SCHWEINFURTER MAINBOGEN – Alle Bürgermeister und Gemeinderäte der sechs Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens (Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein, Schwebheim und Sennfeld) waren geladen, um in der Kulturhalle Grafenrheinfeld in einer interkommunalen Gemeinderatssitzung den Abschlussevaluierungsbericht zu erhalten und über die künftige ILE zu entscheiden.
Nach entsprechenden Vorbemerkungen durch den ILE-Sprecher Dr. Volker Karb stellte Gertraud Kokula vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken sich, den bisherigen Verlauf des ILEK von 2012 bis heute und noch laufende oder bereits abgeschlossene Projekte vor. Dabei betonte sie die Freiwilligkeit als wesentliche Voraussetzung der Kooperation.
In Bayern existieren aktuell 131 ILE-Regionen mit mehr als 940 Kommunen, wobei Unterfranken mit 32 ILE-Regionen die stärkste Beteiligung zeigt. Mit der Azubi-Talentschmiede, dem gemeinsamen Standesamt und der gemeindeübergreifenden Kooperation bei Kräuter-Kraut und Rüben 2.0 zeigte sie erfolgreiche Umsetzungen auf.
Neben dem Schweinfurter Mainbogen laufen die ILE Schweinfurter Oberland, Oberes Werntal, Mainschleife Plus und WeinPanorama Steigerwald im Landkreis Schweinfurt.
Als Ergebnis eines zweitägigen Seminars der sechs Bürgermeister im April 2025 in Klosterlangheim wurde beschlossen, nach Möglichkeit mit weniger aber konkreten Projekten aus den acht Handlungsfeldern in ein neues ILEK 2027-2033 zu starten, wenn die sechs Ratsgremien zustimmen.
Danach bot Regionalmanagerin Ursula Weidinger den Evaluierungsbericht 2022-2026. Einige Aspekte: Die Selbstversorgung mit elektrischer Energie liegt in Schwebheim bei 52,8 und in Röthlein bei 47,4 %. Die ursprünglich prognostizierte Bevölkerungswanderung von – 7 % konnte auf einen Wert von -2,5 bis + 2,5 % verändert werden.
Alle sechs Gemeinden bemühen sich um eine Verbesserung der Digitalisierung, vier haben bereits eine BürgerApp, die anderen beiden bereiten sie gerade vor. Der Zensus von 2022 ergab 13.307 Wohngebäude, nur 645 Leerstände und eine durchschnittliche Wohnfläche von 107 Quadratmetern. Regionale Anbieter werden unterstützt, das Fahrradnetz wurde ausgebaut, in die örtlichen Schulen wurde investiert, der ÖPNV wurde zeitgerechter.
Insgesamt wurden seit 2020 637.000 Euro in die Maßnahmen investiert, wobei die einzelne Gemeinde im Durchschnitt 14.300 Euro pro Jahr investiert hat, also 71.500 Euro für fünf Jahre. Fließen die Fördermittel des Bundes und aus Bayern wie angesetzt, so belaufen sich diese auf 637.000 Euro, wobei ein beachtlicher Teil bereits an Vereine und Institutionen im Rahmen des Regionalbudgets geflossen ist.
Nach den beiden Vorträgen diskutierten die sechs Ratsgremien intern und kamen allesamt zu dem Beschluss, der Empfehlung der Bürgermeister zu folgen und ein neues ILEK anzugehen. Versammlungsleiter Dr. Volker Karb bedankte sich bei den beiden Referentinnen, den Versammlungsteilnehmer/inne/n und dem Hausherrn.
Auf dem Gruppenbild: Nach dem erfolgreichen einstimmigen Fortsetzungsbeschluss für ein neues Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept verabschiedeten sie die Mitglieder der sechs Gemeinderatsgremien: (von links) Oliver Schulze (Sennfeld), Artur Kloß (Grettstadt), Christian Keller (Grafenrheinfeld), Gertraud Kokula (ALE Unterfranken), Volker Karb (Schwebheim), Ursula Weidinger (Mainbogen), Martin Weth (Röthlein) und Manuel Kneuer (Gochsheim).




