Was für ein Eishockey-Feuerwerk: Die Mighty Dogs drehen in den letzten Minuten ein 7:8 noch zum Sieg

Was für ein Eishockey-Feuerwerk: Die Mighty Dogs drehen in den letzten Minuten ein 7:8 noch zum Sieg

SCHWEINFURT – Jede Wette: Dauerhaft derartige Eishockeyspiele im Icedome, und die Mighty Dogs spielen bald dauerhaft vor 1500 Zuschauern oder mehr. Was war das denn für ein Spektakel am Sonntag im Spitzenspiel gegen die Devils des VFE Ulm/Neu Ulm?

2:0, 5:1, 6:2 führten die Schweinfurter bereits. Als Georg Pinsack nach erst 17 gespielten Minuten bereits das halbe Dutzend vollmachte, trauten die immerhin offiziell über 1110 Fans ihren Augen nicht. Die 18 Feldspieler der Gäste saßen bis dato gefühlt noch im Bus. Was für ein erstes Drittel, welch ein Feuerwerk!

Den zweiten Abschnitt aber gewann die Ulmer mit 4;1, es traf für die Mighty Dogs nur noch Kevin Heckenberger zum zwischenzeitlichen 7:5. Und in der 47. Minute stellte Maximilian Rieger die Partie komplett auf den Kopf: 8:7 für Ulm um seinen überragenden Akteur Dominik Synek. Sollte nun alles dan Bach runter gegen, drohte der ERV-Crew etwas Ungewohntes diese Saison, nämlich die erste Niederlage?

Nein! Nur 41 Sekunden später glich Ilya Zheltakov mit seinem dritten Tor des Abends aus. Und nach 57 Minuten und 40 Sekunden tobte der Icecome endgültig, erinnerte die Stimmung an die guten, alten Zeiten: Tomas Cermak machte auf Vorarbeit jon Josef Dana und Lucas Kleider das 9:8 für die Hausherren.

Fazit: Acht Gegentore sind natürlich zu viel. Aber wenn die Schweinfurter immer neun Treffer erzielen, nehmen die Anhänger das gerne an. Nachdem Königsbrunn gegen Waldkraiburg mit 5:1 höher gewann, sind nun zwar die Pinguine alleiniger Tabellenführer. Am optimalen Saisonstrat mit ausschließlich (fünf) Siegen der Schweinfurter ändert das jedoch nichts.

Der sechste wird für kommenden Freitag angepeilt, wenn ab 20 Uhr im Icedome das nächste Heimspiel gegen den EV Dingolfing (12. mit sechs Punkten, aber nicht zu unterschätzen) ansteht. Königsbrunn steht parallel gegen Landsberg vor einer ähnlichen Aufgabe. Verlustpunktfrei wollen die Mighty Dogs nächsten Sonntag nach Buchloe reisen.

Eishockey, Bayernliga: ERV Schweinfurt Mighty Dogs – Ulm/Neu-Ulm Devils: 9:8 (6:2, 1:4, 2:2)

Tore für Schweinfurt: Ilya Zheltakov (3), Tomas Cermak (2), Petr Pohl (2), Georg Pinsack, Kevin Heckenberger.

Strafminuten: Schweinfurt 10, Neu-Ulm 10
Zuschauer: 1102

Und hier noch der offizielle Bericht der Mighty Dogs:

Torspektakel mit Seltenheitswert – Mighty Dogs bezwingen Devils Ulm in Wahnsinns-Partie

Allein für die Überschrift hätte man wohl so viele Vorschläge bekommen können, wie man am Sonntagabend Tore im Icedome zu sehen bekam. Das im Vorfeld als Topspiel angekündigte Duell hielt, was es versprach – für die über 1100 Zuschauer im Stadion wie auch für die Fans an den Bildschirmen bei SpradeTV. Tore satt auf beiden Seiten, Spannung bis zur letzten Minute und am Ende ein 9:8-Sieg der Mighty Dogs, die damit weiterhin ungeschlagen in der Eishockey-Bayernliga bleiben. Eine beeindruckende Serie riss allerdings trotzdem – eine, die wohl kaum jemand auf dem Zettel hatte.

Cheftrainer Sergej Waßmiller konnte auf denselben Kader zurückgreifen wie beim 8:4-Auswärtssieg am Freitag in Pfaffenhofen. Leon Pöhlmann fehlte weiterhin krankheitsbedingt, Collin Freibert musste sich kurzfristig einer Operation unterziehen. Auch Leon Hartl stand erneut nicht im Aufgebot.

Das Spiel begann so spektakulär, wie es enden sollte: schnell, körperbetont und torreich. Bereits nach zwölf Sekunden kassierten beide Teams Strafen – Petr Pohl wegen übertriebener Härte, Martin Podesva ebenfalls wegen übertriebene Härte und zusätzlich wegen Reklamierens. Das anschließende Powerplay nutzten die Mighty Dogs eiskalt: Topscorer Tomas Cermak traf zur frühen 1:0-Führung. Nur drei Minuten später legte Ilya Zheltakov mit seinem ersten Treffer nach, ehe Dominik Synek in der siebten Minute den Anschluss für Ulm erzielte. Doch die Freude der Gäste währte nur kurz. Schweinfurt dominierte weiter und stellte durch Ilya Zheltakov und zwei Treffer von Petr Pohl binnen sechs Minuten auf 5:1. Ulm verkürzte durch Slavicek auf 5:2, doch Georg Pinsack stellte noch vor der Pause den 6:2-Pausenstand her.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Devils mit deutlich mehr Energie aus der Kabine. Bereits nach 66 Sekunden traf Tobias Nöss zum 6:3, wenig später sorgte erneut Dominik Synek für das 6:4. Im Powerplay verkürzte Valentin Der sogar auf 6:5 – und plötzlich war die Partie wieder offen. Waßmiller reagierte mit einer Auszeit, die sofort Wirkung zeigte: Nur 20 Sekunden später traf Kevin Heckenberger zum 7:5. Doch Ulm blieb unbeeindruckt, spielte mutig weiter und kam durch Alex Rudkovski kurz vor Drittelende erneut heran – 7:6 nach 40 Minuten und bereits 13 Tore im Spiel.

Auch im Schlussdrittel blieb das Tempo hoch. Die Mighty Dogs kassierten früh eine umstrittene Strafe, und Ulm nutzte das Powerplay durch Synek zum verdienten 7:7-Ausgleich. Zum ersten Mal in dieser Saison mussten die Schweinfurter einem Rückstand hinterherlaufen, als Maximilian Rieger die Gäste in der 47. Minute mit 8:7 in Führung brachte. Doch die Antwort kam prompt: Nur 41 Sekunden später traf Ilya Zheltakov zum 8:8-Ausgleich. Alles deutete auf eine Verlängerung hin – bis Tomas Cermak zwei Minuten vor Schluss erneut zur Stelle war. Mit seinem Treffer zum 9:8 sorgte er nicht nur für den umjubelten Siegtreffer, sondern ließ den Icedome endgültig beben.

Ein Spiel, das alle Erwartungen übertraf – temporeich, emotional und bis zur letzten Sekunde offen. Beide Teams boten den Zuschauern ein echtes Eishockey-Spektakel. Das Rückspiel findet am 21. Dezember in Ulm statt – und man darf gespannt sein, ob es ähnlich torreich zugeht.

Abseits des Eises gab es in der Pressekonferenz noch eine Personalentscheidung: Neuzugang Leon Hartl wird die Mighty Dogs mit sofortiger Wirkung verlassen. Der im Sommer vom Vizemeister EHC Königsbrunn verpflichtete Stürmer konnte verletzungsbedingt kaum an der Vorbereitung teilnehmen, zudem änderte sich seine berufliche Situation. Daher einigten sich Verein und Spieler auf eine Vertragsauflösung, wie Sportleiter Gerald Zettner erklärte:

„Leider hat sich bei Leon berufsbedingt ergeben, dass er zu den von uns notwendigen Zeiten nicht zur Verfügung stehen kann. Deshalb haben wir uns einvernehmlich auf eine sofortige Vertragsauflösung geeignet. Ich denke ich kann für beide Seiten sprechen, wenn ich sage, dass wir diese Entwicklung sehr bedauern, aber unter den gegebenen Umständen eine weitere Zusammenarbeit leider keinen Sinn mehr macht.“

Die Mighty Dogs wünschen Leon Hartl für die Zukunft alles Gute – privat wie sportlich.

Am Montag haben die Mighty Dogs einen freien Tag und bereiten sich ab Dienstag auf das nächste Heimspiel vor. Am 31.10 um 20 Uhr gastieren dann die IsarRats aus Dingolfing im Icedome. Die Mighty Dogs rechnen auch hier wieder mit einem großen Andrang und bitten vorab die Tickets online zu erwerben.

Statistik:
Tore
Stand Zeit Team Torschütze 1. Assist 2. Assist
1:0 00:25 ERVS Cermak T. (5-4) Alksnis D. Adam K.
2:0 03:34 ERVS Zheltakov I. Alksnis D. Heckenberger K.
2:1 06:47 VFEU Synek D. Slavicek B.
3:1 09:02 ERVS Zheltakov I. Alksnis D. Heckenberger K.
4:1 11:16 ERVS Pohl P. Dana J. Cermak T.
5:1 14:32 ERVS Pohl P. Cermak T. Kleider L.
5:2 15:23 VFEU Slavicek B. (5-4) Synek D. Klingler S.
6:2 16:44 ERVS Pinsack G. Melchior N. Kleider L.
6:3 21:06 VFEU Nöß T. Slavicek B. Bernad J.
6:4 26:55 VFEU Synek D. Herbrik L. Podešva M.
6:5 28:44 VFEU Dér V. (5-4) Bernad J.
7:5 29:03 ERVS Heckenberger K. Zheltakov I. Asmus A.
7:6 34:45 VFEU Rudkovski A. Tischendorf J.
7:7 44:03 VFEU Synek D. (5-4) Klingler S.
7:8 46:58 VFEU Rieger M.
8:8 47:39 ERVS Zheltakov I. Asmus A.
9:8 57:40 ERVS Cermak T. Dana J. Kleider L.

Strafen: Mighty Dogs 10 Minuten / Devils Ulm 10 Minuten
Zuschauer: 1102 Zuschauer im Icedome / 150 per SpradeTV

Highlights & Pressekonferenz: https://www.sprade.tv/de/teams/2/schweinfurt-mighty-dogs

Comments

No comments yet. Why don’t you start the discussion?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert