Eröffnung der Tagesstätte im Städtle und des Inklusiven Wohnprojekts Heidingsfeld

Eröffnung der Tagesstätte im Städtle und des Inklusiven Wohnprojekts Heidingsfeld

WÜRZBURG-HEIDINGSFELD – In Heidingsfeld ist ein besonderer Ort entstanden: Die AWO Unterfranken hat offiziell die neue Tagesstätte im Städtle eröffnet – verbunden mit einem inklusiven Wohnprojekt, das Menschen mit seelischer Beeinträchtigung begleitet und gleichzeitig Raum für vielfältiges Zusammenleben schafft.

Möglich wurde das Projekt durch die Stiftung Offene Behindertenhilfe, die die Immobilie zur Verfügung stellte, sowie durch Fördermittel der Aktion Mensch und des Bezirks Unterfranken. Die konzeptionelle Entwicklung und Umsetzung dauerten rund eineinhalb Jahre – getragen von einem multiprofessionellen Team. „Wir wollten mit dieser Immobilie etwas Sinnstiftendes schaffen. Das Wohn- und Tagesstättenprojekt ist unsere Antwort auf fehlende inklusive Wohnangebote in Würzburg und die lange Warteliste bei Tagesstätten für Menschen mit psychischer Erkrankung“, erklärt Renate Braunbeck, Leitung des Ambulant Betreuten Wohnens Würzburg-Süd, das Träger des neuen Angebots ist.

Die Feier fand in lockerer Atmosphäre in der Tagesstätte statt, was den Bezirkstagsvizepräsidenten Thomas Schiebel sehr freute. Er betonte, dass es für den Bezirk besonders sei, die Wirkung der eigenen Finanzierung einmal direkt zu erleben. Man spüre sofort, dass die neue Einrichtung von Menschen getragen werde, denen ihre Aufgabe wichtig sei. Gerade weil der Bedarf an solchen Angeboten die verfügbaren Mittel häufig übersteige, freue er sich, dass der Bezirk zur Realisierung dieses Projekts beitragen konnte.

Musikalisch wurde die Eröffnung von zwei besonderen Chören gestaltet: der hauseigenen Band der Tagesstätte und dem Chor der Würzburger Wärmestube unter der Leitung von Andrea Dehler. Beide sorgten für sehr berührende Momente – das Publikum stimmte spontan mit ein. „Das passt zu uns, denn wir haben hier ein Angebot geschaffen, das weit über Betreuung hinausgeht, sagt Sarah Mayer, Leitung der Tagesstätte. Hier geht es um Teilhabe, Selbstwirksamkeit und das gute Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein.“

Ein Ort für gelebte Inklusion

Das Projekt bringt zwei Angebote unter einem Dach zusammen: eine Tagesstätte mit lebenspraktischen Aktivitäten, Gartenarbeit, Bewegungsgruppen und Kreativangeboten – und drei Wohngemeinschaften für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Besonders angesprochen sind Studierende, Auszubildende sowie ältere Menschen, die barrierefrei und in Gemeinschaft leben möchten.
Auch Melanie Stenger, stellvertretende Leitung des Ambulant Betreuten Wohnens Würzburg-Süd, hob die Bedeutung des gemeinschaftlichen Wohnens hervor: „Dieses Projekt ist mehr als ein Gebäude. Es ist ein Zeichen dafür, dass gemeinsames Leben und gesellschaftliche Teilhabe möglich sind.“

In den Wohngemeinschaften stehen den Bewohnern eine große Wohnküche, ein Gemeinschaftsbalkon und eine offene Terrasse zur Verfügung. Das Zusammenleben ist bewusst vielfältig und generationenübergreifend gedacht – mit gegenseitiger Unterstützung als Grundgedanke.

Fokus auf Selbstverantwortung

Die Tagesstätte bietet bis zu 20 Plätzen und legt den Fokus auf lebensnahe Aktivitäten: gemeinsam Kochen, Gartenarbeit, nachhaltige Planung von Mahlzeiten. Dazu organisiert das Team Angebote wie Frühschwimmen, Achtsamkeit und kreative Angebote wie Makramee, Origami oder Acrylmalerei.

„Was uns in unserer Arbeit leitet, sind drei Grundprinzipien: Gemeinschaft, Beteiligung und Selbstwirksamkeit“, erklärte Sarah Mayer, Leitung der Tagesstätte. Die Besucher gestalten ihren Tag aktiv mit – oft gemeinsam mit den Bewohnern der Wohngemeinschaften. „Für uns ist das Projekt ein Baustein in einer Gesellschaft, die Vielfalt nicht nur zulässt, sondern bewusst gestaltet“, betont Thomas Geuppert, Bereichsleiter Behindertenhilfe & Inklusion der AWO Unterfranken.

Im Raum Würzburg gehört das Projekt zu den wenigen Angeboten, die barrierefreies Wohnen, psychosoziale Begleitung und tagesstrukturierende Maßnahmen unter einem Dach vereinen.

Auf den Bildern:

Politik, Träger und Kooperationspartner*innen feiern die Eröffnung der neuen AWO-Tagesstätte mit inklusivem Wohnprojekt in Heidingsfeld.
Peter Schneider (Vorsitzender Stiftung offene Behindertenhilfe), Thomas Geuppert (Bereichsleiter AWO Unterfranken Behindertenhilfe und Inklusion), Thomas Schiebel (Bezirkstagsvizepräsident Unterfranken), Sara Mayer (Fachliche Leitung Tagesstädte im Städtle), Renate Braunbeck (Fachliche Leitung Ambulant betreutes Wohnen Würzburg-Süd), Dr. Benedikt Kaufmann (Leitung Sozialverwaltung – Bezirk Unterfranken), Melanie Stenger (Stv. Fachliche Leitung Ambulant betreutes Wohnen Würzburg-Süd), Gerlinde Martin (Behindertenbeauftragte – Bezirk Unterfranken), Martin Ulses (Geschäftsführer AWO Unterfranken)

Das AWO-Projektteam freut sich über den Start des besonderen Angebots in Heidingsfeld.
Thomas Geuppert (Bereichsleiter AWO Unterfranken Behindertenhilfe und Inklusion), Sara Mayer (Fachliche Leitung Tagesstädte im Städtle), Renate Braunbeck (Fachliche Leitung Ambulant betreutes Wohnen Würzburg-Süd), Melanie Stenger (Stv. Fachliche Leitung Ambulant betreutes Wohnen Würzburg-Süd), Martin Ulses (Geschäftsführer AWO Unterfranken)

Die musikalische Begleitung der Feier: Der Wärmestubenchor und die Band der AWO Tagesstätte im Städtle.

Fotos: Stefana Körner

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