„Gewalt kommt nicht in die Tüte!“: Eine Brottüte, die auf regionale Unterstützungsangebote bei häuslicher Gewalt aufmerksam macht

„Gewalt kommt nicht in die Tüte!“: Eine Brottüte, die auf regionale Unterstützungsangebote bei häuslicher Gewalt aufmerksam macht
Foto: Claudia Lother

WÜRZBURG – Wer dieser Tage in einer Bäckereifiliale von Brandstetter, Hanselmann, Schiffer, Köhlers Vollkornbäckerei, das Brothaus oder in der Kantine im Rathaus einkauft, erhält sein Backwerk in einer Papiertüte, die Menschen regionale Unterstützungsangebote bietet, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.

25.000 Tüten mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ wurden von der Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg, dem Frauenhaus der AWO, Wildwasser Würzburg e.V., dem Frauenhaus des SkF, dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) und der Arbeitsgemeinschaft Würzburger Frauen und Frauenorganisationen (AWF) an die Bäckereien übergeben. Ausgegeben werden diese in allen Filialen, solange der Vorrat reicht.

Oberbürgermeister Martin Heilig unterstützt die Aktion: „Häusliche Gewalt ist ein massives Problem. Niederschwellig und diskret auf lokale Hilfsangebote hinzuweisen, das ist die Stärke der Aktion ‚Gewalt kommt nicht in die Tüte!‘“, dankt er den Initiatorinnen und Initiatoren und den beteiligten Bäckereien. „Sie setzen ein Zeichen dafür, dass Gewalt in unserer Gesellschaft keinen Platz hat.“ Die Aktion ist zugleich ein Aufruf, Belästigung nicht zu dulden, sich und Betroffenen Hilfe zu holen und Unterstützung anzubieten. Auf der Rückseite der Tüte sind die bundesweite Hilfetelefonnummer, eine Statistik über Zahlen Betroffener, die Aussage „Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben ohne Gewalt“ in 14 Sprachen und die regionalen Unterstützungsangebote aufgedruckt. Die Aktion in Würzburg wird auch dieses Mal organisiert von der Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg,

Der Hintergrund ist erschreckend: Neue Zahlen des BKA zeigen, dass alle zwei Minuten in Deutschland ein Mensch Opfer häuslicher Gewalt wird, fast 80 Prozent sind Frauen. Häusliche und sexualisierte Gewalt kommt in allen Nationen, Bevölkerungsschichten und Altersgruppen vor. Wie hoch die Dunkelziffer ist, ist fraglich.

Kontakt:

Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg, Marktplatz 9, 97070 Würzburg, Tel.: 0931/37 – 3568; Instagram: gleichstellung_wue; Mail: gleichstellungsstelle@stadt.wuerzburg.de

Beratungsangebote für Frauen in Würzburg:

Frauennotruf bei Wildwasser Würzburg e.V., Tel. 0931/13287

Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Unterfranken e.V., Tel. 0931/619810

Frauenhaus im SkF, Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Würzburg, Tel. 0931/4500777

Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen, Tel. 116 016

Beratungsangebote für Männer:

Beratungsstelle Häusliche Gewalt gegen Männer, ISKA Nürnberg, Tel. 0151/72 10 03 15

Wohnung für von häuslicher Gewalt betroffene Männer, Caritas Nürnberg, Tel. 0911/235 42 35

Information und Unterstützung durch die Polizei:

Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer, Polizeipräsidium Unterfranken, Tel. 0931/4571074

in akuter Notsituation: Polizeinotruf 110

Auf dem Foto: Hintere Reihe v.li: Christian Englert (Bäckerei Brandstetter), Ernst Köhler (Köhlers Vollkornbäckerei). 2. R.v.hi, v.li: Freya Altenhöner (Arbeitsgemeinschaft Würzburger Frauen und Frauenorganisationen), Theresa Jörg (Leiterin SkF Frauenhaus), Brita Richl (Leiterin AWO Frauenhaus). Vorne v.li: Oberbürgermeister Martin Heilig, Katja Will (Das Brothaus), Renate Schüßlbauer (Wildwasser Würzburg e.V.), Daniela Autering (Gleichstellungsstelle Stadt Würzburg).

Auf dem Foto fehlen: Elke Siebenlist (Bäckerei Hanselmann), Guido Keupp (Kantine der Stadt Würzburg), Burkhard Schiffer (Bäckerei Schiffer) und Adelgunde Wolpert (KDFB).
Foto: Claudia Lother

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