IHK-Umfrage: Elternzeitrückkehrer sind entscheidend für die betriebliche Fachkräftegewinnung

IHK-Umfrage: Elternzeitrückkehrer sind entscheidend für die betriebliche Fachkräftegewinnung
Foto: ChatGPT / künstliche Intelligenz

MAINFRANKEN – Die IHK Würzburg-Schweinfurt hat die Ergebnisse ihrer Umfrage zur Nutzung von Fachkräftepotenzialen nach der Elternzeit veröffentlicht.

86 Prozent der befragten Firmen sehen in flexiblen Arbeitszeiten eine wichtige Maßnahme, um die Rückkehr erfolgreich zu gestalten. Familienfreundliche Strukturen und Angebote werden von 43 Prozent der Unternehmen als notwendig erachtet.

„Unsere Umfrage liefert wertvolle Impulse für Unternehmen in der Region und gibt konkrete Handlungsempfehlungen, wie Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus der Elternzeit erfolgreich in die Unternehmensstrukturen integriert werden können“, erklärt IHK-Fachkräftereferent Benedikt Pfeuffer, der die Umfrage gemeinsam mit Gründungsreferentin Larissa Vogel initiiert hat.

Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten Unternehmen die Rückkehr von Fachkräften nach der Elternzeit als entscheidend für die Fachkräftesicherung ansehen. Dabei betonen sie insbesondere die Notwendigkeit, flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten. 86 Prozent der befragten Firmen sehen in flexiblen Arbeitszeiten eine wichtige Maßnahme, um die Rückkehr erfolgreich zu gestalten. Familienfreundliche Strukturen und Angebote werden von 43 Prozent der Unternehmen als notwendig erachtet.

In der Praxis fehlt es jedoch oft an klar definierten Wiedereinstiegsprozessen und verlässlicher Unterstützung. Rückkehrende Mitarbeiter wünschen sich nicht ausschließlich Flexibilität, sondern auch Struktur und Orientierung. Ein erfolgreicher Wiedereinstieg erfordert laut Pfeuffer eine Kombination aus Flexibilität und Verbindlichkeit, wobei Unternehmen besonders bei der Gestaltung klar definierter Rückkehrprozesse noch Nachholbedarf haben. Ein weiteres Hemmnis: Nur fünf Prozent der befragten Unternehmen investieren aktuell in Weiterbildungsmaßnahmen für Rückkehrer, um diese auf den neuesten Stand der beruflichen Anforderungen zu bringen.

Praxisnahe Handlungsempfehlungen

„Unsere Umfrage zeigt, dass eine proaktive Unterstützung der Rückkehrer nach der Elternzeit sowohl die Mitarbeiterbindung stärkt als auch zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität beiträgt“, meint Pfeuffer. Die IHK Würzburg-Schweinfurt hat auf Grundlage der Ergebnisse eine Reihe von praxisnahen Handlungsempfehlungen für Unternehmen entwickelt. Diese beinhalten unter anderem:

Flexible Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit oder Homeoffice, die den Bedürfnissen von Eltern gerecht werden.
Weiterbildungsmaßnahmen zur Auffrischung von Fachwissen und Weiterentwicklung von Fähigkeiten.
Betriebliche Unterstützung in Form von Kinderbetreuungsangeboten oder flexibler Arbeitszeitgestaltung.
Strukturierte Einarbeitung durch Mentoring-Programme für Rückkehrer, um den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern.

„Die Ergebnisse belegen, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse von Rückkehrerinnen und Rückkehrern aus der Elternzeit zu verstehen und gezielt zu unterstützen.“ Unternehmen, die in familienfreundliche Arbeitsbedingungen investieren, würden langfristig von einer höheren Fachkräftebindung und einer attraktiveren Arbeitgebermarke profitieren. „Diese Umfrage liefert einen wichtigen Beitrag, um diese Themen gezielt anzugehen“, erklärt Pfeuffer.

Gründung als wertvolle Alternative

„Ein weiteres Potenzial, das nach der Elternzeit genutzt werden kann, ist die Förderung von Unternehmensgründungen“, so IHK-Gründungsreferentin Larissa Vogel. Viele Rückkehrerinnen und Rückkehrer brächten nicht nur umfangreiche Erfahrung, sondern auch innovative Ideen mit. Die IHK unterstützt diese Initiativen durch Gründungsberatung und spezifische Förderangebote. „Besonders für Eltern, die eine flexible Vereinbarkeit von Beruf und Familie anstreben, kann die Selbstständigkeit eine attraktive Option sein. Gründung ist eine bewusste Entscheidung für Freiheit und Selbstverwirklichung.“

Die anonymen Rückmeldungen aus der Umfrage würden verdeutlichen, dass die Gründung kein „Notausgang“, sondern eine bewusste Entscheidung sei. Die hohe Zahl von 42 Prozent Gründerinnen, bezogen auf die Wahl einer beruflichen Alternative, spiegle einen Wandel wider, in dem Flexibilität als Lebenshaltung verstanden wird.

Weitere Informationen zur Umfrage

Die Ergebnisse der Umfrage sind auf der IHK-Website zugänglich. Unternehmen, die noch nicht an der Umfrage teilgenommen haben, können sich weiterhin anmelden, um von den gewonnenen Erkenntnissen zu profitieren.

Weitere Informationen und die Ergebnisse im Detail online unter: www.wuerzburg.ihk.de/fachkraeftepotenzialsichern

Foto: ChatGPT / künstliche Intelligenz

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