Was für ein verrücktes zweites Drittel!: Die Mighty Dogs bleiben nach einem 8:7-Sieg Tabellenführer

Was für ein verrücktes zweites Drittel!: Die Mighty Dogs bleiben nach einem 8:7-Sieg Tabellenführer

SCHWEINFURT – Was war denn das schon wieder für ein völlig verrücktes Eishockey-Spiel, das die fast 1100 zahlenden Zuschauer im Icedome vom alten und neuen Tabellenführer der Bayernliga geboten bekamen?! Die Mighty Dogs siegten wieder – diesmal aufgrund des zweiten Drittels, durch das sie neun Tage zuvor gegen Dingolfing erstmals verloren.

Diesmal kassierten die Schweinfurter drei der ersten vier Tore des Abend und die finalen drei Gegentreffer zu schon vorgerückterer Stunde. Der Gegner aus Waldkraiburg netzte im besagten Mittelabschnitt auch noch vier Mal ein. Wie kann man da ein Spiel gewinnen?

Indem die Hausherren halt auch „nur“ ein Tor in den finalen 20 Minuten kassierten und das zweite Drittel eben sensationell mit 7:4 gewannen. Binnen rund elfeinhalb Minuten ließen es die Schweinfurter da eben sieben Mal klingeln. Als es nach 37 Minuten 8:4 stand, schien der Sieg eingetütet. Doch der Gegner schlug zurück und hatte nach dem 8:7 noch über elf Minuten Zeit für den Ausgleich, der aber nicht viel.

Nach 40 Minuten und sechs Gegentoren wechselten die Coaches den Golia: Leon Pöhlmann kam für Benedict Roßberg. Bei Waldkraiburg rückte schon nach dem 6:4 und nach 31 Minuten Daniel Hentner für Maximilian Englbrecht ins Gehäuse.

Andris Dzerins von den Löwen aus Oberbayern war mit fünf Scorerpunkten der beste Spieler des Abends. Matchwinner aber wurden zwei Akteure der Mighty Dogs, die ansonsten eher seltener im Mittelpunkt stehen: Kevin Adam (auf dem Bild) mit einem Tor und gleich drei Vorlagen, Georg Pinsack mit zwei Treffern und einem Assist. Sensationell!

Die Schweinfurter bleiben Erster, auch wenn Hauptrivale Königsbrunn ebenso knapp mit 6:5 in Miesbach gewann und dort sogar einen 1:4-Rückstand noch drehte.

Weiter geht´s kommenden Freitag im Icedome, wo ab 20 Uhr der attraktive HC Landsberg gastiert, 6:1-Sieger am Sonntag in Grafing beim EHC Klostersee. Kommenden Sonntag steht dann in Königsbrunn gegen Schweinfurt das Gipfeltreffen an.

Bemerkenswert an der Tabelle: Die Mighty Dogs haben bereits acht Punkte Vorsprung auf Platz fünf und aktuell Kempten. Bezüglich der Qualifikation zu den Play-Offs und dort möglichst Heimrecht in der ersten Runde ist das fast genauso wichtig wie die Tabellenführung.

In der Landesliga verloren die Haßfurt Hawks erstmals – fast sogar zweistellig beim 5:9 in Pegnitz an frischer Luft.

Eishockey, Bayernliga: ERV Schweinfurt Mighty Dogs – EHC Waldkraiburg Löwen: 8:7 (1:2, 7:4, 0:1)

Tore für Schweinfurt: Georg Pinsack (2), Tomas Cermak, Petr Pohl, Ilya Zheltakov, Josef Dana, Kevin Adam, Pavel Bares
Assists: Dzerods Alksnis (3), Adam (3), Zheltakov (2), Pohl (2), Alexander Asmus, Lukas Krumpe, Kevin Heckenberger, Cermak. Bares, Pinsack
Strafminuten: Schweinfurt 4, Waldkraiburg 6
Zuschauer: 1084

Und hier ist noch der offizielle Bericht der Mighty Dogs:

Torfestival im Icedome: Mighty Dogs zähmen Löwen aus Waldkraiburg

Nach dem überzeugenden 7:2-Auswärtserfolg in Geretsried war die Marschrichtung für das Heimspiel gegen den EHC Waldkraiburg klar: Tabellenführung verteidigen! Den über 1000 Zuschauern im Icedome wurde dabei ein wahres Torfestival geboten. Nach insgesamt 15 Treffern auf beiden Seiten gingen die Mighty Dogs in einem engen und mitreißenden Spiel als Sieger vom Eis und behielten die Punkte verdient in Schweinfurt. Unterstützt wurde der ERV erneut durch die Förderlizenzspieler aus Selb: Samuel Keck, Samuel Lassan und Korbinian Salzhuber.

Die Mighty Dogs starteten wie gewohnt furios und setzten die Gäste früh unter Druck. Waldkraiburg kam in der Anfangsphase kaum zur Entfaltung, und so gehörte auch der erste Treffer den Schweinfurtern: Kevin Adam schoss aufs Tor, Englbrecht konnte nur mit dem Blocker abwehren – Ilya Zheltakov reagierte blitzschnell, brachte die Scheibe vors Tor, wo Georg Pinsack goldrichtig stand und zum 1:0 abfälschte. Die Löwen antworteten jedoch umgehend: Nachdem Lukas Krumpe den hohen Puck knapp verfehlte, schnappte sich Ruß den Puck und überwand Roßberg zum Ausgleich. Im anschließenden Powerplay leistete sich Pohl an der blauen Linie einen Fehler, den Leon Decker eiskalt bestrafte und Waldkraiburg mit 1:2 in Führung brachte.

Der zweite Abschnitt begann denkbar ungünstig für die Gastgeber: Nur 39 Sekunden nach Wiederanpfiff traf erneut Decker – sein abgefälschter Schuss segelte unglücklich über Roßberg hinweg zum 1:3 ins Netz. Doch was danach folgte, war pure Offensiv-Power der Mighty Dogs. Innerhalb von nur fünf Minuten drehten sie die Partie mit fünf Treffern – unterbrochen lediglich von einem Gegentor. Den Auftakt machte Pohl, der nach Zuspiel von Cermak seinen Fehler aus dem ersten Drittel ausbügelte. Kurz darauf glich Pavel Bares zum 3:3 aus. Noch während der Treffer angesagt wurde, brachte Max Cejka die Löwen erneut in Front, doch Schweinfurt antwortete postwendend: Pinsack mit seinem zweiten Tor, gefolgt von Treffern durch Cermak und Josef Dana, katapultierten den ERV mit 6:4 in Führung. Auch der eingewechselte Waldkraiburger Torhüter Hentner konnte den Lauf der Hausherren nicht stoppen – Zheltakov und Adam erhöhten auf 8:4. Waldkraiburg gab sich jedoch nicht geschlagen und verkürzte noch vor der Pause auf 8:6.

Im Schlussdrittel wurde es dann richtig spannend. Leon Pöhlmann ersetzte Roßberg im Schweinfurter Tor, und es entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch, in dem sich zunächst keine Mannschaft mehr durchsetzen konnte. Nach rund zehn Minuten trafen die Gäste erneut und stellten auf 8:7 – plötzlich war wieder alles offen. Die Löwen drückten, doch die Schweinfurter Defensive hielt stand. Auch der sechste Feldspieler in den letzten 30 Sekunden brachte nichts mehr ein, sodass die Mighty Dogs am Ende einen hart erkämpften, aber verdienten Sieg feiern konnten.

Mit diesem Erfolg verteidigte die junge Mannschaft der Mighty Dogs ihre Tabellenführung und bewies einmal mehr ihre Offensivstärke, aber auch Nervenstärke in engen Situationen.

Das nächste Heimspiel findet am kommenden Freitag, den 14. November 2025, um 20 Uhr statt, wenn die Riverkings vom HC Landsberg im Icedome zu Gast sind. Zwei Tage später steht das Spitzenspiel der Bayernliga beim EHC Königsbrunn an. Das kommende Wochenende verspricht eine Menge Spannung und viel sehenswertes Eishockey – also am besten gleich in den Kalender eintragen!

STATISTIK:

Tore:
Stand Zeit Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
1:0 09:03 ERVS Pinsack G. Zheltakov I. Adam K.
1:1 10:38 EHCW Ruß L. Rosenkranz B. Cejka M.
1:2 16:13 EHCW Decker L. (4-5)
1:3 20:39 EHCW Decker L. Dzerins A.
2:3 25:17 ERVS Pohl P. Cermak T. Alksnis D.
3:3 26:54 ERVS Bares P. Adam K. Alksnis D.
3:4 27:08 EHCW Cejka M. Dzerins A. Decker L.
4:4 28:25 ERVS Pinsack G. Bares P. Adam K.
5:4 29:18 ERVS Cermak T. Pohl P. Zheltakov I.
6:4 30:40 ERVS Dana J. Asmus A. Heckenberger K.
7:4 35:01 ERVS Zheltakov I. Pohl P. Alksnis D.
8:4 37:01 ERVS Adam K. Pinsack G. Krumpe L.
8:5 37:36 EHCW Dzerins A. (5-4) Vogl N. Hora D.
8:6 39:34 EHCW Lode P. (4-5) Dzerins A. Lode F.
8:7 48:43 EHCW Decker L. Dzerins A. Kokeš M.

Strafen: Schweinfurt 4 Min // Waldkraiburg 6 Min

Zuschauer: 1084 + 217 auf SpradeTV

Highlights: https://www.thefan.fm/details/14756/

Pressekonferenz: https://www.thefan.fm/details/14755/

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