SCHWEINFURT – Mitte Oktober fand dieses Jahr die Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit statt – mit gesunden Snacks, Workshops und einem Bewegungsparcours für die Unterstufe. Anders als in vorherigen Jahren wurde diesmal aber zusätzlich am Montag der erste Bayerische Präventionstag begangen.
Im Rahmen dieser Veranstaltung kamen die bayerische Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach, Kultusministerin Anna Stolz sowie die Ski-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg ans AvH und stellten der Presse und den anwesenden Gästen das Konzept des Präventionstages vor.
Der Bayerische Präventionstag ist die erste sichtbare Maßnahme des Anfang Oktober von Ministerin Gerlach vorgestellten Masterplans Prävention für Bayern. Er soll künftig jedes Jahr stattfinden und auf die Themen Gesundheit, Nachhaltigkeit und Prävention – also Krankheitsvorbeuge – aufmerksam machen. Des Weiteren bildet er den Auftakt zur schon länger jährlich stattfindenden Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit, bei der Schulen zu einem bestimmten Thema, dieses Jahr „BalanceAkt“, selbstständig kreative Aktionen und Ideen anbieten sollen. Am AvH wurden unter anderem im Schülercafé gesunde Snacks verkauft oder gegrillte Leckereien angeboten.
Für die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe gab es diesmal noch eine ganz besondere Aktion: einen Bewegungsparcours auf den Sportplätzen. Bei diesem handelt es sich um die Roadshow „fit & aktiv“, die 2016 von der ehemaligen professionellen Skiläuferin und Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg gegründet wurde. Dort konnten die Schülerinnen und Schüler der fünften, sechsten und siebten Jahrgangsstufe spielerisch mehr zu den Themen Bewegung, Ernährung, Entspannung, Vorsorge und Selbstwirksamkeit lernen. Die Idee hinter ihrem Projekt begründete Viktoria Rebensburg so: „Als Sportlerin habe ich gelernt, wie wichtig Gesundheit ist. Ohne die eigene Gesundheit ist eigentlich alles nichts wert.“ So habe sie nun eine Möglichkeit gefunden, diese Erfahrungen an Kinder und Jugendliche weiterzugeben.
Auch der Aspekt der psychischen Gesundheit und Widerstandsfähigkeit ist wichtig, wie Kultusministerin Anna Stolz in ihrer Rede betonte. Um dies zu verdeutlichen, zitierte sie Pippi Langstrumpf: „Der Wind wird stärker, aber das macht nichts – ich auch.“
Interview mit Judith Gerlach
Im Anschluss an den offiziellen Empfang zum Präventionstag konnte die Schülerzeitung ein kurzes Interview mit der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach führen.
Frau Gerlach, Sie sind erstmalig im Rahmen des Präventionstages hier am AvH. Was ist Ihr erster Eindruck als Staatsministerin für Gesundheit?
Gerlach: Dieses Gymnasium ist mit Sicherheit einer der Leuchttürme der Prävention für Kinder- und Jugendliche in Bayern. Schon länger beschäftigt man sich hier intensiv mit diesen Themen. Der Bayerische Präventionstag macht solche Aktionen noch einmal sichtbarer und unterstützt, was alles schon stattfindet.
Sie haben in Ihrer Rede schon den sogenannten Masterplan Prävention angesprochen. Was bedeutet das für die Schülerinnen und Schüler? Was verändert sich?
Gerlach: Der Masterplan beinhaltet zum einen den heute erstmals stattfindenden Präventionstag. Außerdem wird es für kleinere Kinder ein Kinderbuch geben, das sich mit gesundem Verhalten, also gesunder Ernährung, Bewegung und ähnlichen Themen beschäftigt. Außerdem werden wir einen Speiseplan-Check an Schulen anbieten, bei dem die Schulen ihr Mensa-Essen auf Qualität, Nachhaltigkeit und Gesundheit überprüfen lassen können. Ich will, dass jeder die Chancen sieht und erlebt, die Prävention und Gesundheitsförderung eröffnen.
Gibt es abschließend noch einen Tipp zum Thema Gesundheit oder Prävention, den Sie der Schulfamilie auf den Weg geben wollen?
Gerlach: Ich würde mir wünschen, dass wir beim Thema Gesundheit die Hürden nicht zu hoch setzen. Man braucht für eine Bewegungspause gar keine 45 Minuten – es muss ja immer noch Unterricht gemacht werden. Es reicht schon, sich vor der nächsten Stunde zwei bis drei Minuten Zeit zu nehmen, um sich einfach mal zu dehnen, zu strecken oder Atemübungen zu machen – dadurch hat man für die nächste Unterrichtsstunde gleich mehr Energie. So mache ich das selbst zwischen zwei Terminen gerne. Das hilft mir, mich wieder voll auf das nächste Gespräch zu konzentrieren.
Text: Frederic Tanke
Fotos: StMGP


