs und werden von den Ureinwohnern des mittelamerikanischen Landes hergestellt.
Aus Natur- oder recyceltem Material und von Hand gemacht, das trifft auf die meisten Produkte zu. Dabei fallen die unterschiedlichen Stile der verschiedenen Herkunftsländer auf. Zum Beispiel bei den Krippen. So steht neben einer Krippe aus Bananenblättern aus Kenia und der Krippe aus recycelten Teilen eines Ölfasses aus Zimbabwe ein Krippengestell aus Burkina Faso, welches aus verlorenem Guss hergestellt wurde. „Bei der Herstellung wird eine Form aus Wachs gefertigt und mit Ton umhüllt. Diese wird dann gebrannt, damit das Wachs rausläuft. Im letzten Schritt wird die Tonform mit Messing, das zum Beispiel aus alten Wasserhähnen gewonnen wird, gefüllt und dann angemalt“, erzählt Sauter. Jedes Produkt wirkt einzigartig, mal sehr detailliert und farbenfroh, mal abstrakt, mal sehr traditionell und einfach gestaltet.
Auch die vielen Christbaumdekorationen laden zum Staunen ein. Da wären zum einen die bunt bemalten Speckstein-Weihnachtsbäume aus Kenia, einem Land, das berühmt für seine Specksteinprodukte ist, oder die roten Christbaumkugeln aus handgeschöpftem Papier aus Indien. Vor allem die Filzprodukte aus Nepal, wo die Filzproduktion eine lange Tradition hat, seien dieses Jahr beliebt. So auch die kleinen Filztiere, die mit Miniatur-Brille, -Schal und -Mütze bis ins kleinste Detail verziert sind.
Bereits jetzt herrsche laut Sauter großes Interesse an den Weihnachtsprodukten. „Schon beim Aufbauen wollten die Leute immer wieder hochkommen.“ Laut Sauter sind die fairen Weihnachtsprodukte auch deshalb so gefragt, weil es die Möglichkeit gibt, mehr über die Produkte zu erfahren. „Wir können zu jedem Produkt etwas sagen. Wo sie herkommen oder welches Material es ist, vielleicht auch Informationen zu den Kunsthandwerkern“, sagt Sauter. „Es stehen einfach Menschen hinter den Produkten. Nicht nur die Kunsthandwerker, sondern auch diejenigen, die etwas vom Profit haben. Sie verdienen damit ihren Lebensunterhalt“, erklärt die Geschäftsleiterin.
Bis Dienstag, 23. Dezember, hat der Weihnachtsmarkt im Weltladen, Plattnerstraße 14, geöffnet. Der Weltladen ist jeweils montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. An den vier Adventssamstagen hat der Weltladen bis 18 Uhr geöffnet.
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Auf den Bildern © Paul Frigger (POW)
Diese Christbaumkugel stammt aus Indien und wurde aus handgeschöpftem Papier gefertigt.
Körbeweise Weihnachtsdekorationen und kleine Mitbringsel findet man im Weltladen.


