Drei Jahre Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft: Innovationsnetzwerk transform.RMF

Drei Jahre Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft: Innovationsnetzwerk transform.RMF

KITZINGEN – Drei Jahre transform.RMF – drei Jahre Netzwerken: Zu diesem Anlass hat der zweite Transformationsdialog des Innovationsnetzwerks transform.RMF stattgefunden.

Transform.RMF ist eine Initiative der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) und der Region Mainfranken GmbH mit dem Ziel, den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern sowie kleine und mittelständische Unternehmen der Region zu vernetzen. Bettina Gardenne, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, und Prof. Dr.-Ing. Volker Bräutigam, Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der THWS, moderierten den Abend im Kitzinger Richthofen Circle, zu dem alle Interessierten eingeladen waren. Landrätin Tamara Bischof begrüßte die Anwesenden.

Impulsvorträge gaben Andreas Katzer von Aka Excellence und Otto Behrend, Mitgründer der auf Elektroautobatterien-Reparatur spezialisierten EV Clinic Berlin. Andreas Katzer, ehemaliger Vorstand Automotive und Zukunftsforscher, referierte zu „Nichts geschieht ohne Grund“ über Exzellenz und Wettbewerbsfähigkeit im Unternehmen. Er erinnerte an Stärken und postulierte, dass Veränderung und Verbesserung ein gutes Fundament an verschwendungsarmen Prozessen benötige. Noch wichtiger sei es, Mitarbeitende auf Augenhöhe einzubinden und Potenziale zu nutzen, sowie sich selbst immer zu hinterfragen – so könne Exzellenz erreicht werden. Andreas Katzer sprach von unterschiedlichen Zukunftsvisionen für den Standort Deutschland und reflektierte dazu auch verschiedene Ausprägungen und Chancen, wie „Designed in Germany and Made in the World“, „Europäische Regional Industrie“ oder „Local for Local.“ Er beleuchtete, warum alles aus einem Grund passiere und wie Unternehmen aus zahlreichen Teilen ein dynamisches System formen können und erklärte, dass es eine klare Strategie zur Entwicklung von Lösungen sowie ein inspirierendes Zukunftsbild benötige. Mit kluger Vorausschau und Leadership als Schlüsselfaktoren könne eine Unternehmenskultur entstehen, der Menschen gerne folgen.

Otto Behrend informierte die Teilnehmenden darüber, wie Batterieinstandsetzung bei Elektroautos am besten funktionieren kann. In seinem Vortrag demonstrierte er praxisnah, wie die Reparatur und Wiederverwendung von Elektrofahrzeugbatterien und Antriebskomponenten innovative Pfade für nachhaltige Mobilität aufzeigten. Schulungsinitiativen und Kooperationen könnten hierfür das erforderliche Know-how vermitteln.

Im Anschluss gab das Team von transform.RMF – Prof. Dr.-Ing. Bräutigam, Bettina Gardenne, Christoph Cusumano, Thorsten Schmutz, Dorothea Moquete, Fabienne Riesel, Ilija Vrdoljak, Florian Wittmeier und Kirill Skachkov – einen Rückblick der vergangenen drei Jahre in einer Bilderserie „3 Jahre transform.RMF“.

Regionale Start-ups und innovative Unternehmen stellen ihre Ideen vor

Jeweils drei Minuten lang stellten sich innovative Start-ups aus der Region vor:

Maximilian Rosilius, LIBREO GmbH
Jacob Munke, jarm.ai GmbH
Thomas Kürschner, vision4quality
THWS-Alumna Lisa Wolf, Wolf Engineering GmbH
Sven Krauß und Marco Ziegler, Streamingkeller

Maximilian Rosilius zeigte anhand von LIBREO GmbH, warum erfolgreiche E-Mobilität mehr sei, als nur ein E-Auto zu fahren: sie beginne mit einer E-Motionswende. Er erklärte, wie Unternehmen durch smarte Ladeinfrastruktur, steuerfreie Benefits und nachhaltiges Energiemanagement Kosten senken, Mitarbeiter an sich binden und echte Wettbewerbsvorteile schaffen können.

Das junge Start-up jarm.ai GmbH aus Schweinfurt setzt den Fokus darauf, humanoide Roboter zu bauen. In seinem Pitch stelle Jacob Munke die Vision des Unternehmens vor: neue Formen der Mensch-Maschinen-Interaktion mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) zu ermöglichen. Das Team entwickle derzeit erste Prototypen und bereite das wirtschaftliche sowie technische Wachstum des Unternehmens vor.

Thomas Kürschner stellte das Start-up vision4quality vor, welches kamerabasierte Werkführungs- und Automated Optical Inspection (AOI)-Systeme entwickelt. Dabei mache der Einsatz von KI den Prüfprozess vielseitiger, skalierbarer und effizienter. Dank der No-Code-Philosophie seien Systeme intuitiv und einfacher nutzbar. Diese Philosophie zielt darauf ab, auch ohne Programmierkenntnisse die Softwareentwicklung zu beschleunigen.

Lisa Wolf, ehemalige THWS-Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, stellte die Ingenieurdienstleistungen von Wolf Engineering GmbH und die innovative Idee, neues Material zu entwickeln, vor. Das Unternehmen versteht sich als Dienstleister in Sachen 3D-Druck, bietet Lösungen und Services in den Bereichen Maschinenbau und technische Entwicklung an. Dies umfasst die Konstruktion von Anlagen und Maschinen, Produktentwicklung und technische Beratung.

Von der Idee über die Beratung bis zur technischen Umsetzung bekommen Interessenten bei dem jungen Start-up Streamingkeller alles aus einer Hand. Sven Krauß und Marco Ziegler berichteten davon, wie sie aus einem einfachen Keller auf über 120 m² ein voll ausgestattetes Videostudio geschaffen haben – mit allem, was es für professionelle Aufzeichnungen, Livestreams und digitale Formate aller Art braucht.

Verleihung der Transformationsawards

Zur Würdigung besonderen Engagements vergaben Bettina Gardenne und Prof. Dr.-Ing. Bräutigam Transformationsawards in den Kategorien Unternehmen und Einzelpersonen. Prof. Dr.-Ing. Bräutigam honorierte die wertvolle Partnerschaft zwischen transform.RMF und MÜNCH GmbH, ein seit 80 Jahren bestehendes Metallverarbeitungsunternehmen aus Karlstadt. Die Geschäftsführer Markus und Stephan Petershofen nahmen den Award entgegen. „Die MÜNCH GmbH ist ein Paradebeispiel dafür, wie Leadership funktioniert, indem sie Zusammenarbeit und Wissensvernetzung fördert“, so Prof. Dr.-Ing. Bräutigam. „In drei Jahren transform.RMF erleben wir das Unternehmen als sehr wertvollen Partner mit engagierten Mitarbeitenden, die offen für Innovationen sind und die Region Mainfranken mitgestalten.“

Bettina Gardenne überreichte den Transformationsaward der Kategorie Einzelperson an Ulrich Ludmann, Geschäftsführer von Kakadu Labs, ein auf Maschinenbau und E-Commerce spezialisiertes Start-up. Es entwickelt maßgeschneiderte, mechatronische Systeme für Industrie- und Geschäftsprozesse – vom Sensor über Edge-Computing bis zur Cloud- und Big-Data-Plattform. Edge-Computing bedeutet zentrale Datenverarbeitung, wodurch Effizienz gesteigert werden kann. „Ulrich Ludmann hat gezeigt, dass er Projekte aktiv unterstützt und initiiert. Durch seine Beratungen schafft er Möglichkeiten zur Netzwerkknüpfung, worüber wir uns sehr freuen“, so Bettina Gardenne.

Marktplatz und Vernetzung

Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Marktplatz, wo sich die Teilnehmenden an den Infoständen der Start-ups über die jeweiligen Firmen informieren und Kontakte knüpfen konnten. Außerdem stellte das Team von transform.RMF ihre mobilen Demonstratoren aus. „Um den Transformationsprozess aktiv mitzugestalten und die Region als Industriestandort nachhaltig zu stärken, ist die Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen von zentraler Bedeutung“, so Prof. Dr.-Ing. Bräutigam. „Veranstaltungen wie diese zeigten, wie Vernetzung gelingen kann.“

Auf den Fotos:

Das Team von transform.RMF bei dem zweiten Transformationsdialog im Kitzinger Richthofen Circle (Foto: THWS/Anne Speda)

Bettina Gardenne, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH (li.), und Prof. Dr.-Ing. Volker Bräutigam (re.), überreichen die Transformationsawards an die MÜNCH GmbH, vertreten von Markus und Stephan Petershofen (2. und 3. v. li.) sowie Ulrich Ludmann von Kakadu Labs (2. v. re.) (Foto: THWS/Anne Speda)

Am Ende des zweiten Transformationsdialogs kamen Unternehmerinnen und Unternehmer mit anderen Teilnehmenden ins Gespräch (Foto: THWS/Florian Wittmeier)

Der Marktplatz mit den Infoständen der Start-ups und den mobilen Demonstratoren von transform.RMF bot Gelegenheit zum Austauschen und Netzwerken (Foto: THWS/Anne Speda)

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