LANDKREIS HASSBERGE – Was bewegt junge Menschen in Aidhausen und Knetzgau? Was wünschen sie sich für ihre Freizeit, ihre Mobilität und ihr Lebensumfeld? Antworten auf diese Fragen lieferten die im Oktober in beiden Gemeinden durchgeführten Zukunftswerkstätten.
Unter dem Motto „Deine Heimat, deine Ideen!“ fanden in Knetzgau und in Aidhausen die ersten zwei Zukunftswerkstätten im Landkreis Haßberge statt, bei denen ganz allein die jungen Menschen im Mittelpunkt standen. Ziel der Veranstaltungen war, 12- bis 18-Jährigen die Möglichkeit zu geben, ihre Perspektiven, Wünsche und Ideen für ihre Heimatgemeinde einzubringen. Organisiert wurden das Format vom Kreisjugendring (KJR) und der Kommunalen Jugendarbeit Haßberge in Zusammenarbeit mit den beiden Gemeinden. In Knetzgau beteiligten sich rund 40 Jugendliche, in Aidhausen waren es 22 junge Menschen, die die Gelegenheit nutzten, ihre Anliegen und Visionen für ihren Heimatort einzubringen.
Drei Ecken, viele Ideen
Die Zukunftswerkstätten sind bewusst offen und interaktiv gestaltet und jeweils in drei Themenfelder gegliedert: Infrastruktur, Freizeitangebote sowie Platz für kreative Ideen. In lockerer Atmosphäre, aber mit viel Tiefgang wurde diskutiert, aktuelle Herausforderungen erläutert, Ideen gesammelten, Vorschläge entwickelt und konkrete Wünsche formuliert.
In Knetzgau und Aidhausen kristallisierten sich 4 bzw. 3 zentrale Themen heraus: Mobilität und Verkehrsanbindung stand in beiden Gemeinden weit oben – hier wurde u.a. über Haltestellen und Busverbindungen gesprochen sowie ein Ausbau der Fahrradwege gefordert. Auch konkrete Sport- und Freizeitangebote waren in beiden Gemeinden ein großes Anliegen, auch wenn die gewünschten Angebote durchaus differenzierten. Räume bzw. Treffpunkte für Jugendliche wurde ebenfalls in beiden Gemeinden – wenn auch sehr individuell diskutiert. In Aidhausen ging es um die Renovierung und Struktur der bestehenden Räume, in Knetzgau wurde die grundsätzliche Schaffung von Räumen und Treffmöglichkeiten thematisiert. Als zusätzliches Thema hatten die Knetzgauer Jugendlichen noch konkrete Veranstaltungsformate für junge Menschen angeregt, etwa Konzerte, Jugenddiscos oder Workshops.
Die einzelnen Themenecken der Zukunftswerkstätten wurden von einem ehrenamtlichen Team des KJR Haßberge moderiert. Die Gesamtkoordination und Moderation lag bei Eva Pfeil, Kreisjugendpflegerin und Geschäftsführerin des Kreisjugendrings Haßberge.
Jugendliche wollen ihre Gemeinde mitgestalten
Erfreulich war: In beiden Gemeinden erklärten sich viele der anwesenden Jugendlichen bereit, sich über die Veranstaltung hinaus für ihre jeweiligen Herzensthemen zu engagieren und aktiv an Umsetzungsprozessen mitzuwirken. Die gesammelten Ergebnisse werden aktuell vom KJR Haßberge zusammengefasst und aufbereitet. Anschließend werden sie den jeweiligen Gemeinderäten vorgestellt und übergeben.
Seitens der Kommunen herrschte in beiden Gemeinden großes Interesse an dem Veranstaltungsformat: Die jeweiligen Bürgermeister, Jugendbeauftragte und Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung waren vor Ort. Sie verfolgten die Diskussionen aufmerksam aus dem Hintergrund. Es wurde schnell deutlich, dass die Jugendlichen viele gute Ideen und ein starkes Interesse daran haben, ihre Gemeinde mitzugestalten.
„Jugendliche wissen sehr genau, was sie brauchen und haben viele Ideen – man muss ihnen nur Gehör verschaffen und die Möglichkeit geben, ihre Vorschläge und Wünsche einzubringen.“, so Thomas Wagenhäuser, stellvertretender Vorsitzender des KJR Haßberge und Verantwortlich für das Ressort Zukunftswerkstätten. „Die Zukunftswerkstätten haben gezeigt, wie viel Potenzial und Ideenreichtum in den jungen Menschen steckt.“, ergänzt Eva Pfeil, Kreisjugendpflegerin und KJR-Geschäftsführerin.
„Mit den Zukunftswerkstätten wurde in beiden Gemeinden ein wichtiger Impuls für Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene gesetzt – junge Stimmen wollen gehört und ernst genommen werden, weshalb der angestoßene Dialog auf Augenhöhe unbedingt weitergeführt werden sollte.“, erklärt Eva Pfeil die anstehende Aufgabe für die Gemeinden.
Interessierte Kommunen können sich beim KJR Haßberge für die Durchführung von Zukunftswerkstätten bewerben.
Auf den Fotos:
Von links: Thomas Zettelmeier (Bündnis für Jugend, Familien & Senioren), Bürgermeister Stefan Paulus, Eva Pfeil (KJR-Geschäftsführerin) und Nina Köberich (Jugendbeauftragte des Gemeinderats) im Austausch über die verschiedenen Ideen und Wünschen der gespannt lauschenden Jugendlichen.
Bild Anna-Maria Gebhardt, KJR Haßberge
Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie KJR-Vorstandsmitglieder waren bei den Zukunftswerkstätten im Einsatz.
Eva Pfeil, KJR Haßberge
KJR-Vorstandsmitglied Wolfgang Winter und KJR-Geschäftsführerin Eva Pfeil sichten die zahlreichen Ideen und Votingpunkte der Jugendlichen für die Konkretisierungsrunde.
Yannick Reuß, KJR Haßberge
Viel Kreativität gab es in der „Königsecke“. Hier drei junge Gemeindemitglieder gemeinsam mit Aidhausens 2. Bürgermeister Thomas Wagenhäuser.
Anna-Maria Gebhardt, KJR Haßberge
Von links: 1. Bürgermeister Dieter Möhring und 2. Bürgermeister Thomas Wagenhäuser sichern den Jugendlichen Gemeindemitgliedern für einzelne Anliegen unmittelbar ihre Unterstützung zu.
Anna-Maria Gebhardt, KJR Haßberge





