SCHWEINFURT – Es war das Jahr 1900, als im damaligen Herzogs-Bräu im Zürch bei einem Frühschoppen 12 engagierte Stammtischbrüder den Grundstein für den heutigen Bürgerverein Gemeinde Zürch Schweinfurt 1900 e.V. legten.
Ein guter Grund für die Zürcher Gemee 125 Jahre später das Jubiläum mit Mitgliedern, Wegbegleitern, Delegationen der anderen Schweinfurter Bürgervereine, Freunden und Unterstützern des Bürgervereins zu feiern. Und was könnte hierzu besser passen als dies bei einer Original Schweinfurter Schlachtschüssel zu würdigen. So trafen sich die 125 geladenen Gäste im Zürch, um mit Umzug bei Blasmusik von der St. Salvator Kirche zur nahe gelegenen Festlokalität – dem Alten Eichamt -einzuziehen.
Dort startete nahtlos der Festakt mit Sektempfang und dem offiziellen Teil. Nach Bieranstich durch die zahlreich anwesenden Oberbürgermeisterkandidaten – „damit die schon mal üben können“ – eröffnete der Stadtteilsbürgermeister der Zürcher Gemee Chris Payr die Festreden mit einem Rückblick auf die Grundsteine des Vereins, aber vor allem einem Plädoyer für Zusammenhalt und gelebte Nachbarschaft in den Schweinfurter Bürgervereinen.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé griff in seiner Rede das Wort „Bürger“ auf und verdeutlichte wie wichtig das ehrenamtliche Engagement für die Gesellschaft und das Leben in Schweinfurt ist. Nach geschichtlicher Aufarbeitung der 125 Jahre durch Ernst Petersen, den stellvertretenden Vorsitzenden des Historischen Vereins Scheinfurt und abschließenden Grußworten aus der Landespolitik durch Landtagsabgeordnete Martina Gießübel ging es in den geselligen Teil mit Original Schweinfurter Schlachtschüssel über.
Das Team des Alten Eichamt hat hier beste Arbeit geleistet, so dass die vom darin mehr als erfahrenen Metzgermeister Ansgar Zänglein zelebrierte Schlachtschüssel, sich als kurzweiliger und für alle anwesenden Festgäste wirklich runder Jubiläumshöhepunkt erwiesen hat.
Die Schweinfurter Schlachtschüssel – seit etwa zwei Jahren auch immaterielles Kulturerbe Bayerns – ist wohl auch die bestgeeignete Art das Jubiläum der traditionellen Zürcher Gemee zu feiern, ist Ihr Ursprung im Jahre 1840 doch nochmals 60 Jahre älter als die Geburtsstunde des Bürgervereins und hat sie die Schweinfurter Bürgervereine viele Jahre gesellig begleitet.
„Wir waren von der hohen Teilnehmeranzahl, dem großartigen Miteinander und der guten Stimmung bei unseren Festgästen und Mitgliedern schwer begeistert“, zieht der Vereinsvorsitzende Payr, der im Nachgang viel Lob für sein Team entgegennehmen durfte, Resümee. Da hat nicht einmal das regnerische Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht – auch wenn man statt Secco beim Sektempfang schon fast lieber hätte Glühwein ausschenken sollen. Aber bekanntlich gilt ja auch für die Stadtteilskirchweihen und das Zürcher Weinfest – es ist nie eine Frage des Wetters, sondern nur eine Frage der Kleidung.
Ein toller Jubiläumstag fand so sein Ende und bei vielen der Anwesenden ist der Wunsch entstanden, dies doch häufiger zu wiederholen. Eine – auch wenn sicherlich nicht die nächste – Gelegenheit gibt es natürlich wieder im nächsten Jahr. Wie immer am letzten Wochenende des Junis ist es dann wieder soweit und die Zürcher Kirchweih lädt in die idyllischen Gassen des ältesten Stadtteils zum Verweilen und Feiern ein – nächstes Jahr vom 27. bis 29.06.
Auf den Fotos:
Ein Teil der Festgemeinde bereitet sich im Zürch auf den Umzug zum Alten Eichamt vor.
Bildnachweis: Klaus Skrzybski (Bürgerverein Gemeinde Zürch)
Vorstand der Zürcher Gemee mit OB und Vorsitzenden der anderen Schweinfurter Bürgervereine
Bildnachweis: Klaus Skrzybski (Bürgerverein Gemeinde Zürch)


