Gute Stimmung trotz steigenden Drucks; Ochsenhausen hat seine Abgänge erfolgreicher kompensiert, doch Bad Königshofen zeigt gute Moral

Gute Stimmung trotz steigenden Drucks; Ochsenhausen hat seine Abgänge erfolgreicher kompensiert, doch Bad Königshofen zeigt gute Moral

OCHSENHAUSEN / BAD KÖNIGSHOFEN – Ochsenhausen, Tischtennis, Bad Königshofen – da war doch was. Diesen Freitag empfangen die TTF, die sich selber die „Ochsen“ nennen, den TSV Bad Königshofen. Spielbeginn 19.30 Uhr.

Vor fast neun Jahren, am 29. Januar 2017, gab es die erste informelle Begegnung von Liebherr-City und dem TSV. Der vor seinem zweiten Titelgewinn in der 2. Liga stand und sich unschlüssig war, ob er wieder auf den Aufstieg verzichten oder ihn wagen solle.

Der damalige Manager Andy Albert und Trainer Koji Itagaki machten sich auf den Weg ins Oberschwäbische. „Mal schauen, wie Bundesliga geht, ob wir das auch können“, lautete die Devise. Bei Bremen spielte Bastian Steger, Ochsenhausen gewann 3:0 und die Delegation die Erkenntnis, „das können wir auch.“

Sieben Monate später war der TSV Bundesligist, Itagaki Headcoach. Zwei Jahre später war Steger Königshöfer und Albert Geschäftsführer der TT-GmbH. Ochsenhausen war meistens die Nummer zwei in Deutschland hinter Düsseldorf und Bad Königshofen stetig auf dem aufsteigenden Ast.

Dann verließen mit Hugo Calderano und Simon Gauzy die zwei stärksten „Ochsen“ den Stall. Den Grabfeldern stehen Kilian Ort, Jin Ueda und Martin Allegro nicht mehr zur Verfügung. Beiden wurden Probleme prophezeit. Man müsse froh sein, mit dem Abstieg nichts zu tun zu bekommen. Nach acht Spieltagen stimmt kaum die Hälfte der Prognosen. Ochsenhausen hat die letzten drei Spiele gegen Teams gewonnen, gegen die der TSV verloren hat: gegen Bad Homburg, in Mühlhausen und in Fulda, ist jetzt Fünfter, punktgleich (je 10:6) mit dem Vierten Bergneustadt und dem Dritten Saarbrücken.

Die Königshöfer hängen allein auf dem letzten Platz. Die Tabelle lügt nicht: Die wenigsten Punkte, die wenigsten Spielgewinne, zwei Punkte hinter Grenzau, vier hinter Bad Homburg. Gegen beide wurde 1:3 verloren. 2:14 Punkte. Kein einziges Mal schaffte es der Club mit der in den letzten zwei Jahren stärksten Doppel-Bilanz ins Schlussdoppel. Von Spiel zu Spiel verspürt man, ob man will oder nicht, mehr Druck. Die Lockerheit der letzten Jahre scheint dahin. Die engen Sätze, besonders die mit Verlängerung, gehen überwiegend verloren.

Trotzdem stimmt die Stimmung im Team und drumherum. Nach der Heimniederlage gegen Mühlhausen ging man nicht gleich auseinander, nach Düsseldorf, Wien und Kroatien, sondern nach Ipthausen. Bei einem Sponsor feierte man gemeinsam, auch mit einigen Fans, in Filip Zeljkos 29. Geburtstag hinein. Sogar Jin Ueda aus Japan, zwei Jahre im TSV-Trikot, war mit dabei. Er ist Individual-Trainer des stärksten Ochsenhauseners Shunsuke Togami. Basti Stegers Vater Hans spielte auf der „Ziach“, der Steirischen Harmonika.

Was man bestimmt nicht machte: die Aufstellung für das nächste Spiel in Ochsenhausen. Die aktuelle Form der „Ochsen“ ist herausragend. Selbst wenn es stimmen sollte, dass Togami (7:0-Bilanz, WR-20.) auf WTT-Tour unterwegs ist, macht das die Aufgabe der Königshöfer nicht leichter. Die Erlebnisse von Grenzau lassen grüßen. Der Rumäne Iulian Chirita (6:4) und der Österreicher ukrainischer Abstammung Andreas Levenko (3:3) waren bisher erfolgreicher als alle vier TSV´ler. Und der Portugiese Tiago Abiodun (1:5) machte in Mühlhausen eine gute Figur. Einen deutschen Spieler hatten die TTF (Tischtennisfreunde) trotz ihrer TT-Akademie mit Internat für Nachwuchskräfte seit Jahr und Tag nicht mehr im Aufgebot.

Über Itagakis Aufstellung kann nur spekuliert werden. Zeljko, einziger Sieger von Bad Homburg, hat gegen Mühlhausen beide Einzel verloren. Habesohn hat noch nicht wirklich überzeugt, Bertelsmeier zuletzt pausiert und Steger gegen Mengel ein deutliches Signal gesandt.

Rudi Dümpert für www.mainfranken.news

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